Speicherkarte in 30 Jahren

Wader22

Lt. Commander
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Hallo

Kurz und bündig, wir bauen eine Art Zeitkapsel und meine Idee war es, eine Speicherkarte beizulegen mit paar Fotos drauf :) Habe jetzt also die Fotos als JPGs drauf, dazu ein paar Bildbetrachtungsprogramme und so. Klar, in schon 20 Jahren wird es wohl JPG, USB oder SDHC nicht mehr geben, aber was meint ihr, was kann den Leuten, die das mal finden, eine Rekonstruktion erleichtern?

Ich dachte daran, den Wikipediaartikel z.B. über SDHC beizulegen, weil das Papier ist ja haltbar. Wer weiß, vlt ist die Karte schon in 5 Jahren Schrott, aber ist ja nur ein Versuch :D


Für Ideen und Anregungen bin ich dankbar.


Beste Grüße
 
Wieso sollte es SDHC in 20 Jahren nichtmehr geben? 3,5"Disketten gibt es heute immernoch. Ersteinführung war 1981. ;)
 
Welche SD Karten Art es in 20 Jarhen noch geben wird, kann ich nur raten.

Aber ich bin mir sicher es wird USB entweder:

A, Sogar noch geben in weiterentwickelter Form. So unrealistisch halte ich das jetzt zumindest nicht, um es auszuschließen.

B, Es wird zumindest eine Adaptermöglichkeit geben, um dann "alte" USB Geräte noch nuzen zu können.

Heutzutage gibt es ja auch noch nachkaufbare "USB Floppy" Laufwerke :)
Eine Möglichkeit wird es geben die Daten abzurufen.
 
Nach 20 Jahren dürften die Daten auf der SD Karte aber wahrscheinlich verflüchtigt sein. Zumindest wüsste ich keinerlei Hersteller der auch nur annähernd solch lange Aufbewahrungszeiten garantiert.
 
Jep, jegliche Art von Flash Speichern benötigt alle Jubeljahre mal einen aktiven Refresh, sonst gehen die Daten in die Binsen. Wenn man etwas für in paar Jahrzehnte lagern will, dann geht nichts über optische Medien.
 
Mist, das stimmt ja XD Mh vlt sollten wir ganz auf Floppy umsatteln, das wären dann so um die 4500 Floppys? Keeeeeein Problem :D Naja die SDHCs werden länger halten, haben ja keine magentisierten Speicherteile. Und bei konstanter Temperatur und so... vlt halten sie ja durch. Welches Bildformat war '81 eigl. Standard?
 
Pixel... Pixel... Pixel.... kein Pixel...
So sah 81 ne Grafik aus *G*

Aber es geht nicht um Magnetismus. Dagegen kann man sich sooooo leicht schützen. Etwas Alufolie drumrum, schon hält ne Festplatte nem Sonnensturm im Orbit stand. So gesehen wäre ein magnetisches oder (noch besser) magnetooptisches Medium durchaus robust.
Wenn du hingegen auf jeglich Art von USB-Drives, Speicherkarten, Solid State Drives oder sowas aus bist: die bestehen alle aus Flash-Bausteinen. Flash-Speicher braucht eine regelmäßige Refresh-Spannung, sonst verliert er seine Ladung.
 
Zeitkapsel ist doch nichts neues - warum keine ausgedruckten Bilder beilegen, laminiert gegen Feuchtigkeit und dunkel gegen verblassen - dann hält es Jahrzehnte, je nach Farbe auch Jahrhunderte!
Objektiv betrachtet ist nichts schlechter als Aufbewahrung als elektronische Medien, gleich welcher Art.
 
Keine Panik, Fotografien sind der Löwenanteil der Kapsel ;) Die Karten sind nur ein "Gimmick". Aber einfach ne alte HD in Alufolie wickeln wirds auch nicht bringen, oder?
 
Nope... ich bin letztens schon daran verzweifelt Windows für mein neues Board zu installieren. Board hat nur SATA, meine (voll funktionsfähigen) DVD-Laufwerke haben alle nur IDE...
Jetzt überleg mal, was du in 20 Jahren mit ner SATA-Platte machen kannst. Die kannste dir in die Kimme schieben und hoffen, dass du dann ein Liedlein pfeifen willst.
 
Daaron schrieb:
Etwas Alufolie drumrum, schon hält ne Festplatte nem Sonnensturm im Orbit stand.
Sicher. Darum fällt auch strahlungsgehärtete Elektronik auch regelmäßig aus. :rolleyes:


Lars_SHG schrieb:
dann hält es Jahrzehnte, je nach Farbe auch Jahrhunderte!
Klar, es gibt auch jahrhunderte alte Farbaufnahmen. :rolleyes:

Heutiges Papier vergilbt schon nach wenigen Jahrzehnten (Chemikalien im Papier).


=> Wenn etwas wirklich die Jahrhunderte überdauern soll, geht nichts über Stein- oder Tontafeln. ;)
 
Speicherlösungen auf Chip Basis halten nicht so lange.

Genrell:
Man geht davon aus, dass Silicium CMOS Chips nur eine gewisse Zeitspanne halten. Man rechnet zwischen 40 und 70 Jahren - genau weiß man das aber nicht. Wo hatte ich das nur gelesen... Irgend so eine Seite, die alles mögliche rund um Silicium, Wafer und Chips für Laien erklärt.

Jedenfalls:
Mir fällt nur eine einzige Möglichkeit ein größere Datenmengen auf Dauer Digital zu speichern:
Eine spezielle DVD oder BluRay (bei letzterer ist es für Wissenschaftler in vielleicht 200 Jahren nur sehr viel komplizierter es auszulesen aber der historische Wert ungleich wertvoller) aber nicht auf PVC Basis sondern ein sog. Goldling (Pressvorlage). Diese bestehen wie der Name schon sagt aus Gold. Silber oder Platin könnte ich mir auch vorstellen - aber ich denke das liegt ein wenig außerhalb deiner Möglichkeiten.

Ansonsten gibt es nur folgendes:
Immer wieder zwischenspeichern. USB Stick und alle zwei Jahre neu sichern - aber selbst dabei gibt es Schwund.
Aber das ist dann keine Zeitkapsel mehr.
Eventuell eine bessere Server Grade HDD nehmen und in einer Metallkiste (zwecks Schirmung) lagern. Aber auch das kann dir keiner garantieren.

Das stellt die Wissenschaft auch vor riesige Probleme! Was glaubst du, warum der BRD Kulturbunker (dort kommen wichtige Dokumente und Zeugnisse unserer Kultur und Geschichte in wasserdichten Edelstahlfässern, Atombombensicher bei konstantem Klima unter) noch mit Mikrofilm gefüttert wird?
Es gibt im Moment keine einzige sichere digitale Speichermöglichkeit.
Darin sehe ich ein gewaltiges Problem. Unsere Welt produziert mehr Daten als jemals zuvor - aber Historiker werden so ihre liebe Not mit dem 21. Jh haben! Es bleibt einfach nichts übrig, da immer weniger auf Papier gedruckt ist. Von unseren trivialen Knipserein bleibt auch nichts, weil kaum noch entwickelt und gedruckt wird.
 
Ich kenne mich bei dem Thema nicht so aus, aber werden die wirklich wichtigen Daten von Staaten heute immer noch per Lochkarten "gespeichert" und in irgend nem Atombunker/Bergwerk gelagert?
Ist soweit ich weiß die sicherste Aufbewahrungsmöglichkeit und man hat keine Probleme mit schwieriger Technik, das zB. in der Zukunft keine Blu Rays mehr gelesen werden können o.Ä.

Ich meine es gibt doch sogar eine goldene Schallplatte, die an einem Satelliten befestigt ist, und alle wichtigen Informationen über die Menschheit enthält?

Ich glaube etwas per Compuertechnologie zu speichern ist so ziemlich eine der unsichersten Methoden um Daten lange zu speichern.
 
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Sicher. Darum fällt auch strahlungsgehärtete Elektronik auch regelmäßig aus. :rolleyes:
Ich sehe, du erkennst eine Übertreibung, wenn du sie siehst...

=> Wenn etwas wirklich die Jahrhunderte überdauern soll, geht nichts über Stein- oder Tontafeln. ;)
Papyrus packt ebenfalls einige Jahrtausende, wenn man es gut lagert.

[F]L4SH schrieb:
Darin sehe ich ein gewaltiges Problem. Unsere Welt produziert mehr Daten als jemals zuvor - aber Historiker werden so ihre liebe Not mit dem 21. Jh haben! Es bleibt einfach nichts übrig, da immer weniger auf Papier gedruckt ist. Von unseren trivialen Knipserein bleibt auch nichts, weil kaum noch entwickelt und gedruckt wird.
Viel schlimmer: Viele Informationen existieren nur temporär. Jemand hostet irgendwo einen informativen Blog, betreibt das Ding 6-7 Jahre lang und hat dann keine Zeit oder einfach kein Interesse mehr dafür. Er wird den Hostingvertrag lösen und das wars. Die Daten verabschieden sich ins Nirvana.
Noch schlimmer ist es mit Foren, Social Networks oder Chats. Angeblich vergisst das Internet nichts, aber überlegt euch mal, was von euren FB-Posts übrig bleibt, wenn FB pleite geht?

Knerdi schrieb:
Ich kenne mich bei dem Thema nicht so aus, aber werden die wirklich wichtigen Daten von Staaten heute immer noch per Lochkarten "gespeichert" und in irgend nem Atombunker/Bergwerk gelagert?
Lochkarten funktionieren nicht. Eine Lochkarten-Reihe für ne einfache kleine Berechnung (z.B.: wie bringe ich eine ICBM aus Nevada nach Moskau) ist schon ein mehr als stattliches Paket. Für das Äquivalent von einem GB als Lochkarten würd ich schon einmal darüber nachdenken, woher ich einen Gabelstapler bekomme.
Ne, Mikrofilme sind viel besser. Da passt verhältnismäßig viel drauf und sie halten ordentlich was ab.

Ich meine es gibt doch sogar eine goldene Schallplatte, die an einem Satelliten befestigt ist, und alle wichtigen Informationen über die Menschheit enthält?
Die Platte ist ein Witz. Da ist ne Skizze von uns drauf, ein paar mathematische Spielereien die grob unsere Position in der Galaxie definieren und eine Erklärung, dass unser Zahlensystem auf der Basis 10 fußt... oh, und noch etwas Musik. Bach? Mozart? Das ist jedenfalls das wertvollste auf der Scheibe.
 
Ich würde ja einen USB-Stick statt der SK-Karte nehmen, zur Sicherheit können es auch 2~3 mit identischem Inhalt sein, aber ich denke das man in 30 Jahren deutlich leichter auf diesen zugreifen können wird als auf eine SD-Karte.

Denn es wird dann wohl kein Gerät mehr mit SD-Kartenslot geben, also müssen sie ein externes Lesegerät rannschaffen und dieses wird zu 99% einen USB Anschluss haben. Da kannst dann auch direkt einen USB-Stick nehmen, das erspart einen Adapter bzw eine Fehlerquelle ...


Und nur so als Tipp, informiert euch vorher mit was für einem Drucker und welcher Tinte ihr das ausdruck, da gibt es erhebliche Unterschiede was die halbwertszeit angeht.
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, es gibt auch jahrhunderte alte Farbaufnahmen.
Erst lesen, dann nachdenken und dann erst posten!

Zum einen gibt es erst seit rund 80 Jahren Farbfotos, den Beweis kann man also nicht erbringen - zum anderen ist der größte Feind des Papiers & der Farbe Licht und Luft - darum schrieb ich laminieren und dunkel und schon steht der Sache grundsätzlich nichts mehr im Wege!
Die Wahl der Farbe ist aber auch nicht unwichtig, was ich aber auch schon schrieb........
 
Geht doch nichts über gute alte Steintafeln .... dürfen nur nicht runter fallen, sonst hätten die Christen heute wohl 15 Gebote :)
 
Die betreffen nicht nur die Christen. Moses führte die JUDEN aus der Sklaverei -> sind schon mal deren Gebote. Und auch wenn es die Muslime nicht gern hören: auch sie sind aus dem Judentum hervorgegangen. Die 3 großen monotheistischen Religionen unterscheiden sich im Kern nur darin, wie Gott heißt und wer nun wessen Sohn bzw. Prophet ist.

Von Steintafeln ist trotzdem abzuraten. Du kriegst da einfach nicht genug drauf. Außerdem eignen sich Steintafeln nicht für unsere moderne Schrift, sondern eher für Keilschrift und ähnliches. Nein, hier geht nix über trocken gelagerten Papyrus... oder, was auch richtig gut sein könnte, entsprechend gefärbte Kunststoff-Folien.
 
Also alles an Flash, optischen und magnetischen Medien kannst du vergessen für längere Aufbewahrung.
Es war ja mal eine Zeit lang diese M-Disc im Gespräch, aber davon hab ich auch länger nichts gehört.
Im Endeffekt ist wahrscheinlich das langlebigste, wen ndu die Daten bei dir zu Hause vom Medium und Format her aktuell hälst und nen Zettel die Kapsel packst mit deinem Namen und einer Mailadresse. Die checkst du einmal alle halbe Jahre und wenn wer die Daten will gibts du sie ihm. Die Daten & die Mailadresse kannst du ja dann vererben an irgendwen der das seinerseits aktuell hält :D
Ergänzung ()

Daaron schrieb:
[..] entsprechend gefärbte Kunststoff-Folien.
Da wären wir eigentlich wieder beim Mikrofilm ;D
 
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