SSD (Win10) bootet nicht mehr

mstrd308

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Hallo,

ich habe am Wochenende eine Grafikkarte sowie eine Karte für 19-PIN-USB-3 installiert. Zusätzlich wurde ein neuer Gehäuselüfter und ein neues Netzteil eingebaut.
Soweit, so gut. Augenscheinlich funktionieren alle eingebauten Komponenten gut.

JEDOCH: Windows bootet nicht mehr. ("Default boot device missing or boot failed")

Windows ist auf einer SSD Platte (GPT Partitionierung, 500GB) installiert. Zusätzlich ist noch eine HDD mit einigen Partitionen als Datenablage verbaut.


Was ich bisher gemacht habe:

- BIOS/UEFI geprüft:
-> SSD wird im jeweiligen SATA-Slot erkannt und gelistet, sie steht jedoch nicht in der Konfiguration zur Bootreihenfolge zur Verfügung, sondern nur die HDD und meine optischen Laufwerke.

- Komplettes System in den Ausgangszustand zurückgebaut (Karten raus, Netzteil zurückgebaut, Lüfter ausgesteckt, ...)
-> Keine Verbesserung, daraufhin Komponenten wieder eingebaut

- SATA-Slot der SSD gewechselt
-> Keine Verbesserung

- Eine andere alte GPT-SSD mit installiertem Windows, die ich noch rumliegen hatte, am selben SATA Slot probiert
-> Platte wird erkannt und würde sich booten lassen. -> Imo ist UEFI, Board, SATA-Slot etc nicht defekt...

- CMOS Reset und Batterie am Board für 10 min entfernt
-> Keine Verbesserung

- SSD an einem anderen Rechner geprüft, es wurden defekte Sektoren festgestellt.
-> Daraufhin SSD (500GB) via Clonezilla auf eine andere SSD (1TB) geklont (Disc2Disc) und in den Rechner eingebaut um einen Hardwaredefekt auszuschließen.
-> Damit gleiches Symptom, jedoch lies ich die neue SSD erstmal eingebaut

- Windows PE auf USB-Stick gebaut, damit gebootet um Schritte zur Reparatur vom EFI-Bootloader durchzuführen


Code:
X:\>diskpart
sel disk 0 ---- das ist die SSD
list vol
sel vol 4 ---- das ist das EFI Volume (FAT32 formatiert)
assign letter=Z:
exit

X:\>Z:
Z:\>cd EFI\Microsoft\Boot\
Z:\>bootrec /FixBoot
Z:\>ren BCD BCD.backup
Z:\>bdcboot C:\Windows /L de-de /s z: /f All
Z:\>X:
X:\>diskpart
sel disk 0
list vol
sel vol 4
remove letter=Z:
exit

-> Ergebnis: Keine Verbesserung, SSD steht für Boot nach wie vor nicht zur Verfügung


- Win10 Installationsmedium mit Rufus auf Stick und damit versucht eine "Starthilfe" zu machen
-> "Starthilfe konnte Ihren PC nicht reparieren"


Nun bin ich ich langsam mit meinem Latein am Ende. Hat jemand von euch noch Tips für mich?

Im Anhang noch der Bericht von CPU-Z und ein Screenshot von MiniTool Partition Wizard:

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Grüße,
Florian
 
Augenscheinlich funktionieren alle eingebauten Komponenten nicht so gut mit dem System, weil Windows bootet nicht mehr ("Default boot device missing or boot failed").

Das System-Windows ist auf einer SSD (GPT Partitionierung, 500GB) installiert. Zusätzlich ist noch eine HDD mit einigen Partitionen als Datenablage verbaut.

Dann ist weniger mehr - Datenträger sind ja vorhanden - aber nur einen mit Windows an dem Anschluß, wo es zuletzt doch ging, versuchen zu starten.
 
Das habe ich bereits probiert: Alle neuen Komponenten rückgebaut und alle weiteren Laufwerke (optische und HDD) getrennt, sodass nur noch die WIN-SSD verbunden ist. Leider kein Unterschied.
 
Wenn du zwei SSDs hast, mal versucht auf einer neu zu installieren?
Startet Windows 10 dann und lässt sich auch ab und erneut einschalten?

Ich habe ein ähnliches Phänomen bei meinem ASRock AB350M Pro4, meine
Samsung 970 Evo stand vor einiger Zeit mal nicht als Bootmedium zur Verfügung,
habe dann die CSM Kompatibilität abgeschaltet und alles auf UEFI gestellt.
Seitdem steht einfach nur noch der Windows Boot Manager in der Startauswahl und
das klappt einwandfrei.

Bislang fehlte mir aber die Geduld der Sache auf den Grund zu gehen.
 
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»Das habe ich bereits probiert: Alle neuen Komponenten rückgebaut und alle weiteren Laufwerke (optische und HDD) getrennt, sodass nur noch die WIN-SSD verbunden ist. Leider kein Unterschied.«
Dann ist weniger mehr - Datenträger sind ja vorhanden - aber nur einen mit Windows an dem Anschluß, wo es zuletzt doch ging, versuchen zu starten.
Zustand: Grafikkarte und Karte für 19-PIN-USB-3 sind eingebaut
neuer Gehäuselüfter und neues Netzteil eingebaut
SSD eingebaut - HDD ausgebaut
1.) ... und jetzt der Versuch , die Windows 10 SSD zu starten - gegebenenfalls neu zu installieren
2.) wenn denn ein Windows 10 fehlerfrei läuft, die nächste Hardware hinzufügen etc.
 
Harry Bo schrieb:
»Das habe ich bereits probiert: Alle neuen Komponenten rückgebaut und alle weiteren Laufwerke (optische und HDD) getrennt, sodass nur noch die WIN-SSD verbunden ist. Leider kein Unterschied.«
Dann ist weniger mehr - Datenträger sind ja vorhanden - aber nur einen mit Windows an dem Anschluß, wo es zuletzt doch ging, versuchen zu starten.
Zustand: Grafikkarte und Karte für 19-PIN-USB-3 sind eingebaut
neuer Gehäuselüfter und neues Netzteil eingebaut
SSD eingebaut - HDD ausgebaut
1.) ... und jetzt der Versuch , die Windows 10 SSD zu starten - gegebenenfalls neu zu installieren
2.) wenn denn ein Windows 10 fehlerfrei läuft, die nächste Hardware hinzufügen etc.

Eine Neuinstallation würde das Problem beheben, da bin ich ziemlich sicher:
Auch der Bootmanager von anderen GPT-Platten (aus anderen Rechnern) wird grundsätzlich mal mit meinem System (samt allen neuen Komponenten und zusätzlicher HDD) getriggert, sprich der Bootmanager wird auch gefunden. Das habe ich getestet. Nur meine Platte oder die geklonte Variante davon will nicht.

Das sagt mir, dass wohl irgendwas "datentechnisches" an der SSD korrupt ist. Höchstwahrscheinlich in dem zum Boot benötigten Partitionen (SystemEFI oder MSR oder beides?). Ich möchte also nicht neu installieren, sondern versuchen diese Partitionen zu reparieren.


Eine Möglichkeit die ich noch sehe, womit ich mir allerdings nicht sicher bin ob das funktionieren kann:
  • Plain Installation von WIN10 auf die SSD packen
  • Anschließend Systempartition (und nur diese, also nicht EFI oder MSR) der "kurrupten" Platte auf die Plain-Installation via Clonezilla (Part2Part) zurückklonen.

Kann das theoretisch klappen, wenn sich die Partitionsgrößen nicht unterscheiden?
 
Was mir auffällt: Partition 1 ( 499MB) wird vom Minipartition Wizard als "EFI-System-Partition" mit NTFS angezeigt.
Eine ESP muss aber FAT32 formatiert sein ( wie Partition 2) . Dagegen erkennt CPU-Z die Partition als Datenpartition.
Da würde ich probieren , ob ich die Partitionskennung von Partition1 ändern kann.
 
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mkossmann schrieb:
Was mir auffällt: Partition 1 ( 499MB) wird vom Minipartition Wizard als "EFI-System-Partition" mit NTFS angezeigt.
Eine ESP muss aber FAT32 formatiert sein ( wie Partition 2) . Dagegen erkennt CPU-Z die Partition als Datenpartition.
Da würde ich probieren , ob ich die Partitionskennung von Partition1 ändern kann.

Das ist ein guter Hinweis. Die Partition 1 sollte allerdings nicht die ESP sondern die Recovery-Partition sein. Die darf soweit ich weiß schon NTFS sein:
https://www.diskpart.com/de/articles/images/efi-system-partition/make-bootable-media.jpg
(Screenshot von der AOMEI-Seite, das ist nicht mein System)

Was mir gerade ins Auge sticht ist, dass diese trotzdem aus irgend einem Grund als ESP erkannt wird, diese sollte aber als WRE (Recovery) erkannt werden, richtig? Nicht dass hier UEFI durcheinander kommt, denn auf dieser Platte liegt natürlich nicht der Win Bootloader.

Ich werd mir das heute Abend mal im AOMEI ansehen und mit dem Screenshot des Links vergleichen. AOMEI ist eh in meinem Win PE enthalten und letzteres lässt sich auch sauber booten.

Ich berichte :-)
 
Hier der "Screenshot" vom AOMEI mit meinen Partitionen:

2020-02-05 09_23_55-Window.png

Es war wohl wirklich so, dass aus mysteriösen Gründen die Recovery-Partition als ESP statt als WRE erkannt wurde.

Blauäugig wie ich war, hab ich erstmal mit BOOTICE direkt in die Sektoren der GPT Table geschrieben, sprich die einzelnen Hexwerte überschrieben. Zum Glück nur auf den Klon der Originalplatte, denn da hat's mir direkt den GPT zerschossen. Vermutlich passten Checksummen nicht mehr, die hatte ich nicht nachgerechnet. Oder keine Ahnung was schuld war.

Weiter mit der original Platte. Überschreiben der Partition-Typ-GUIDs geht auch viel einfacher! Hätte ich drauf kommen können, => Diskpart benutzen, die Platte selektieren, die Recovery-Partition selektieren, dann...

Code:
set id=DE94BBA4-06D1-4D40-A16A-BFD50179D6AC

https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/administration/windows-commands/set-id
https://de.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table#Partitionstyp-GUIDs

Die Anzeige im AOMEI war dann augenscheinlich wieder okay, das heißt es stand auch wieder WRE statt EFI als Typ bei der Recovery-Partition, der Boot klappte trotzdem nicht. 😒


Ich habe daraufhin noch die Attribute von Partitionen verglichen und letztendlich festgestellt, dass die aktuellen Attribute (0x8000000000000000) von der ESP (EFI Partition) nicht passten. Also mit Diskpart die EFI Partition selektiert und folgenden Befehl ausgeführt:

Code:
gpt attributes=0x8000000000000001

https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/administration/windows-commands/gpt
https://de.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table#Partitionseintrag

Die letzte Hex 1, die wohl gefehlt hat, wird von Microsoft unter obigen Link wie folgt beschrieben:
Specifies that the partition is required by the computer to function properly.
Nunja 😂.. Wikipedia bennent dieses Flag einfach als "Systempartition"


Die Attribute anderer Partitionen habe ich erstmal nicht angerührt.

Aber, siehe da, der Boot klappt nun wieder! 😃

Stellt sich die Frage, wer oder was mir diese Fehler in die GPT verursacht hat.
Werd ich vermutlich nie herausfinden. 🤷‍♂️


Vielen Dank für alle Tips!

Grüße,
Florian
 
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