News Streitgespräch auf Re:publica 25: Inwieweit die Telekom absichtlich das Netz verlangsamt

@fdsonne Die Anbieter sollen den das prüfen, die bekommen Geld und die werden dafür bezahlt. Andere Länder bekommen es ja auch hin.
 
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rezzler schrieb:
Wobei eine hohe Latenz doch eher wenig mit dem Durchsatz zu tun hat?
Kommt auf das Protokoll an. Aber ja, es hat was miteinander zu tun. Vor allem bei TCP, wo du eben für das übertragene Paket vereinfacht gesagt noch einen Check zurück schickst und das logisch von der Latenz abhängt.

Wobei das beschriebene im Zweifle dann noch nicht "hoch" ist. In dem Beispiel soll das einfach nur zeigen, dass allein die DNS Thematik dazu führt, dass man vom selben Endgerät zum vermeindlich selben Ziel nen ganz anderen Weg geleitet wird. Der auch mal weiter weg sein kann. Der auch mal über Ländergrenzen hinweg sein kann, der über verschiedene ISPs gehen kann usw. usf.
 
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Hier mal noch die Reddit Beiträge dazu:
Probleme mit Telekom-Peering

PeeringDB
PeeringDB Deutsche Telekom
PeeringDB 1&1 Versatel Deutschland
PeeringDB Vodafone Germany

Ping zu computerbase.de
speed.cloudflare.com
Discord
Ping zu uupdump.net <- diese Seite ist für mich Abends selten abrufbar da ich von meinem Anschluss einen ms von 200-500 habe. Mit dem TOR Browser lädt die Seite in Sekunden.

Mag seine das mein Download und Upload Stabil ist aber ich würde, wenn ich schon "Premium" zahle, nicht "benachteiligt" werden.

250 MBit/s Download // 40 MBit/s Upload MagentaZuhause XL - 54,95€
250 Mbit/s Download // 40 Mbit/s Upload GigaZuhause 250 DSL - 49,99€
 
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OpticalFiber schrieb:
@fdsonne Die Anbieter sollen den das prüfen, die bekommen Geld und die werden dafür bezahlt. Andere Länder bekommen es ja auch hin.
Nochmal, die Aussage ist halt zu pauschal. Siehe das Beispiel oben. Es ist einfach zu pauschal zu behaupten, das Andere das auch hin bekommen, weil dort völlig andere Gegebenheiten existieren.

Ohne Details in der Betrachtung ist diese Pauschale einfach quatsch.
 
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fdsonne schrieb:
Die ganze Thematik basiert auf Aussagen von Betroffenen.
Die ganze Thematik, nicht nur in Bezug auf die Telekom, führte sogar schon vor über 10 Jahren zu Ermittlungen bei den großen Telekommunikationskonzernen in Europa, mutmaßlich eben auch bei der Telekom. Ich glaube kaum, dass die durch frustrierte Online-Forennutzer ausgelöst wurden.
Ja, die Thematik ist komplex. Wenn ein Carrier wie die Telekom aber einerseits öffentlich verlangt, dass Diensteanbieter wie Youtube, Netflix und co. mehr zu bezahlen hätten, weil sie so viel Traffic verursachen, und andererseits eben extrem dünn an den öffentlichen Peeringpunkten vertreten ist, dann braucht man jetzt keine tiefergehende Marktanalyse, um das Geschäftsgebahren nachzuvollziehen. Die Telekom hat ja auch mal versucht, eine Trafficlimitierung für DSL-Anschlüsse durchzudrücken, weil die bösen Poweruser ja so hohe Kosten verursachen (wofür bezahlt man eigentlich die Apothekenpreise bei Telekom?). Das ist schon einfach alles ziemlich peinlich für einen Carrier dieser Größe.
 
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WetMar schrieb:
Ping zu uupdump.net <- diese Seite ist für mich Abends selten abrufbar da ich von meinem Anschluss einen ms von 200-500 habe. Mit dem TOR Browser lädt die Seite in Sekunden.

Mag seine das mein Download und Upload Stabil ist aber ich würde, wenn ich schon "Premium" zahle, nicht "benachteiligt" werden.
Die Seite uupdump.net liegt hinter dem Cloudflare CDN. Das hat gern mal zur Folge, dass die Telekom die Cloudflare IPs über den halben Erdball schickt. Hier im Test mit einem Telekom Business Anschluss wird das über NY USA geschickt. Mit über 100ms Latenz.

Web-Schecki schrieb:
Die ganze Thematik, nicht nur in Bezug auf die Telekom, führte sogar schon vor über 10 Jahren zu Ermittlungen bei den großen Telekommunikationskonzernen in Europa, mutmaßlich eben auch bei der Telekom. Ich glaube kaum, dass die durch frustrierte Online-Forennutzer ausgelöst wurden.
Ich meine bezogen auf die Aussagen hier im Thread - weil ja immer gesagt wird, andere bekommen das auch hin. Und dann sucht man Fälle wo die Telekom nicht tut und andere gehen. Aber schaut nirgendwo mehr auf die Gründe und Details.
Web-Schecki schrieb:
Ja, die Thematik ist komplex. Wenn ein Carrier wie die Telekom aber einerseits öffentlich verlangt, dass Diensteanbieter wie Youtube, Netflix und co. mehr zu bezahlen hätten, weil sie so viel Traffic verursachen, und andererseits eben extrem dünn an den öffentlichen Peeringpunkten vertreten ist, dann braucht man jetzt keine tiefergehende Marktanalyse, um das Geschäftsgebahren nachzuvollziehen.
Das ist doch aber einfach quatsch - wo die Telekom peert ist doch irrelevant. Nimm dir das Beispiel von @WetMar Stückchen weiter oben. Die Seite die er dort benennt nutzt Cloudflare und die Telekom schickt die IPs, die da angesprochen werden über den halben Erdball Richtung NY USA.
Was hat das jetzt damit zu tun, ob die Telekom am DE-CIX mit hoher Bandbreite peert oder nicht!?
Der Ausstiegspunkt aus dem Telekom Backend Netz ist bereits USA. Das geht über keinen der hiesigen Knotenpunkte in Richtung Internet Transit, sondern das geht über Telekom eigene Verbindungen bis zu den Amis und wird dort via nyc-sb6-i.NYC.US.NET.DTAG.DE [62.154.5.189] in Richtung INet gelassen. Von hier aus gesehen ist das schon gute 100ms im Telekom Netz unterwegs.

Was witzig in dem Zusammehang ist, Cloudflare betreibt eine Speedtest Seite:
https://speed.cloudflare.com/
Einfach mal testen. Ich erreiche die besagte Seite von oben mit über 100ms vom Telekom Anschluss. Den Speedtest von Cloudflare erreiche ich vom gleichen Telekom Anschluss via 9ms. 400MBit ist absolut kein Problem.
Die Telekom peert hier in Frankfurt! über TATA Communications Ltd. um Richung des Speedtests Traffic zu schicken. Andere Cloudflare IPs aber werden wie gesagt über den halben Erdball gesendet.

Die Frage ist hier, wer ist jetzt schuld an der ganzen Thematik!? Wer zahlt für den Traffic den bspw. Anbieter über einen Cloudflare Uplink in Richtung Telekom Netz erzeugen, wenn nicht der Anbieter selbst!? Vielleicht hat der Anbieter mit seinem Server ja am Server Standort ein direktes Peering mit der Telekom und hat nun mit Cloudflare einfach nen Dritten zwischen geschalten!? -> das Thema zeigt, dass man hier nicht wirklich den Endkunden in Verantwortung nehmen kann - und auch nicht den ISP. Denn was können die dafür, dass der Server Anbieter jetzt den Traffic irgendwo über Dritte leitet?
Web-Schecki schrieb:
Die Telekom hat ja auch mal versucht, eine Trafficlimitierung für DSL-Anschlüsse durchzudrücken, weil die bösen Poweruser ja so hohe Kosten verursachen (wofür bezahlt man eigentlich die Apothekenpreise bei Telekom?). Das ist schon einfach alles ziemlich peinlich für einen Carrier dieser Größe.
Das ist doch total irrelevant für das Thema hier!?
 
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@fdsonne (Witzig IPv6 geht über Düsseldorf und IPv4 über Frankfurt)
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fdsonne schrieb:
Die Frage ist hier, wer ist jetzt schuld an der ganzen Thematik!? Wer zahlt für den Traffic den bspw. Anbieter über einen Cloudflare Uplink in Richtung Telekom Netz erzeugen, wenn nicht der Anbieter selbst!? Vielleicht hat der Anbieter mit seinem Server ja am Server Standort ein direktes Peering mit der Telekom und hat nun mit Cloudflare einfach nen Dritten zwischen geschalten!? -> das Thema zeigt, dass man hier nicht wirklich den Endkunden in Verantwortung nehmen kann - und auch nicht den ISP. Denn was können die dafür, dass der Server Anbieter jetzt den Traffic irgendwo über Dritte leitet?
Ist mir am Ende egal. Ich habe für den Internetzugang nur die Möglichkeit den ISP zu wechseln und andere kriegen das offensichtlich deutlich besser hin als die Telekom. Wenn ich dann noch dazu nehme, dass die Telekom eine enorme Marktmacht hat, es aber seit mittlerweile Jahren nicht hinbekommt, mit dem größten CDN eine für ihre Kunden verträgliche Lösung zu finden, ist das eben so. Bei Youtube hat man es damals ja auch geschafft.

Aber keine Sorge, der Telekom werden die Kunden nicht weglaufen und zudem ist das mittlerweile eh vor allem ein US-Unternehmen, das deutsche Geschäft wächst ja kaum mehr. Insofern werden ein paar deutsche Forenkrieger eh keine Änderungen bewirken, der Telekom und ihren Aktionären gehts gut.
 
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fdsonne schrieb:
Du ziehst die falschen Schlüsse und verfällst in eine Scheinkausalität.
Warum sie da nicht peert - weil sie es eben wo anders macht? Das ist doch nicht vom Standort abhängig. Eigentlich sogar im Gegenteil - je nach Entfernung zum DE-CIX ist ein lokales Peering sogar besser, weil latenzärmer und je nach Endpunkt (bei einem CDN bspw.) verteilt sich der Traffic damit schön im Netz.

Die Telekom betreibt viele lokale Rechenzentren und Backbones, wo man potentiell mit denen peeren kann.

Um das mal technisch in einen Kontext zu bringen:
https://www.golem.de/news/meta-been...nternet-und-netzneutralitaet-2409-189294.html
-> "Dazu stellte die Telekom zuletzt an sieben Standorten 24 Private Interconnects mit 50 Ports und 5.000 GBit/s Datenrate zur ausschließlichen Nutzung der Meta-Dienste Facebook, Instagram und Whatsapp bereit."
Das war 2010...
Als die sich aber preislich nicht mehr gefunden haben, hatte Meta das gekündigt und schickt den Traffic nun über irgend nen Dritten in das Telekom Netz. Ggf. über den DE-CIX, ggf. über irgendwelche anderen Knoten.
-> Muss es einen dann wundern, warum das dann ggf. langsam ist oder langsamer wird!?

Klar kann man sich als Endkunde hinstellen und sagen, mir scheiß egal, ich zahle für die Anbindung also hat die Telekom das zu leisten. Aber woher kommt das Geld!? Egal wie du es drehst, wenn sie es nicht von den Vertragspartnern holen, holen sie es sich vom Endkunden, was zu noch teureren Verträgen führt.

Ich bin der Meinung, dass die Forderung der Telekom da durchaus legitim ist - Diensteanbieter am Traffic zu beteiligen. Warum!? Die verdienen nen heiden Schmott mit den durch die Endkunden erzeugten Werbeeinnahmen. Profitieren zum Teil also sogar doppelt (Werbung + Abos) und geben aber ihrerseits möglichst gar nix für die Infrastruktur aus, was allein der lokale ISP und der Endkunde tragen soll -> das ist mMn stark ungerecht.
Was ist ungerecht? Das ALLE! anderen es hinbekommen den Großteil über Frankfurt zu peeren, nur die Telekom nicht. Das Argument ignorierst du komplett und wiederholst deine aus dem Vorgangspost. Das die arme Telekom in einer Form von Selbstnotwehr alle Anbieter auspressen muss. Du kommst mit den Großkonzernen um dich mit der Telekom als Opfer darzustellen. Das ist bedenklich genug, da das Beispiel im Artikel die Existenz des Unternehmens bedroht, was halt man nun nur ein kleines Licht ist. Schon sieht deine Aussage wieder nach Wegelagerei statt nach heroischen Robin Hood gegen die Digitalkonzerne aus.

Es ist traurig das sich nur Meta getraut hat einen Kampf gegen die Telekom zu führen, d.h. dass alle Kleineren aufgeben müssen und zahlen. Das ist kein Vorteil sondern ein Zeichen von Machtmissbrauch.

Hier gehört eigentlich dringend nen Kartellamt in die Haustür.
 
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In den Abendstunden ist mein 250 mbit Telekom Anschluss bei vielen Seiten unbenutzbar.
Einzige Abhilfe: VPN. Damit fühlt es sich wie ein komplett neuer Anschluss an.
Wirklich eine Frechheit, dass man zum teuersten Anbieter zusätzlich noch für VPN zahlen muss, damit der Anschluss rund um die Uhr richtig funktioniert
 
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Lurtz schrieb:
Ist mir am Ende egal. Ich habe für den Internetzugang nur die Möglichkeit den ISP zu wechseln und andere kriegen das offensichtlich deutlich besser hin als die Telekom. Wenn ich dann noch dazu nehme, dass die Telekom eine enorme Marktmacht hat, es aber seit mittlerweile Jahren nicht hinbekommt, mit dem größten CDN eine für ihre Kunden verträgliche Lösung zu finden, ist das eben so. Bei Youtube hat man es damals ja auch geschafft.
Nur ist das doch halt keine Lösung. Weil wenn du das so siehst - sieht es der ISP im Zweifel exakt genau so.
Was bringt das denn am Ende?

Und die Aussage - "es aber seit mittlerweile Jahren nicht hinbekommt, mit dem größten CDN eine für ihre Kunden verträgliche Lösung zu finden" ist halt auch einfach technisch falsch.

Nimm das Beispiel von oben. Die besagte Domain uudump.net wird über Cloudflare bereitgestellt. Das ist soweit erstmal ein Fakt und der Wunsch/die Wahl des Server Betreibers bzw. dem, dem die Domain gehört.
Im Vergleich dazu, die Webseite https://www.notebookcheck.com wird ebenso über den selben Anbieter Cloudflare bereit gestellt. Und hier geht die Verbindung den Weg über Frankfurt und ist mit 10-15ms aus dem Telekom Netz auch entsprechend schnell erreichbar.

Natürlich kann ich mich als Endkunde hinstellen und meinen, mir alles egal, ich will das. Aber bringt ja nix. Es muss also einen Unterschied geben. Ggf. ist es einfach, dass der Traffic des einen über ein Bezahlmich Angebot von Cloudflare geht, wo dann auch entsprechende Mittel für das Peering bereit gestellt werden und das andere nicht!? Warum nochmal muss jetzt ein ISP dafür aufkommen?
Lurtz schrieb:
Aber keine Sorge, der Telekom werden die Kunden nicht weglaufen und zudem ist das mittlerweile eh vor allem ein US-Unternehmen, das deutsche Geschäft wächst ja kaum mehr. Insofern werden ein paar deutsche Forenkrieger eh keine Änderungen bewirken, der Telekom und ihren Aktionären gehts gut.
Wie gesagt, kein Unternehmen der Welt wird die Kosten freiwillig tragen, wenn Dritte einfach mal eben von der Seite da Unmengen an Daten reinkippen wollen. Entweder das geht eine gemeinsam festgelegte Bahn und alle Beteiligten gehen diesen Weg oder es wird ne Flickschusterei.

Letzteres ist im Moment der Fall, weil manche eben bereit sind für ihren Traffic zu zahlen und andere eben nicht. MMn gibt es aber keine Lösung für das Problem, denn dem lokalen ISP die Kosten aufzudrücken ist mMn nicht zielführend, denn letztlich trifft das nur den Endkunden, weil die Kosten eh 100% umgelegt werden. Damit ist uns hier, vor allem in DE mal überhaupt nicht geholfen. Ist eh schon ziemlich teuer der ganze Kram.
Ergänzung ()

Nuklon schrieb:
Was ist ungerecht? Das ALLE! anderen es hinbekommen den Großteil über Frankfurt zu peeren, nur die Telekom nicht. Das Argument ignorierst du komplett und wiederholst deine aus dem Vorgangspost.
Die Aussage ist halt einfach falsch und stimmt nicht. Ich hatte doch oben ein Beispiel gebracht - mein lokaler RZ Provider mit einem 10G Link zu meinen Systemen peert nicht am DE-CIX. Und ja, dort geht der Weg über andere Strecken und wird über andere Backbones geroutet - in schnell meistens. Nicht immer, aber meistens. Das ist letztlich ein einfacher Beleg, dass das eine Scheinkausalität ist, dass das Peering am DE-CIX das Problem lösen würde. -> würde es nicht.
Nuklon schrieb:
Es ist traurig das sich nur Meta getraut hat einen Kampf gegen die Telekom zu führen, d.h. dass alle Kleineren aufgeben müssen und zahlen. Das ist kein Vorteil sondern ein Zeichen von Machtmissbrauch.
Müssen müssen sie gar nicht. Viele gehen doch wie man hier immer wieder ließt den Weg, dass ihnen das alles egal ist!? Wäre dem nicht so und alle würden zahlen, hätten wir doch die Themen gar nicht hier
Nuklon schrieb:
Hier gehört eigentlich dringend nen Kartellamt in die Haustür.
Und was sollen die machen? Einem ISP vorschreiben dass genau was passiert?

Das ist einfach quatsch und völliger Unsinn. Letztlich ist das Peering sogar nur ein Schlagwort. Wie kommt das Datenpaket denn nach Frankfurt? Ich wohne bspw. über 400km weit weg. Ich peere lieber in Berlin - das ist nur halb so weit weg. Andere wohnen in Frankfurt quasi nebem dem DE-CIX und können da mit 1-2ms je nach ISP die Systeme erreichen. Doof wenn das Paket dann nen anderen Weg geht, stimmt - aber der Rest?
 
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fdsonne schrieb:
Die Seite die er dort benennt nutzt Cloudflare und die Telekom schickt die IPs, die da angesprochen werden über den halben Erdball Richtung NY USA.
Was hat das jetzt damit zu tun, ob die Telekom am DE-CIX mit hoher Bandbreite peert oder nicht!?
Der Ausstiegspunkt aus dem Telekom Backend Netz ist bereits USA.
Die IP-Adresse ist von Cloudflare, also ziemlich sicher anycast. Die Anfrage könnte quasi von irgendeinem Cloudflare-Rechenzentrum beantwortet werden. Warum routet die Telekom das intern also so in die USA? Hat Cloudflare ein Interesse daran, so bescheuerte Routen zu announcen? Wohl kaum. Genug andere Peering-Punkte zwischen Telekom und Cloudflare gibt es wohl, und Cloudflare will als CDN nichts weiter als einen möglichst kurzen Weg zum Endkunden haben. Wenn gar nichts geht, dann wäre der Weg über den DE-CIX in diesem Fall nunmal deutlich kürzer, oder? Warum also USA? Wahrscheinlich ist der vergleichsweise mickrige Telekom-Zugang am DE-CIX schon am Anschlag. Und für alles weitere muss Cloudflare extra blechen.

fdsonne schrieb:
Das ist doch total irrelevant für das Thema hier!?
Keineswegs, ist es doch ein Indiz auf höchst unseriöse Geschäftspraktiken seitens der Telekom.
 
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Wenn es am Geld liegt, warum haben dann andere Anbieter, die weniger Geld als die Telekom verlangen, das Problem nicht?
Egal ob notebookcheck.com oder uupdump.net, ich erreiche beide unter 10ms.
Aber wenn schon nicht Frankfurt, dann doch wenigstens irgendwo in Deutschland oder von mir aus noch in Europa, aber doch nicht in den USA.

Und ob DE-CIX oder nicht, interessiert mich auch nicht. Aber wenn es bei der Telekom 10x länger dauert, weil es über die USA geht, ist das für den Kunden halt schlecht.
 
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arvan schrieb:
Ein DNS hat keinerlei Auswirkung auf das Routing.
Wenn ein Servername auf verschiedene IPs mappt, kann DNS ein gehörigen Einfluss haben aufs Peering.

eax1990 schrieb:
Wenn das Thema aktuell schon so passt, kennt denn Jemand einen VPN Anbieter der fürs Peering gut zahlt oder ein Routing nutzt, welches die gesamte Telekom ausklammert und beim Thema Gaming die Probleme anpackt?
VPN wir dir immer die Latenzen erhöhen. Für minimierte Latenzen wäre herauszufinden, wo der nächste Exchange steht und bei welchem Anbieter du dir einen (dedizierten) VServer als privaten Endpunkt mieten kannst.

fdsonne schrieb:
Kann man das der Telekom verbieten!?
Wenn eine Spedition mit Geld abnimmt für einen Transport und dann am Endpunkt nochmals Geld zur Erfüllen des selben Transportauftrags will, könnte man der Spedition privatrechtlich den Arsch aufreißen. Wäre das in eine Spedition in einer marktdominierenden Stellung und würde das systematisch betreiben, wäre staatlicher Verbraucherschutz handlungsfähig.
Ganz abgesehen davon, dass die Gesetzgebung zur Netzneutralität da auch eindeutig ist. Es ist ja nicht so, als hätten div. Provider damit nicht bereits Erfahrung gemacht.

fdsonne schrieb:
Das ist halt ein Problem - du zahlst nicht für "volle Funktionalität im Internet ohne Ausreden" - sondern du zahlst für die Anbindung an das Netz des ISP. Und mehr auch nicht.
https://www.telekom.de/produktinformationsblatt/magentazuhause-l-2-vdsl-100
Die Tkom schreibt selber, dass es sich um einen Internet-Zugang handelt und nicht um ein T-Netzzugang. Keine Ahnung, was du dir hier herbei fantasierst. Die Langversion vom Vertrag ändert da auch wenig dran.

fdsonne schrieb:
Das ist doch nicht vom Standort abhängig. Eigentlich sogar im Gegenteil - je nach Entfernung zum DE-CIX ist ein lokales Peering sogar besser, weil latenzärmer und je nach Endpunkt (bei einem CDN bspw.) verteilt sich der Traffic damit schön im Netz.
De-CIX hat mehrere Standorte und nirgends in Deutschland lebt man so weit ab vom Schuss, dass nicht in <200km der nächste Exchange steht. Einzig in Berlin/Brandenburg sollte man ein paar Anschlüsse im BCIX buchen.
fdsonne schrieb:
Die Telekom betreibt viele lokale Rechenzentren und Backbones, wo man potentiell mit denen peeren kann.
Ja, gegen im Vergleich zu public Exchanges deutlich gesteigerten Kosten, das ist die Kritik am Konzern. -.-

fdsonne schrieb:
Als die sich aber preislich nicht mehr gefunden haben, hatte Meta das gekündigt und schickt den Traffic nun über irgend nen Dritten in das Telekom Netz. Ggf. über den DE-CIX, ggf. über irgendwelche anderen Knoten.
-> Muss es einen dann wundern, warum das dann ggf. langsam ist oder langsamer wird!?
Ja sollte man als Kunde, oder wenigstens den ISP wechseln. Ich zahle doch nicht den teuerstem Anbieter im Lande für Internet, damit der Konzern mich als Kunde als Argument hernimmt um den Services die ich erreichen will nochmals Geld abzunehmen (oder sie halt auszubremsen)

fdsonne schrieb:
Klar kann man sich als Endkunde hinstellen und sagen, mir scheiß egal, ich zahle für die Anbindung also hat die Telekom das zu leisten. Aber woher kommt das Geld!? Egal wie du es drehst, wenn sie es nicht von den Vertragspartnern holen, holen sie es sich vom Endkunden, was zu noch teureren Verträgen führt.
Die Tkom ist sowieso der teuerste Anbieter, es ist schon reichlich vermessen denen Einnahmenmangel zu unterstellen, wenn günstigere Anbieter das mit dem Peering besser hinbekommen.

fdsonne schrieb:
Diensteanbieter am Traffic zu beteiligen. Warum!? Die verdienen nen heiden Schmott mit den durch die Endkunden erzeugten Werbeeinnahmen. Profitieren zum Teil also sogar doppelt (Werbung + Abos) und geben aber ihrerseits möglichst gar nix für die Infrastruktur aus, was allein der lokale ISP und der Endkunde tragen soll -> das ist mMn stark ungerecht.
Wenn man ein Rechenzentrum und/oder Vergleichbares betreibt muss man sich schon selber Fasern legen lassen, oder wenigstens den Anschluss bestehender, dunkler Fasern bezahlen. Insofern zahlt jeder Dienst seine Kosten für Infrastruktur selbst, da springt keine Tkom heldenhaft ein, die halten allenfalls die Hand auf, wenn die Fasern ihnen gehören. Das ähnelt irgendwie sehr dem Prinzip, dass Endkunden für Bereitstellung von Infrastruktur monatlich Geld berappen..
Nur die Telekom will dann halt nochmals Geld dafür, dass man zu ihnen peert. Zu Beträgen die deutlich(!) höher sind als die Kurse, die das De-CIX in Frankfurt haben will (als Hetzner die Option hatte für Tkom Peering als Serverbetreiber selber zu löhnen war es Faktor 4..5).

Dein Gerechtigkeitsempfinden scheint sehr in Richtung: Der arme Konzern MUSS UNBEDINGT viel mehr Geld an Dienstleistungen verdienen, die es wo anders günstiger gibt. Das ist lächerlich.

fdsonne schrieb:
Die Frage ist hier, wer ist jetzt schuld an der ganzen Thematik!? Wer zahlt für den Traffic den bspw. Anbieter über einen Cloudflare Uplink in Richtung Telekom Netz erzeugen, wenn nicht der Anbieter selbst!?
Der Anbieter zahlt für seine Leitung bis nach Frankfurt, und für den/die Ports im öffentlichen Xchange. Nur halt dort ein Vielfaches weniger als bei der Tkom. Die verweigert sich an der kosteneffizienten Variante teilzunehmen um Mehreinnahmen zu generieren.
 
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Sollen sie sich streiten, ich hab das jetzt wochenlang ausprobiert bevor mein Vertrag ausgelaufen ist.
Sehe das Problem auch eher hier.
DevPandi schrieb:
Gleichzeitig hing das aber auch mit den Wohnorten zu sammen, wo es diese Probleme gab.
Bei WOW und FF14 mit den Nachbarn aus meiner Strasse in Dungeons unterwegs gewesen, keine Probleme mit allen drei Anbietern (1+1, Vodaf.,TK, alle GF mit eigenem Peering).
Geht es mit der Gilde am WE in den Raid oder Dungeon, haben immer die selben Leute Probleme, mit verschiedenen Anbietern.
In FF14 hänge ich auch schon mal öfters auf den japanischen Servern in der offenen Welt rum, das läuft auch einwandfrei, Videos von JP Seiten streamen funzt ohne Probleme und Videochat mit Freunden und Bekannten, meist NTT Docomo, also auch Tier 1, ist absolut stabil, solang ich nicht MS Teams nutze.

Das soll nicht heissen das da nicht was dran ist was der Telekom vorgeworfen wird, aber es scheint mir so als würde unverhältnismäßig oft die Telekom als Problemverursacher hingestellt.

Zum Thema das Peering läuft viel besser mit einem VPN sei mal gesagt. "Das ist das mindeste was man von einem VPN Anbieter erwarten kann" dafür zahlt man ja extra.

Es gibt sechs Member die nur mit VPN spielen können und vier davon haben eben kein Telekom Peering (VF, und DG), also ja 1+1 und O2 sind da jetzt nicht dabei aber es ist eben nicht nur die Telekom.;)


oldBeat schrieb:
Bei ihren GF Tarifen bekommt man für das Geld gerade mal ne 150/75 Leitung...
Nicht wirklich. Als Neukunde zahlst du für den GF 600/300 Tarif, ohne Routermiete mit Anschlussgebühr abzüglich Onlinebonus 48,7€/Monat.
Du als Bestandskunde bekommst normalerweise nach deiner Kündigung einen Anruf von der Kundenrückgewinnung und einen angepassten Preis angeboten, wie der ausfällt hängt vom Preis der verfügbaren Konkurrenz ab.
Bei mir zb. sind es 43€ und damit etwas weniger als 1+1 und Vodafone (500/100) verlangen.
 
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fdsonne schrieb:
Nimm das Beispiel von oben. Die besagte Domain uudump.net wird über Cloudflare bereitgestellt. Das ist soweit erstmal ein Fakt und der Wunsch/die Wahl des Server Betreibers bzw. dem, dem die Domain gehört.
Im Vergleich dazu, die Webseite https://www.notebookcheck.com wird ebenso über den selben Anbieter Cloudflare bereit gestellt. Und hier geht die Verbindung den Weg über Frankfurt und ist mit 10-15ms aus dem Telekom Netz auch entsprechend schnell erreichbar.
Die Lösung ist sehr einfach und andere nutzen sie ja auch: Mit ausreichenden Kapazitäten offene Peerings betreiben.
Wie gesagt, kein Unternehmen der Welt wird die Kosten freiwillig tragen, wenn Dritte einfach mal eben von der Seite da Unmengen an Daten reinkippen wollen. Entweder das geht eine gemeinsam festgelegte Bahn und alle Beteiligten gehen diesen Weg oder es wird ne Flickschusterei.
Andere ISPs tun das offensichtlich, die Telekom ist hochprofitabel, genau wie die ganzen Tech Konzerne. Dafür dass die alle jammern und für noch mehr Profit lobbyieren, scheints denen allen ziemlich gut zu gehen.

Wozu existiert ein ISP wenn nicht um Daten zu transportieren? Aber das wars jetzt auch von mir dazu, keine Lust auf Diskussionen mit der Telekom PR Abteilung, die das Internet zum Eigennutz noch ungenießbarer machen wollen als es eh schon ist.
 
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Web-Schecki schrieb:
Die IP-Adresse ist von Cloudflare, also ziemlich sicher anycast. Die Anfrage könnte quasi von irgendeinem Cloudflare-Rechenzentrum beantwortet werden. Warum routet die Telekom das intern also so in die USA? Hat Cloudflare ein Interesse daran, so bescheuerte Routen zu announcen? Wohl kaum.
Das ist halt die Frage - faktisch gibt es genug IPs von Cloudflare, die aus dem Telekom Netz in Schnell erreichbar sind. Die Frage ist hier also nicht, warum routet die Telekom diese IP da und die andere IP dort lang, sondern ist da ggf. eine wie auch immer geartete Vereinbarung getroffen wurden, warum das eine Traffic ist, den mal lokal(er) ausklammert als was anderes? Und ist das ggf. einfach ein Zusammenhang mit DNS?

Nur mal als Beispiel, wenn ich im DNS hier lokal auf meinem Client für die oben mal erwähnte uupdump.net die selbe Endpunkt IP wie bei www.notebookcheck.com eintrage, dann ist das halt auch schneller. Und das funktioniert trotzdem.

Das sind also mehrere Themen - die kann man als Endkunde zwar natürlich immer ignorieren. Aber wenn im DNS die IP eine ungünstige ist und diese IP aus welchen Gründen auch immer falsch geroutet wird oder vielleicht explizit genau richtig geroutet wird, weil die für Cloudflare US Kontent genutzt werden soll, was ist dann in dem Fall der richtige Weg?

Web-Schecki schrieb:
Genug andere Peering-Punkte zwischen Telekom und Cloudflare gibt es wohl, und Cloudflare will als CDN nichts weiter als einen möglichst kurzen Weg zum Endkunden haben. Wenn gar nichts geht, dann wäre der Weg über den DE-CIX in diesem Fall nunmal deutlich kürzer, oder? Warum also USA? Wahrscheinlich ist der vergleichsweise mickrige Telekom-Zugang am DE-CIX schon am Anschlag. Und für alles weitere muss Cloudflare extra blechen.
Wie erwähnt, was ist mit der naheliegensten Methode, dass die Telekom hier einfach Cloudflare US IPs eben in Amerika ins Netz lässt? Und das hier einfach nur im DNS die falsche IP eingetragen wurde?
Andere bekommen das ja auch hin? -> ich kenn nun die uupdump.net nicht - sprich wurde das ggf. mit irgend einer wilden Anleitung im Netz statisch auf die Cloudflare IP im DNS angelegt, weil das eben so da stand oder hatte das einen Grund?

Das sind alles Frage über Fragen. Es ist mMn zu einfach zu sagen, der ISP muss das für einen regeln. Und ja, ein kleiner lokaler ISP hat ggf. gar keine andere Möglichkeit als bspw. an einem großen Internet Knotem wie dem DE-CIX zu peeren. Das ist gemessen daran, dass er das ggf. gar nicht anders kann dann die Beste Option. Aber ist das die Beste Option wenn die Telekom das für ihren EU <> US Traffik letztlich auch selbst leisten kann? Beste meint aus Firmensicht beste Option.

Web-Schecki schrieb:
Keineswegs, ist es doch ein Indiz auf höchst unseriöse Geschäftspraktiken seitens der Telekom.
Sehe ich nicht so, weil eine Haltung bei einem Thema keinieswegs bedeutet, dass man bei einem völlig anderen Thema die gleiche Haltung haben muss. Weder privat noch Geschäftlich ist das eine Regel die immer zutrifft.
 
Keksdt schrieb:
Wir als kleiner ISP waren auch betroffen, Kunden hatten vermehrt Probleme Dienste oder Anschlüsse in Telekomnetz zu erreichen, aufgrund der Kosten haben wir uns lange gesperrt direkt was zu machen, letztlich ist es doch was Direktes, damit auch deutlich teurer als anderes, zu DTAG geworden, damit wir diese Probleme nicht mehr haben.

Probleme waren hohe Latenz, Paketverlust und niedrige Datenraten zur Stoßzeit.
Alles andere, "freie" im Netz war mit Vollgas erreichbar.
Da soll mal jemand von Zufällen sprechen...
Wenn du quasi Insider bist: Kannst du bzw. dein Management da nicht ein paar detailliertere Infos an die Bundesnetzagentur oder andere Beteiligte schicken?
 
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