Thema Gehalts- und Vermögensunterschiede in der Gesellschaft

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Tomislav2007 schrieb:
Wo steht im Grundgesetz das wir ein bedingungsloses Grundeinkommen haben ?
Das kannst du dem verlinkten Artikel entnehmen.
 
Kyouko schrieb:
Der Ärmsten in der kette zahlt ziemlich exakt 0€ Steuern also gar nix. Weil wo kein Einkommen keine Beteiligung.
In DEINEM Beispiel zahlen alle 10 ein ... "die Ärmsten in der Kette" sind also schon da garnicht dabei.

In deinem Beispiel gibt es niemanden, der nichts zahlt. Ich gehe davon aus, dass du das der Einfachheit halber so gestaltet hast.
Ich habe das so übernommen (damit es etwas übersichtlicher bleibt, als die Realität nunmal ist) ... der Unrealismus darin stammt also allein von Dir.

Von Steuerfreibeträgen war im ursprünglichen Beispiel keine Rede.

Das ist ja fast so schlimm, wie mit Kindern Brettspiele zu spielen, und ihnen ständig erklären zu müssen, dass man (spätestens nach Spielbeginn) keine zusätzlichen Regeln einführt, nur weil das für einen persönlich gerade mal "praktisch" wäre.
Ich bleibe dabei ... wenn in deinem Beispiel alle je 10% des Aufkommens zu stemmen hätten, würden die niedrigeren Einkommmen mit bis zu 20% belastet, wärend das Hohe mit maximal 2% belastet würde.
So wie du es ursprünglich beschrieben hast (Einer zahlt 55 die Restlichen Neun zahlen je 5), geben alle Beteiligten 10% ihres Einkommens als Einzahlung ab. Dass die Anteile am Tiopf dann so unterschiedlich ausfallen (und man das für ungerecht halten kann) ist einzig die Folge der großen Gehaltsunterschiede.
Auch mit Steuerprogression ist die Belastung nicht gleichverteilt ... aber sie ist schon sehr viel näher dran, als wenn alle Pauschal die gleiche Summe einzahlen würden.

Die gleiche Summe ist bei dem einen nämlich ein Fünftel, und beim anderen nichtmal ein Fünfzigstel des tatsächlich erzielten Einkommens.
Und dieses "Einkommen" sollte doch der Gegenstand einer "Einkommenssteuer" sein.
 
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DerOlf schrieb:
In deinem Beispiel gibt es niemanden, der nichts zahlt
Weil es vereinfacht ist.


Du kannst und willst nix belegen auch gut. Letzten Versuch lannst du immerboch keine Belgrad vorweisen das alle gleich viel zahlen dann ist das so, dann ist deine ausaage falsch, gelogen oder nichtig.


55% können niemals in keiner logischen Welt 10% sein

Ich habe hier sogar ein real Beispiel genannt, mit 2 wahllosen realen gehältern , die zum gleichen Ergebnis kommt. Dass die mit mehr Gehalt auch mehr bezahlen, nominell wie prozentual.
Kyouko schrieb:
Übrigens eine Person mit 3000€ erhält 2050€ netto.
Das entspricht 32% gesamt Belastung, mit allen Steuern und abgaben.

Eine Person mit 100000€
Erhält 53440€ netto
Das entspricht 47% gesamt Belastung mit allen Steuern und abgaben

Sag mir wo der mit 3000 brutto mehr bezhalt als der mit 100 000.
Quelle der brutto netto Berechnung
https://www.brutto-netto-rechner.info/

Ich könnte da noch ein 2000brutto Gehalt in die Betrachtung mit reingeben, der würde aber auch weniger nominell wie auch prozentual zahlen müssen wie der mit 3000 und nochmal weniger wie der mit 100000
Derjenige der unter 975€ verdient zahlt übrigens 0€ lohnsteuer (meiner meinung nach ein viel zu geringer wert, weil er unter der armutsgrenze liegt)***
wer 556€ oder weniger verdient zahlt nichtmal die sonstigen abgaben.

ich möchten Kein ausschweifebden Erklärung, keine trikserien, und herumgerede um den heißen brei,
Bitte nur und ausschließlich zahlen in Mathe zählen schließlich nur nakte zahlen, geg. inklusive herkunftsnachweis.



***
Ich schrieb deswegen ja schon in vorigen Beiträgen, hier dass die lohnsteuer Tabelle überarbeitet werden müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kyouko schrieb:
inklusive herkunftsnachweis.
Bittesehr:
Alle von mir genannten Zahlen stammen aus deinem Beispiel.
Ich habe nur einige Annahmen gesetzt, die ich allerdings erklärt hatte.

Ich ging davon aus, dass die 100 Zähler aus deinem Beispiel 10% des besteuerten Einkommens sind. Damit liegt dieses bei

100 x 10 = 1.000

Weiter nahm ich an, dass die Einkommen genau so verteilt sind, wie die Einzahlungen bei einer einheitlichen Besteuerung zu 10% annehmen ließe.

55 x 10 = 550 und
5 x 10 = 50
(1 x 550) + (9 x 50) = 1.000

Diese Rechnung ist das Ergebnis der Annahme, das jedes Einkommen mit den gleichen 10% belastet wird. Dass das beim einen nur 5 und beim anderen 55 sind, liegt an den unterschiedlichen Einkommen, von denen ich ausging.
Alle behalten in diesem Modell 90% ihres Einkommens.

Zweite Berechnung.
Diesmal zahlt jeder 10% des Topfes ... also 10.
Bei gleichem Einkommen wie oben, ergibt sich daraus.

50 - 10 = 40. (das bedeutet, dass 80% der geringeren Einkommens behalten werden)
550 -10 = 540 (98% des hohen Einkommens werden behalten).

Damit liegt die Belastung des einzelnen geringeren Einkommen (50) bei 20% und die des großen Einkommens (550) bei lediglich 1,8%.
Du würdest damit die 9, die nichtmal die Hälfte des insgesamt besteuerten Einkommens generieren, 90% der Last tragen lassen ... der, der mehr als die Hälfte der Einkommen auf sich vereint, zahlt nur schlappe 10% der Last.

Noch deutlicher kann ich dir den Unterschied zwischen "10% vom individuellen Einkommen" und "einkommensunabhängig 10% vom Gesamtaufkommen" nicht schildern.

Mit der tatsächlichen Berechnung der Einkommenssteuer (inkl. Steuerfreibeträge und Progression) haben beide Modelle nicht viel zu tun.
Es sind Modelle und daher stark vereinfacht und ich kann leider auch nichts daran ändern, das 10% von 50 weniger sind, als 10% von 550.

Und ja ... 10% von X bzw. Y sind eben unterschiedlkiche Beträge, solange X und Y nicht identisch sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wie kommst du auf mal 10?
Woher nimmst du die ? In meinen Zahlen gibt es diese rechnung nicht, es gibt dort keine einzige Multiplikation mit 10.

Ich schrieb auch nix von Zählern
Sondern 100€
Dass ist kein zähler sondern eine Summe mit Währungszeichen und der Annahme dass es 100€ (weil vereinfachte rechnung) die gesamt Summe aller steuer Einnahmen sind.

Diese werden von 10 Leuten vereinfachung) bezhalt.
Einer dieser 10 Leute steht für die reichsten 10% Deutschlands, kommen also für 55% wie im Artikel verlinkt angegeben auf.

100€ 55%
1 Person zahlt 55€

Nun habe ich dir restlichen 90% der gesamt Bevölkerung genommen, und diese mit 9 Personen, vereinfacht. Deswegen komme ich auch auf 10 Personen insgesamt.

Annahme alle anderen verdienen gleich viel, nur der eine verdient mehr, auch dass dient zur vereinfachung. Da es ja primär darum geht dass der mit den höchsten Einnahmen auch die höchsten abgaben hat.

Übrig blieben also 45%, oder 45€
Aufgeteilt auf 9 Personen
Ergibt?
Definitiv nicht 10% wie von dir wahrgenommen dass nur am Rande.

Damit kommt man zum Ergebnis
Einer person zahlt 55€ der rest nur 5€


Deine Behauptung wsr nun dass, alle 10% Zahlen täten und ich warte immernoch auf diesen Nachweis, den du auch mit diesem Beitrag nicht erbracht hast.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
55 x 10 = 550 und
5 x 10 = 50
(1 x 550) + (9 x 50) = 1.000
Woher kommen die mal 10?
Woher kommen die mal 50?
Beide Zahlen stammen jedenfalls nicht von mir bitte nadhweis liefern woher die stammen
 
Zuletzt bearbeitet:
Skaiy schrieb:
Vielleicht sollte dann das Dach über dem Kopf nicht primär ein Investment sein, sondern öffentliche Daseinsfürsorge im Sinne der Menschenwürde.

Entweder in staatlicher Hand oder zumindest unter öffentlicher Aufsicht.

So wie bisher wird sich halt nichts ändern, wie die ganzen Jahrzehnte davor. Das Problem ist hausgemacht. Privatinvestoren ist nicht primär daran gelegen Menschen ein Dach über den Kopf zu geben, sondern primär damit Gewinne zu machen.

Warum muss ein Dach über dem Kopf primär lukrativ sein? Warum muss ein Krankenhaus primär Gewinne abwerfen? Kapitalismus schön und gut und gehe ich auch mit, aber irgendwann ist auch mal gut.

Vielleicht sollte bei den Themen ausnahmsweise Mal ein bezahlbares Dach über dem Kopf oder der Patient im Krankenhaus Priorität haben.

Die öffentliche Hand könmte doch längst mehr bauen wenn sie denn will - und sie hat ja auch keine Konkurrenz mehr, die Investoren die die Wahl haben investiieren ja eh nichts mehr in Deutschland - dafür bauen die im Ausland.

Die öffentliche Hand baut doch auch vor allem Wohnheime etc - zu mehr hat sie halt keine Mögkichkeit und Lust da ihr Geld zu versenken und nicht mal das bekommt sie hin - sie muss anmieten.

Der Staat / öffentliche Hand scheitert bereits seit 10(!) Jahren an einer Aufgabe die winzig dagegen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Uzer1510 schrieb:
Sie baut doch auch vor allem Wohnheime etc
Der letzte Neubau der Stadt in der ich wohne, war eine Geflüchteten Unterkunft aus wohncontainern, welche ich als "you are welcome" mit freifunk versorge, da durfte ich mir von manchem Nachbar auch so manchen Kommentar anhören, seitdem lade ich diese sprciellen nachbarn, nicht mehr zum gemeinsamen Grillen ein...
 
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Wohncontainer oder gar nur Zelte hinstellen , Hallen abteilen oder irgendwas mieten das ist da höchste was der Staat hinbekommt . wie gesagt seit 10 Jahren ist das so.

Obwohl er auch PROBLEMLOS seit JAHREN massig Mehrfamilienhäuser auf kommunalem Grund bauen könnte macht er das nicht - weil ihm das egal ist. Und zwar praktisch überall egal.

Wenn der Staat seit einem Jahrzehnt nicht mal für die Menschen Wohnraum schaftt die mit gar nichts kommen und gar kein Dach über dem Kopf haben ist es doch komplett naiv zu glauben der würde jemals für Menschen Wohnraum schaffen die bereits irgendwo wohnen. Maximal gibt es für die dann auch Container oder Gruppenzelte.
 
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Uzer1510 schrieb:
Wenn der Staat seit einem Jahrzehnt nicht mal für die Menschen Wohnraum schaftt die mit gar nichts kommen und gar kein Dach über dem Kopf haben
Ich finde es sogar etwas seltsam dass man es wenigstens schafft eine GU mit abschließbaren Einzelzimmern, gemeinsames Bad, gemeinsam küche, gemeinschaftsraum +sozial Mitarbeiter welche mindestens 2 mal vorbeigeht, hinzustellen, aber für obdachlose nicht

Und dass trifft man unabhängig davon welche Politik Richtung gerade in eiber stadt oder komune als zudtändige stelle regiert.


GU's sind übrigens kein Luxus. Sondern stellen nur das notwendigste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Wo steht im Grundgesetz das wir ein bedingungsloses Grundeinkommen haben ?
Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Grundsatzurteil von 2019 klargestellt, dass das Bürgergeld aus dem Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums folgt. Daraus ergibt sich eine verfassungsrechtliche Pflicht des Staates, jedem Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen und ihn bei fehlender Fähigkeit zur Selbstsicherung finanziell zu unterstützen
Kann das Bürgergeld abgeschafft werden? Verfassungsrechtliche Grenzen!

Ist es so schwer zu begreifen was das Sozialstaatsprinzip bedeutet ?
 
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_killy_ schrieb:
Alle SV Arten haben ja auch eine Beitragsbemessungsgrenze - andere Einkommensarten einzubeziehen hilft somit nicht wirklich.
Welche Begründung gibt es für die Beitragsbemessungsgrenze?
 
Hallo

Kassenwart schrieb:
Daraus ergibt sich eine verfassungsrechtliche Pflicht des Staates, jedem Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen und ihn bei fehlender Fähigkeit zur Selbstsicherung finanziell zu unterstützen
Keine Lust zu arbeiten ist keine fehlende Fähigkeit zur Selbstsicherung.

Kassenwart schrieb:
Ist es so schwer zu begreifen was das Sozialstaatsprinzip bedeutet ?
Ist es so schwer zu begreifen das der Sozialstaat nur Bedürftigen helfen soll/muss und das...

Samurai76 schrieb:
Wenn du Bedürftigkeit nachweisen kannst, erhälst du es einfach so.
...keine Lust zu arbeiten nicht wirklich eine Bedürftigkeit darstellt ?

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
...keine Lust zu arbeiten nicht wirklich eine Bedürftigkeit darstellt ?
Dann erkläre doch endlich mal was man mit Menschen machen soll die nicht arbeiten wollen, aus welchem Grund auch immer ? Du redest hier Seitenweise nur um den heißen Brei.

Verhungern lassen ? Erfrieren lassen ? Was ist den für dich ein würdevolles Leben das der Sozialstaat jedem garantieren muss ?

Langsam bin ichs Leid mit Trollen wie dir zu diskutieren.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ist es so schwer zu begreifen das der Sozialstaat nur Bedürftigen helfen soll/muss und das...
So langsam glaube ich tatsächlich nicht mehr, dass du noch auf dem Boden der FDGO stehst.

Es steht alles in dem von mir geposteten Link:
Denn staatliche Verpflichtung ist es, die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Der Staat hat folglich den Auftrag, die Voraussetzungen für ein eigenverantwortliches Leben zu schaffen.
Und ja, man darf sanktionieren und das wird auch getan. Sogar bei doppelt so vielen Menschen, wie die durch die Agentur für Arbeit genannte Zahl von Totalverweigernden.

Und das sagt das Urteil weiter:
Nicht zu beanstanden ist laut den Richtern eine Leistungsminderung von 30 Prozent, bis ein Betroffener wieder mitwirkt.
Wenn dir das aber nicht ausreicht, dann ist Folgendes wichtig:
Karlsruhe setzt dem enge Grenzen. Der vollständige Wegfall ist "auf Grundlage der derzeitigen Erkenntnisse mit den verfassungsrechtlichen Maßgaben nicht vereinbar", heißt es im Urteil.

Und um den Haken zurück zum ersten Satz meines Posts zu schlagen: Wenn du für Freiheit, Gleichheit, Demokratie und das Grundgesetz einstehst, dann muss ein rechtskräftiges Urteil des höchsten deutschen Gerichtes für dich auch in Ordnung sein.
 
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Kassenwart schrieb:
Ist es so schwer zu begreifen was das Sozialstaatsprinzip bedeutet ?
Durchaus ja, aber ich bin zum Glück (für die Leute, die dauerhaft davon leben wollen) auch kein Verfassungsrichter. Denn selbst Deine Aussage besagt nicht, was "Leben in Würde" bedeutet.

Für mich hat der Anspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum nichts damit zu tun, dass jemand auf Allgemeinkosten eine Unterstützung für "Freizeit, Unterhaltung und Kultur", "Beherbergungswesen- und Gaststättendienstleistungen" oder auch schon nur Wohngeld in fast unbegrenzter Höhe erhält (das Amt zahlt ja, also ist es dem BG-Empfänger egal, das Amt kontrolliert die Zulässigkeit der Miete gemäß Mietspiegel aber nicht). Und warum man den Leuten bei langfristigem Leben auf Allgemeinkosten nicht zumuten kann, in eine andere Stadt umzuziehen, weiss sicher nur die vorsitzende Richter des Bundessozialgerichtes. Der leitet das dem GG sicher auch ab, dass jeder in Deutschland ansässige ein Recht darauf hat, an seinem Traumwohnort lebenslang eine für ihn bezahlbare menschenwürdige Bleibe zu erhalten.

Kassenwart schrieb:
Dann erkläre doch endlich mal was man mit Menschen machen soll die nicht arbeiten wollen, aus welchem Grund auch immer ?
Als Gegenleistung für die Vollversorgung auf Allgemeinkosten könnte man ihnen z.B. Abwesenheitszeit von zu Hause auferlegen, die einer Vollzeitstelle entsprechen.
Alternativ könnte man ihnen staatlich gezahlte Mindestlohn-Jobs anbieten, die sie nur mit amtsärzlichem Attest ablehnen dürfen (und dann findet sich schon ein andere Job, schließlich erhalten sie ja BG und sind nicht zu 100% EM + Wohngeld).
Hauptsache, die Leute haben keine 52 Wochen/Jahr Urlaub sondern tun im Zweifel noch etwas für die Allgemeinheit, wenn sie schon auf deren Kosten leben.

Capet schrieb:
Wenn ich Geld für meine Altersvorsorge zurücklege, dann muss ich mir auch Gedanken darüber machen, was passiert, wenn ich so gebrechlich werde, dass ich Hilfe brauche oder in eine Pflegeeinrichtung muss.
Finanziell nicht. Wenn ich keine besonderen Bedürfnisse an die Pflegeeinrichtung habe, dann muss ich mir nur um die Versorgung eines zur gleichen Zeit nicht pflegebedürfigen Partners machen.

Werde ich als Single irgendwann pflegebedürftig und muss ins Heim, ist das erstmals im Leben der Moment, in dem ich endlich mal etwas von meinen gezahlten Abgaben aus dem Sozialsystem zurück bekomme. Nicht jeder hat als Ziel, der reichste auf dem Friedhof zu sein oder seinen Nachfahren alles vererben zu wollen.
 
Erkekjetter schrieb:
Frau Klatten besitzt und leitet keine nennenswerte Firma, aus der sie Geld bezieht. Und ihr Vermögen kommt zum überwiegenden Teil aus Erbschaft, nicht aus unternehmerischer Arbeit. Sie besitzt Anteile an Firmen und „ihre“ Firmen dienen allein der Verwaltung dieser und erzeugen selber keinen Gewinn und Mehrwert. Und Aktien kann sie jederzeit abstossen. Hier besteht quasi keinerlei unternehmerisches Risiko mehr.
Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Sie hält mit ihrem zusammen knapp 50% an BMW. Das bringt der Firma die Sicherheit das nicht ein Aktionär keinen Moneydrain fordert. Man sieht am Beispiel von Tesla wie negativ das ganze auch sich abspielen kann.

Das das verwalten von Vermögen nicht zu vergleichen ist mit körperlicher Arbeit ist nachvollziehbar. Aber auch das halten von Vermögen bedeutet Veranwortung. Nehmen wir an sie verkauft alle Ihre Anteile an z.b. Trump Familie, kann ihr ja vollkommen egal sein. Die Arbeitnehmer verlieren das Vertrauen in die Firma, da sie dem neuen Eigentümer mehr als kritisch gegenüberstehen. In der Umgebung von Frau Klatten entsteht der "psychische" Druck nur das Geld wäre für sie wichtig, nicht der soziale Erhalt der Firma (Steueraufkommen, Arbeitsplätze, Folgeverflächtungen in den Regionen der Firma).

Außerdem ist das Vermögen nur deshalb so groß, weil die Firmen hoch bewertet werden, nicht weil spontan das Konto Kinder bekommen hat. Wie heißt es bei spiderman so schön: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Ersetzt man nun Kraft durch Vermögen wird daraus etwas entscheidendes. Und das kritisieren Politik und Gesellschaft sehr wohl.

Sehr reiche Menschen gehen sehr oft komplett wild mit ihrem Vermögen um. Das Bezos z.b. seine Hochzeit groß feiern möchte, ok macht es. Aber ne ganze Stadt dafür sperren? Das da komplett die Beziehung zur Realität flöten geht..... kein Plan. Ist es da die Lösung solchen Menschen X% des Vermögens abzunehmen? Lernen diese Menschen etwas daraus? Geht der Staat mit diesem Geld besser um? Sollte man deswegen gar nichts tun und auf ein Wunder hoffen? Ich denke das wenn man an diesen Geldtopf möchte, sollte man sich (aus Politiksicht) bewusst machen, was entsprechende Besteuerungen für folgen haben. Dabei geht es nicht um solche Märchen wie Steuerfluch oder Betriebsaufgabe. Aber die Schritte davor: Steuervermeidung, schwierige Unternehmsforführung etc.

Wenn man für ne Wärmepumpe 10.000 € Förderung raushaut, darf man sich nicht wundern wenn die Hersteller auf einmal die Geräte teurer machen.
 
gymfan schrieb:
Denn selbst Deine Aussage besagt nicht, was "Leben in Würde" bedeutet.
Ein Leben in Würde umfasst laut Rechtsprechung und Verfassungslehre:

Existenzsicherung: Jeder Mensch muss Zugang zu den lebensnotwendigen Mitteln haben – Nahrung, Unterkunft, medizinische Versorgung.
Soziale Teilhabe: Menschen dürfen nicht isoliert oder ausgegrenzt werden. Sie müssen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Selbstbestimmung: Die Fähigkeit, das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, ist zentral.
Schutz vor Erniedrigung: Niemand darf wie ein Objekt behandelt oder seiner Individualität beraubt werden – das ist die sogenannte Objektformel.

Zu Harz-IV gab es die gleichen Diskussionen und Urteile des Verfassungsgerichtes.
 
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Nazrael schrieb:
Die Diskussion ist doch wieder in Extremtendenzen zerfasert, im Endeffekt kann man nahezu alle Beiträge auf einen simplen Satz eindampfen:

„Gerecht ist, was sich richtig anfühlt.“
Naja gut aber für Gerechtigkeit gibt es nun mal keinen objektiven Maßstäbe, und hier geht es ja auch (oder zumindest ging es mir) darum, zu beschreiben, was man ungerecht findet, weil es sich nicht richtig anfühlt.

Dass es Ungleichheiten bei der Verteilung von Wohlstand gibt ist ja klar, die Frage ist nur wie man sich dieser Tatsache nun nähert.
 
Hallo

Kassenwart schrieb:
Verhungern lassen ? Erfrieren lassen ? Was ist den für dich ein würdevolles Leben das der Sozialstaat jedem garantieren muss ?
Wohnung, Nahrung und Waschzeug muss reichen, wer mehr will soll arbeiten gehen.

Kassenwart schrieb:
Langsam bin ichs Leid mit Trollen wie dir zu diskutieren.
Ich weiß jeder der nicht links ist ist für dich automatisch ein Troll.
Wieso diskutierst du mit mir so ausgiebig wenn du es leid bist ?

gymfan schrieb:
Für mich hat der Anspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum nichts damit zu tun, dass jemand auf Allgemeinkosten eine Unterstützung für "Freizeit, Unterhaltung und Kultur", "Beherbergungswesen- und Gaststättendienstleistungen" oder auch schon nur Wohngeld in fast unbegrenzter Höhe erhält (das Amt zahlt ja, also ist es dem BG-Empfänger egal, das Amt kontrolliert die Zulässigkeit der Miete gemäß Mietspiegel aber nicht).
Richtig, genau das.

gymfan schrieb:
Alternativ könnte man ihnen staatlich gezahlte Mindestlohn-Jobs anbieten, die sie nur mit amtsärzlichem Attest ablehnen dürfen (und dann findet sich schon ein andere Job, schließlich erhalten sie ja BG und sind nicht zu 100% EM + Wohngeld).
Richtig, genau das, drei Arbeitsangebote und wer ohne amtsärztliches Attest keins davon antritt wird auf Null gekürzt.

VsteckdoseV schrieb:
Dass es Ungleichheiten bei der Verteilung von Wohlstand gibt ist ja klar, die Frage ist nur wie man sich dieser Tatsache nun nähert.
Die Reichen zu enteignen/bestehlen und umzuverteilen und/oder die Mittelschicht noch mehr zu schröpfen ist keine Lösung.
Hier sehe ich deutlich mehr Potential:
Endlich mal die großen Big Player (Amazon/Facebook/Google/Apple/etc.) angemessen hoch besteuern.
Endlich mal bei unseren staatlichen Haushaltsausgaben genauer hinsehen, da ist sehr viel Sparpotential.
Endlich mal die sanktionieren die arbeiten könnten aber nur nicht wollen (Nicht: Kranke/Alte/Behinderte).
Endlich mal China nicht mehr als dritte Welt Land sehen und mit XXX Millionen Beträgen subventionieren.
etc.

Grüße Tomi
 
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Kassenwart schrieb:
Selbstbestimmung: Die Fähigkeit, das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, ist zentral.
Schutz vor Erniedrigung: Niemand darf wie ein Objekt behandelt oder seiner Individualität beraubt werden – das ist die sogenannte Objektformel.
es ist alles Rechtstheorie, aber was bedeutet das dann, wenn bspw. ein Verteidigungskrieg gegen Russland ausbricht und Du einfach so eingezogen wirst, um an der Ostfront zu verteidigen
ist das dann ok?
 
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