Umbau des Heimnetzwerk

Bert_64

Commander
Registriert
Sep. 2004
Beiträge
2.677
Hallo.

Im Rahmen eines größeren Umbau im Haus hat jedes Zimmer mindestens 1 LAN Dose mit 2 Anschlüssen, und 1 LAN Dose mit 1 Anschluss für den TV. Die Anzahl der Ports am Switch reicht im Moment nicht mehr aus. Damit stellt sich nun die Frage den Switch zu ersetzen oder erweitern. Generell reicht 1Gbit.
Hinzu kommt, das im Herbst der lokale Internetanbieter ein Glasfaserkabel bis ins Haus verlegen wird.

Aktuell ist folgendes Vorhanden:

1x Fritzbox 7490
1x TP-Link SG-1024D mit 24-Ports

Nach jetzigen Wissenstand wird der Gesamtbedarf auf 34 Ports steigen. Ein umstöpseln am Switch bei nicht
genutzten Dosen schließe ich aus. Es sollen immer alle LAN Dose betriebsfähig sein.
Hinzu kommt das Klingelanlage IP basiert ist gebaut werden soll mit 2 Monitoren EG/OG, Aussentableau, und
2 Kamera. Alle Geräte lassen sich mit POE betreiben.

Im Moment tendiere ich zu einem HP 1820 48port POE Switch. Das große Problem sehe ich aber in der aktiven Kühlung
und der damit verbundenen Lautstärke. Der jetzige Switch hängt in einer Art Wandschrank und ist halt passiv gekühlt.
Ab wann macht ein gemanagter Switch Sinn? Meine Netzwerkkenntnisse halt sich auch im Rahmen.

Wenn das Glasfaserkabel verlegt ist, wird die Fritzbox 7490 einer 5530 weichen.

Was macht man eigentlich mit einem SFP Port?
 
Spezialist bin ich nicht.
Die Frage ob ein managed Sinn macht oder nicht wird schwer zu beantworten sein.
Man kann eher in die Richtung gehen, ob die Preis-/Leistung passt.
Das meiste wirst du im Privathaushalt nicht brauchen. Smart Managed oder Managed Switches sind eher für die Buisnessbereiche konzipiert. Wo "kompliziertere" Netzwerke und viele Funktionen benötigt werden.
Für den Haus und Hof Gebrauch, so formuliere ich das mal, bieten die so viel, was man eigentlich gar nicht nutzen wird, Teile kann man nutzen, wenn man sich da einarbeitet.
Ansonsten funktionieren die auch alle meist Plug an Play.

Vllt. hinkt der Vergleich aber nehmen wir mal ein KFZ.
Speziell ein Auto. Du möchtest ein Auto, was dich mit mindestens 100km/h von A nach B bringt, Super tankt und Platz für mindesten 5 Personen und 6 Kästen Bier ausreicht.

Da gibt es einiges. Vom Dacia, über Renault, VW oder aber auch Porsche, Jaguar.
Alter kann ein VW Golf Komi 15 Jahre alt sein oder aber ein Porsche Cayenne, Volvo XC 90 etc. pp.

Kosten von 2.000€ für den gebrauchten und 90.000€+ für einen Neuwagen (je nach Ausstattung).
Deinen Ansprüchen werden alle gerecht. Der eine hat aber noch 5x Sitzheizung, dolle Felgen im Super Lack und und und. Kann fast selber einparken und stellt deine Kaffeemaschine an, wenn du dich deinem haus näherst.
Ein wenig überspitzt, aber so ähnlich kann man es sich vorstellen.
Ausreizen oder brauchen wirst du einen 48 Port PoE Switch, der voll managed ist nicht. Benutzen kannst du ihn aber.
Ich habe mir auch einen Smart Managed geholt, einfach weil er im Angebot war. Dazu habe ich drauf geachtet, dass er das IGMP v3 Snooping beherrscht. Da kann es bei Magenta TV und Telekom zu Problemen kommen, wenn der Switch das nicht beherrscht. Das war der einzige Grund, den Rest der features nutze ich nicht.
Bei mir ist es ein 24 Port Switch, ich habe aber auch nicht in jedem Raum eine LAN Dose.

Ich bin mir nicht sicher, ob es deine Frage gut beantworten kann, aber du machst mit einem managed grundsätzlich nichts falsch. Wenn die Anschaffung passt und der Unterhalt auch okay ist.
Wahrscheinlich würde ein Smart Managed oder ein Unmanaged weiterhin ausreichen.
Du kannst mal bei Netgear bspw. schauen. Die haben da so einen "Berater" vllt grenzt der schon für dich ein:
http://www.switchberater.de/switchberater/

Ansonsten einfach mal auf deren Homepage schauen, da sind die Funktionen recht verständlich erklärt. https://www.netgear.de/business/products/switches/
Wir du siehst sind wir auch da schon bei den Business Products, die Privatanwender Switches fallen da raus.

Wichtig: Ich bin kein Netgear Fan und will auch den Hersteller nicht promoten, die Erklärungen und der Berater waren für mich aber sehr gut zu verstehen um an das Thema Managed, Smart Managed oder Unmanaged heranzugehen.
 
Puhh was soll ich sagen, PoE bringt halt Wärme mit sich, die auch weg will. Bei 48 Ports stellt der Switch ja über 300 Watt bereit.
Wenn es dringend passiv bleiben soll, dann wirst um einen separaten PoE Switch nicht hinweg kommen.
 
Von deinen Anforderungen her würde ich wahrscheinlich zu einer Lösung mit zwei Switches gehen, wenn Du passiv gekühlt bleiben willst: einen 48-Port-Switch deiner Wahl und diesen passiv gekühlten 8-Port-GBit-PoE+Switch: Aruba 2530-8G-PoE+-Switch (J9774A) (https://www.arubanetworks.com/de/products/switches/access/2530-series/, https://geizhals.de/hp-aruba-2530-8g-desktop-gigabit-managed-switch-j9774a-a964978.html). Müsstest aber prüfen, welchen Leistungsbedarf die von Dir angedachten PoE-Geräte haben.
Auf jeden Fall muss ein PoE-Switch genügend Luft erhalten, die Dinger werden echt warm. Am besten baust Du die in einen kleinen Netzwerkschrank ein.

Managebare Switche brauchst Du z. B., wenn Du mit VLANs arbeiten willst.

Zum Thema SFP: Wirst Du wahrscheinlich nicht benötigen. Ansonsten hier eine kleine Einführung auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Small_Form-factor_Pluggable.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Raijin und h00bi
Ich würde einen extra PoE Switch nehmen. Das sollte auch günstiger sein.
 
Generell ist der Tipp von Bodennebel top.
48 Ports mit PoE Option und passiv kann einfach nicht funktionieren. Daher lieber einen großen passiven Switch und einen separaten PoE Switch so dimensioniert wie du es brauchst.

Bert_64 schrieb:
Was macht man eigentlich mit einem SFP Port?
SFP ist quasi ein formatloser Anschluss. Das SFP Modul kann dann passend zum Anschlussformat verbaut werden.
Wichtig wäre übrigens die Unterscheidung zwischen SFP und SFP+.
SFP geht nur bis 1Gbit/s. Braucht heutzutage fast niemand mehr, das geht alles easy über klassische RJ45 Ports.
SFP+ ist dann 10G aufwärts.
 
Millkaa schrieb:
Die Frage ob ein managed Sinn macht oder nicht wird schwer zu beantworten sein.
Man kann eher in die Richtung gehen, ob die Preis-/Leistung passt.
Das meiste wirst du im Privathaushalt nicht brauchen. Smart Managed oder Managed Switches sind eher für die Buisnessbereiche konzipiert. Wo "kompliziertere" Netzwerke und viele Funktionen benötigt werden.
Jein. Du wirfst smart managed und managed Switches in einen Topf. Wenngleich beide Begriffe sicherlich nur mäßig definiert sind, zählen Switches aus der ersten Kategorie in der Regel zu "L2+", also dumme Layer2-Switches mit einigen zentralen Zusatzfunktionen wie zB VLANs. Switches der zweiten Kategorie sind hingegen normalerweise Layer3-Switches, die eben nicht nur VLANs beherrschen, sondern auch DHCP, Routing und allerhand mehr, das sind sozusagen RouterSwitches.

Während L2+ Switches wunderbar auch in jedem Haushalt zu gebrauchen sind und es wirklich nicht weh tut, sich solch einen Switch anzuschaffen (die Mehrkosten sind weitestgehend vernachlässigbar), kosten Layer3-Switches schon eine Stange Geld, weil sie deutlich mehr können und dieses Mehr vor allem auch ordentlich Leistung benötigen kann, wie zB das Routing. Solche Switches sind in der Tat zu 99,9% im Business-Umfeld anzutreffen

Bei allen Switches, die über 16 Ports hinausgehen, würde ich grundsätzlich immer zu smart managed bzw. Layer2+ raten. Warum? Ganz einfach. Bei einem 5-8er Switch wird man eher selten in die Verlegenheit kommen, mehrere VLANs einrichten zu wollen, weil solche Switches häufig hinter dem TV-Rack liegen und einfach nur TV+BD+PS+Xbox ans Netzwerk bringen sollen. Ab 16 Ports wird so ein Switch tendenziell eher zentral im Technikraum eingesetzt, um die Dosen im Haus zu versorgen. Das heißt, dass hier zB Wohn- und Gästezimmer dranhängen können - zwei Räume, von denen insbesondere letzteres auch gerne im Gastnetzwerk des Routers landen sollte. Mit einem Layer2+ / smart oder auch VLAN-Switch wie sie häufig genannt werden ist das kein Problem.

Nutzt man Stand heute keine VLANs, lässt man den smarten Switch einfach so wie man ihn aus dem Karton holt und benutzt ihn wie ein dummes unmanaged Gerät. Man könnte ihn aber mit VLANs in mehrere Teilswitches splitten, wenn man denn möchte (zB 20* Haupt- und 4* Gastnetzwerk).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bodennebel und 0-8-15 User
Raijin schrieb:
Du wirfst smart managed und managed Switches in einen Topf
Stop, das mache ich nicht. Das sind drei unterschiedliche Switche, nichts anderes habe ich behauptet.
 
Doch, tust du. Zumindest lese ich das so heraus:

Millkaa schrieb:
Das meiste wirst du im Privathaushalt nicht brauchen. Smart Managed oder Managed Switches sind eher für die Buisnessbereiche konzipiert. Wo "kompliziertere" Netzwerke und viele Funktionen benötigt werden.
Das stimmt so einfach nicht. Smart managed - oder in diesem Kontext besser L2+ - Switches kosten nur geringfügig mehr als ihre unmanaged Pendants und sind wunderbar für Privathaushalte geeignet und auch oft benutzt.

VLANs sind dabei nur ein Beispiel, um Haupt- und Gastnetzwerk einer Fritzbox mit einem einzigen Switch zu verteilen. Ein weiteres Beispiel wäre IGMPv3. Bei gefühlt jedem zweiten Telekomkunden mit MagentaTV steht ein smarter L2+ Switch, weil für MagentaTVs Multicasts IGMPv3 benötigt wird, was nun mal größtenteils erst ab L2+ unterstützt wird. Spontan fällt mir gar kein unmanaged Switch ein, der das tut, aber ich kenne auch nicht alle, ist also auch nicht auszuschließen.

Es mag sein, dass du es nicht so gemeint hast, aber es liest sich eben so. Wie auch immer, jetzt haben wir das ja ein bischen aufgedröselt ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Madman1209
Sie werden bei diversen Herstellern wie Netgear oder Zyxel in der Kategorie Buisness geführt.
Das man diese zu Hause auch sehr gut nutzen kann habe ich doch geschrieben.
Ich gebe das wieder, was die Hersteller bewerben und nicht was meine Meinung dazu ist, weil ich in dem Bereich eben weniger Erfahrung habe.
So wie du es aber jetzt schreibst verstehe ich was du meinst.
Da kann ich nur sagen: War nicht so gemeint :D

Aber genau, so passt es und wir wissen jetzt beide was der jeweils andere meint!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Raijin
Ich danke euch für die Tips und Antworten.

Ich habe mich für einen Netgear GS750E 48-port und einen Netgear GS-510TLP 8-port Poe entschieden.
Beide sind passiv.

Macht es Sinn die SFP Ports der Switches zu verwenden? Würde gerne am PoE Switch alle RJ-45 Plätze
für Geräte freihalten. Nimmt man Kupferkabel oder Glasfaser?
 
Sinn machen wird es nicht, aber Sinn ergeben kann es schon :p

Willst du RJ45-Ports sparen und beide Switches bieten SFP, wäre ein SFP DAC (Modul mit integriertem LAN-Kabel) die günstigste Variante (*). Glasfaser bietet keinen Mehrwert, weil eh nur 1 Gbit/s durch SFP geht und SFP AOC (Modul mit integriertem LWL-Kabel) mindestens doppelt so teuer sind wie DACs. Zwei einzelne SFP-Module sind ebenfalls teurer.

(*)
Schau bitte genau ins Handbuch ob die SFP-Slots auch autark und nicht shared sind! Sind sie shared, wird nämlich der dazugehörige RJ45-Ports abgeschaltet und somit würde dir SFP nicht helfen, RJ45-Ports einzusparen.
 
Bert_64 schrieb:
Ich habe mich für einen Netgear GS750E 48-port und einen Netgear GS-510TLP 8-port Poe entschieden.
Beide sind passiv.
Ich hätte jetzt einen s3900 48T4S wegen den SFP+ Ports ins Rennen geworfen. Ist zwar etwas teurer, aber eben mit sfp+ und nem guten Funktionsumfang sowohl per CLI als auch GUI.

Dazu dann einem S3150 oder 3260 je nachdem wieviel Daft du brauchst für deine PoE devices.
Bert_64 schrieb:
Macht es Sinn die SFP Ports der Switches zu verwenden? Würde gerne am PoE Switch alle RJ-45 Plätze
für Geräte freihalten. Nimmt man Kupferkabel oder Glasfaser?
Die SFP Module sind billiger. Die kann man nehmen, würde ich aber erst machen wenn ich sie wirklich Brauch wegen dem zusätzlichen Stromverbrauch. Innerhalb vom Rack RJ45. Also hier bei dir. Wenn's durchs halbe Haus geht kannst du Transciever nehmen. Bei 1G ergibt das aber eigentlich nur Sinn wenn es zu weit weg ist für Ethernet also ~100Meter oder du in ein anderes Gebäude gehst um potentialfrei zu sein.
 
Zurück
Oben