VDSL 50 auf VDSL 100 = gleiche Downloadrate

[Freestyl3r]

Hallo zusammen,

ich bin durch Zufall kürzlich darauf aufmerksam geworden, dass an meinem Telekom Anschluss plötzlich VDSL 100 gebucht werden kann. Bisher war "nur" VDSL 50 möglich (und darüber war ich bereits sehr froh!), obwohl die glücklichen Nachbarn 2 Häuser weiter alle bereits bis zu VDSL 250 buchen können.

Als ich, 2016 meine ich, hier neu eingezogen bin, wurde damals nur VDSL 25 angeboten. Ich war damals noch "zwangs" Vodafone Kunde (früher Arcor) und hatte dann eine Zeit lang immer öfter Geschwindigkeitsprobleme in den Abendstunden aufgrund von Netzüberlastungen hier. Ich bin dann irgendwann direkt zur Telekom gewechselt, weil ich es einfach leid war immer den Weg "Ich -> Vodafone -> Telekom -> Vodafone -> Ich" gehen zu müssen und ich bei der Telekom dann ca. 2018 rum einige Zeit nach der VDSL 25 Schaltung auch direkt VDSL 50 buchen konnte.

VDSL 50 lief, bis auf wenige Aussetzer, bisher auch einwandfrei und hat laut Fritz Box immer mit den vollen 62000/12000 kbit gesynct. Laut der Leitungskapazität war auch, abgesehen vom Upload, nicht mehr möglich. Daher hat mich jetzt auch die VDSL 100 Buchbarkeit leicht verwundert, aber nach etwas Recherche im Internet findet man hier unterschiedliche Theorien von "die Leitungskapazität kann sich mit der Umschaltung erhöhen" über "man wird auf einen anderen Port geschaltet dann fluppt das" bis hin zu "das bleibt alles so und es geht nicht mehr".

Ich persönlich kenne mich mit der Materie nur oberflächlich aus, daher habe ich einfach mal den Versuch gewagt und VDSL 100 gebucht was gestern auch geschaltet wurde. Leider hat sich, wie schon fast vermutet, nur der Upload erhöht. Am Download ist gar nichts passiert, der synct weiterhin mit 62000 kbit rum. Die DSLAM-Datenraten haben sich nach der Schaltung laut Fritz Box entsprechend erhöht.

Kann mir jemand sagen, ob mit den im Anhang beigefügten Fritz Box Werten soweit alles in Ordnung scheint und einfach physikalisch nicht mehr drin ist? Oder deutet hier evtl. etwas auf eine Störquelle hin?

Ich wohne im EG in einem Mehrfamilienhaus mit 12 Parteien. Der APL hängt im Keller im Treppenhaus, die geschätzte Strecke von meiner TAE Dose (es gibt auch nur eine) zum APL beträgt ca. 10-15 Meter. Das Haus ist meines Wissens nach aus den 50er Jahren, aus der Dose kommt ein 2x2 Kabel mit lediglich roten Adern mit den entsprechenden Ringmarkierungen. Angeschlossen sind 2 Adern, die anderen beiden sind unbelegt. Ich habe diese im Zuge auch nochmal etwas gekürzt und neu abisoliert, das brachte aber lediglich einen um rund 300 kbit verbesserten Sync. War evtl. auch nur eine Tagesschwankung durch den neuen Sync. Verwendet wird eine Fritz Box 7490 mit aktuellstem Fritz OS 07.21.

Mich würde es natürlich mal interessieren welche Leistung direkt am APL ankommt um die Hausverkabelung als Fehlerquelle ausschließen zu können. Da ich im EG wohne und direkt unter mir der Wäschekeller ist, wäre es an sich nur ein geringer Aufwand die Kabel zum APL neu zu verlegen sofern hier ein Defekt vorliegt. Gibt es denn eine Möglichkeit die Leitung vom DSLAM zum APL auch extern zweifelsfrei prüfen zu können?

Mich wundert es halt warum VDSL 100 angeboten wird, wenn die Werte mit ach und krach über den Minimalwerten für VDSL 100 liegen. Zumindest habe ich öfter gelesen, dass die Telekom bei der Schaltung solcher "Risikoanschlüsse" eher vorsichtig ist und dass dann vom System i. d. R. erst gar nicht angeboten wird. Ich hatte natürlich gehofft wenigstens ansatzweise an ca. 75-80 Mbit Download zu kommen, damit wäre ich ja schon glücklich.

Die Leitung kostet mich fortan zwar nur 5 € mehr im Monat, aber ich schwanke gerade zwischen lassen und hoffen dass sich in Zukunft noch was ändert oder doch lieber widerrufen. Der Upload alleine ist mir die Mehrkosten eigentlich nicht wert, da ich diesen nicht wirklich benötige. Ich tausche auch gerne 10 Mbit Uploadrate gegen 10 Mbit mehr Downloadrate. ;-)

Ich bedanke mich für jegliche Einschätzung und Rückmeldung. :-)

Beste Grüße und einen schönen 3. Advent an alle,
Jan

 

[Boombastic]

Deine max. Leitungskapazität ist laut dem Screenshot 65290 kbit/s. Dies ist wahrscheinlich bedingt durch deine Leitungslänge von ca 530m, was nicht gerade kurz ist.
Ich würde sagen, dass das das Maximum ist was du erwarten kannst.


Als Gegenbeispiel mal meine Werte bei VDSL 50 (Leitungslänge ca 180m). Die DSLAM Datenrate wird begrenzt durch den gewählten Tarif, im Gegensatz zur Leitungskapazität, die aufzeigt was möglich ist.

 

[Freestyl3r]

Ja, da hast du wohl recht. Die Leitungslänge ist tatsächlich relativ lang, die Dämpfung entsprechend hoch. Leider kann ich das Spektrum nicht genau deuten, dazu fehlt mir etwas die Ahnung. Natürlich kenne ich die genauen Leitungsbedingungen nicht, sehe aber immerwieder auch Leute mit längeren Leitungen die höhere Leitungskapazitäten erreichen.

Grundsätzlich wäre für mich natürlich interessant, was hier am APL ankommt und ob sich an den Werten zukünftig durch Ausbau/DSLAM Upgrades durch die Telekom noch etwas ändern kann/wird wenn ich bei dem Tarif bleibe. Interessant wäre auch, ob zumindest mit Supervectoring noch mehr als 100 Mbit möglich wären und ob das technisch überhaupt realisierbar ist bzw. auch an meiner Adresse kommen wird. Laut Telekom Ausbaukarte ist hier nichts mehr geplant, war vor der VDSL 100 Buchbarkeit aber auch nicht vermerkt.

Mittlerweile läuft ja soviel digital auch gerade was die ganzen Games betrifft, da ist man über jeden Mbit mehr froh bei den ganzen Updates die man ständig laden muss um mal ne gemütliche Runde zocken zu können.

Achja ich habe gestern aus der Neugier heraus auch die Störabstandsmarge Testweise noch weiter abgesenkt, da kam ich immerhin auf einen Sync mit gut 82 Mbit. Die Leitung lief dann aber logischer Weise alles andere als stabil.

Aber bei deinen Werten steht doch einem Upgrade auf VDSL 100 nichts mehr im Weg. :-)

MfG Jan

 

[Mojo1987]

Bei der Leitungslänge ändert sich auch mit SV nichts. Der Effekt den SV hat, verpufft bei der langen Leitung einfach.
Mehr bekommste bei den Leitungsmerkmalen nicht raus.

Die Frage ist eher, ob nicht ein Problem mit der Verkabelung vorliegt und die Leitungslänge wirklich so lang ist oder aufgrund eines Fehlers und der damit verbundenen hohen Dämpfung zustande kommt. Das kann aber nur ein Techniker klären.

 

[DubZ]

ich würde dem, was @Mojo1987 schreibt, auch Beachtung schenken, sofern deine Aussage bzgl. "2 Häuser weiter gibts VDSL 250" zutrifft. Denn das ist mit so einer Leitungslänge meines Wissens nach nicht möglich.

 

[Freestyl3r]

Ich vermute mal aber das diese Häuser an einen anderen DSLAM angeschlossen sind und daher evtl. kürzere Leitungswege haben. Es ist zwar die selbe Straße und auch die nachfolgenden Hausnummern, aber dazwischen befindet sich noch eine Querstraße.

Ich weiß nicht warum, aber hier habe ich echt das Pech auf meiner Seite wie man im Anhang evtl. erkennt.

Ich habe beim Stöbern im Forum tatsächlich noch jemand gefunden der eine sehr ähnliche Leitungslänge wie ich hat und auch bei Ihm sind die Leistungskapazität und die restlichen Werte leider sehr ähnlich. Er hat die Box auch testweise direkt am APL angeschlossen und kam so von einer Leitungskapazität von 65470 kbit auf immehrin 77135 kbit. Er wohnte allerdings im OG und hatte eine geschätze Innenverkabelung von ca. 30 Meter. Also so ein kleiner Funke Hoffnung ist auf jeden Fall da, aber ich denke ohne eine direkte Messung am APL wird man nicht weiter kommen.

MfG Jan

 

[Telekom hilft]

Die Leitung kostet mich fortan zwar nur 5 € mehr im Monat, aber ich schwanke gerade zwischen lassen und hoffen dass sich in Zukunft noch was ändert oder doch lieber widerrufen.

Ich schaue mir das ganze natürlich sehr gerne einmal genauer an.
Aber auf den ersten Blick muss ich @Boombastic beipflichten. Andererseits schreibst du, dass andere Häuser 250Mbit bekommen.
Dafür kann es eine ganz einfache Erklärung geben und um das zu klären, fülle bitte unser Kontaktformular aus.
Ich melde mich bei dir und wir klären das.

Gruß, Kai M.

 

[Freestyl3r]

Hallo Kai,

danke für deine Rückmeldung. Ich hab das Kontaktforumlar ausgefüllt und abgeschickt. Ich bin zwar grundsätzlich unter der Woche von 10-19 Uhr auch auf der Arbeit unter der dort angegebenen Mobilrufnummer erreichbar, kann aber nicht immer rangehen. Um eure Zeit nicht unnötig zu vergeuden ist der angegebene Kontakt per E-Mail der vermutlich einfachere Weg.

Beste Grüße,
Jan

 

[Telekom hilft]

Ich hab das Kontaktforumlar ausgefüllt und abgeschickt.

Und du hast eine Antwort von per E-Mail erhalten.

Gruß, Kai M.