VDSL 100 Anschluss Bandbreite nur noch bei 73%.

Kurpfalz-Junge

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Hallo zusammen,
Hallo Telekom,

ich habe seit mindestens 7-8 Monaten das Problem, dass der Anschluss nur noch auf 73% der Kapazität läuft. Zumindest was den Download betrifft. Ab und zu kommt es auch zu kurzen Aussetzern. Der Upload ist sehr gut und liegt mit voller Kapazität an. Ist das logisch?
Das Thema wurde schon mehrfach an die Telekom gemeldet und dann überprüft. Die Leitung sei galvanisch in Ordnung. Die Hausverkabelung wurde auch getestet und für gut befunden. Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass jeder Servicetechniker zu einem anderen Ergebnis kommt. Aussagen wie z.B. Umschaltung notwendig, Konfiguration im Verteilernetz mangelhaft, keine Übereinstimmung Telekom Datenbank mit den Daten vor Ort, Line Card defekt, Port switch notwendig, usw.

Ich frage mich wieviel Störungsmeldungen man erstellen muss, bis der „richtige“ Servicetechniker kommt und das Problem lösen kann. Jedenfalls nach dem letzten Service am Mai 2022 läuft die Leitung immer noch langsamer als vertraglich vereinbart und hat weiterhin Störungen auf der Leitung. Seitdem und aktuell ist die Leitung runtergeregelt, eben weil Störungen erkannt werden. Dass die Leitung hochgeregelt wird, kann ich nicht erkennen.

Wir haben VDSL 100 seit mindestens 2017 und auch immer die volle Bandbreite nutzen können. Seit Ende 2021/Anfang 2022 ist die Leitung deutlich langsamer geworden. Im Schnitt bei etwa 73%.

Der letzte Stand ist, dass ich ein Angebot für den nächst niedrigeren Tarif bekommen habe, da die vertraglich vereinbarte Bandbreite nicht erreicht wird. Das hilft auf Dauer nicht würde ich sagen. Eine technische Lösung wäre mir lieber und auch sinnvoller.

Bitte um erste Beurteilung anhand der Daten. Vielen Dank

Messungen.JPGFB-VDSL.JPGFB-Fehlerzähler.JPGFB-Spektrum.JPG
 
Kurpfalz-Junge schrieb:
Seitdem und aktuell ist die Leitung runtergeregelt, eben weil Störungen erkannt werden. Dass die Leitung hochgeregelt wird, kann ich nicht erkennen.
Hochregeln würde nichts bringen, da die Leitungskapazität ebneso niedrig ist.

Wurde euer Haus von einem anderen Provider zusätzlich erschlossen, welcher aktive Technik im Keller hat? Voller Upstream bei gleichzeitig deutlich eingeschränktem Downstream und kaum bis gar keinen FEC-Fehlern deutet meistens darauf hin, dass Alien Crosstalk vorliegt. Also ein VDSL-System in Betrieb ist, welches nicht zum Vectoring-Verbund gehört.

Muss damit allerdings nicht Recht haben. Hab auch schon andere Probleme gesehen, die das auslösten. Aber meistens war es schon so, dass irgendwas irgendwo VDSL einspeiste, wo es nicht sollte.
 
Hallo @Kurpfalz-Junge,

das möchte ich mir sehr gerne genauer ansehen. Ich kann verstehen, dass unterschiedliche Aussagen der Kollegen vor Ort irritierend sind.
Aber ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden.
Fülle hierzu bitte unser Kontaktformular aus: https://www.telekom.de/kontakt/e-mail-kontakt/telekom-hilft-team
Ich melde mich dann bei dir und besprechen dann das weitere Vorgehen.
Was meinst du?

Gruß, Kai M.
 
thom53281 schrieb:
Hochregeln würde nichts bringen, da die Leitungskapazität ebneso niedrig ist.

Wurde euer Haus von einem anderen Provider zusätzlich erschlossen, welcher aktive Technik im Keller hat?
Die Kapazität der Leitung lag mal bei 100000. Hab leider keinen Screenshot davon.
Einen zusätzlichen Provider haben wir nicht im Haus. Allerdings wurde außerhalb von der Deutschen Glasfaser neue Leitungen verlegt. Aber das ist ja unabhängig vom VDSL System der Telekom. Viele sind gewechselt, deswegen sollte eigentlich genug VDSL Kapazität vorhanden sein.
Zur Technik: Standard APL der Telekom und ein Zwischenverteiler zur TAE. Nur eine TAE von ursprünglich 4 ist angeschlossen.

Ein Techniker meinte, dass irgendwie vom Nachbarhaus noch ein Anschluss auf unserem geschaltet wäre. Aber das müsste ja dann schon immer so gewesen sein, hm keine Ahnung? Ein anderer Techniker meinte, dass die Zuordnung im Telekomnetz an den Verteilern nicht richtig passt. Wie dem auch sei, irgendwas passt nicht.

@Telekom hilft Kontakformular wird noch ausgefüllt. Mal sehen, ob dann endlich jemand dem Geheimnis auf die Spur kommt.
 
Wenn ein Anschluss über eine Ausgleichsschaltung zu einem anderen APL geschaltet wurde, ist das meistens nicht so optimal. Kann ein Problem sein, muss aber nicht. Dem müsste dann mal jemand auf den Grund gehen. Das sieht man ja sofort, wenn man sich den APL anschaut, ob es so einen Anschluss gibt und dann müsste man mal schauen, ob man den wegschalten kann (= der andere APL noch freie Adern hat). Jedenfalls hört es sich für mich so an, als könnte das Problem zumindest kein gewöhnlicher Waldundwiesenservicetechniker mehr lösen (wobei es auch da Zauberkünstler gibt :)).
 
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Hier wäre es interessant, ob auch andere Anschlüsse (Nachbarschaftsanalyse/-cockpit) schlechtere Werte aufweisen, als man aufgrund der physikalischen Gegebenheiten erwarten würde.
 
thom53281 schrieb:
Keine Ausgleichsschaltung vorhanden.
Es ist also kein Nachbar mit über euren (Haus-)Anschluss geschaltet.

Kurpfalz-Junge schrieb:
Hier mal der APL. Ist das was ungewöhnliches zu sehen?
Wie lang ist das Kabel vom Hausanschluss zur Telefondose?
Ist aber vom Typ her ein gutes Kabel, das wird von der Telekom auch heutzutage noch empfohlen/verbaut.
Kann natürlich trotzden Alterserscheinungen haben, aber der Screenshot aus der Fritzbox vom Spektrum/Graphen schaut nicht danach aus.

Hast du dich mal mit der Deutschen Glasfaser befasst?
Nichts gegen die Telekom, aber FTTH ist nun mal die deutlich überlegene Technik.

Gibts noch Nachbarn ganz in der Nähe (gleiches Haus oder direkt neben euch) mit DSL-Anschluss?
Dort könnte man nochmal die Messwerte vergleichen.
Sind die Daten ähnlich zu deinen, liegt entweder ein größeres Problem vor oder der Beschaltungsgrad ist doch nicht so niedrig wie gedacht?
 
blastinMot schrieb:
Wie lang ist das Kabel vom Hausanschluss zur Telefondose?
Ich würden mal schätzen ca. 25 m.

blastinMot schrieb:
Hast du dich mal mit der Deutschen Glasfaser befasst?
Bisher war VDSL 100 ausreichend für uns. Aber wenn sich die Situation nicht bessert wird das wohl die nächste Option sein und die Telekom hat einen Kunden weniger.

blastinMot schrieb:
Gibts noch Nachbarn ganz in der Nähe (gleiches Haus oder direkt neben euch) mit DSL-Anschluss?
Meine direkten Nachbarn sind schon bei der DG. Andere müsste ich erst fragen.


Ich vermute, dass irgendwo im Verteilernetz der Telekom etwas falsch konfiguriert ist. Um es mal mit meinem laienhaften Wissen zu beschreiben. So oder so ähnlich hat sich auch mal ein Techniker ausgedrückt. Es fiel auch mal das Wort "Asynchron". Wie gesagt, jeder Techniker hatte bisher eine andere Theorie.
 
@Kurpfalz-Junge,

vielen Dank für das sehr angenehme Telefonat. Ich habe alles in die Wege geleitet und wir bleiben bitte in Kontakt.

Gruß, Kai M.
 
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@thom53281
ich meinte auch mehr die Hardware bzw. die Kabelverteilung. Aktuell hängen wir an einem Kabelverzweiger ca. 100m, von dem es dann nochmal ca. 300 m zum DSLAM geht. Da sollten doch die 100 Mbit doch locker drin sein, oder?
Es wurden mittlerweile auch neue und näher liegende Verteiler gebaut, zu denen es aber anscheinend keine direkte Verbindung geben soll. Alles etwas merkwürdig.

Nächste Woche kommt ein Techniker, um alles zu prüfen. Warten wir mal ab.
 
Kurpfalz-Junge schrieb:
Es wurden mittlerweile auch neue und näher liegende Verteiler gebaut, zu denen es aber anscheinend keine direkte Verbindung geben soll. Alles etwas merkwürdig.
Kannst du darauf nochmal näher eingehen?
In der Regel wird keine Nachverdichtung an Verteilern durchgeführt, es sei denn es gibt größere Baumaßnahmen auf die reagiert werden muss (zusätzliches Neubaugebiet o.ä.).
Bilder von den neuen Verteilern würden ggf. auch weiterhelfen.
 
Kurpfalz-Junge schrieb:
Aktuell hängen wir an einem Kabelverzweiger ca. 100m, von dem es dann nochmal ca. 300 m zum DSLAM geht. Da sollten doch die 100 Mbit doch locker drin sein, oder?
Das kommt auf den Aderndurchmesser an. Mit Aderndurchmesser 0,6 kein Problem, mit Aderndurchmesser 0,35 ist es schon eines.

Kurpfalz-Junge schrieb:
Ich kann die Bilder gerne machen, aber warum würde das weiterhelfen?
Zumindest könnte man sagen, ob er tatsächlich von der Telekom ist. Wenn ein Verdichtungsausbau durchgeführt wurde und in einem Kabel tatsächlich die Signale von zwei unterschiedlichen MSAN kombiniert sind, dann kann das derartige Symtome verursachen. Das hatte ich selber bereits einige Male. Allerdings wird in der Regel tunlichst darauf geachtet, dass das nicht passiert.

Um mal ein Beispiel zu machen, was sowas verursachen kann, ein Fall den ich vor ein paar Jahren hatte. Das war an der Stelle auch ein stark historisch gewachsenes Netz, denn kein vernünftiger Mensch würde sowas neu so bauen. Längere Straße mit zwei verschiedenen KVz auf beiden Straßenseiten. Nennen wir sie mal KVz 1 auf Straßenseite A und KVz 2 auf Straßenseite B.

KVz 1 wurde etliche Jahre vor 2 gebaut. Deswegen sind auch viele der Gebäude auf Straßenseite B über KVz 1 angebunden. Dann kam KVz 2 weil der KVz 1 sich schon recht füllte. Irgendwann kamen auch auf Straßenseite A ein paar neue Gebäude dazu, der KVz 1 war aber voll. Also legte man von KVz 2 zu Straßenseite A ebenfalls ein Kabel, man wollte schließlich nichts umbauen. In dem Straßenübergang über die Hauptstraße lagen also zwei Rohre mit zwei Kabeln von beiden KVz und gegenläufigen Signalen. Soweit kein Problem, sind separate Kabel. Irgendwann kam wohl dann ein Straßenbau und eines der Kabel/Rohre war kaputt und der Schaden lag inmitten der neuen Fahrbahn. Was machte man also? Man zog aus dem intakten Rohr das Kabel heraus, schob ein größeres Kabel hinein und nahm einen Teil der Adern für das eine Kabel und den anderen Teil der Adern für das andere Kabel. Beide Kabel waren ab dem Zeitpunkt kombiniert.

Allerdings vergaß man damals, das in den Plänen so zu hinterlegen. Es waren in den Plänen also weiterhin zwei separate Kabel. Aufgefallen ist das etliche Jahre nicht, denn ADSL2+ hat das nicht weiter interessiert. Das Problem fiel erst mit dem Ausbau auf. Einer der KVz hatte ungefähr 300m Querkabel zum neuen MFG, der andere 100m. Aufgrund dessen störten nun die deutlich kürzeren (lauteren) Anschlüsse die längeren Anschlüsse in dem kombinierten Kabelstück. Die Anschlüsse hatten exakt das im Startbeitrag gezeigte Phänomen. Allerdings ist sowas ziemlich tricky zu finden, weswegen ich hoffe, dass bei Dir der Fehler einfacher ist.
 
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@thom53281
Vielen Dank für deine sehr ausführliche Erklärung. Du bist anscheinend vom Fach und hast auch in der Praxis damit zu tun.
Vor ein paar Monaten war ein Techniker hier, der hatte etwas ähnliches vermutet bzw. gesagt, dass die Leitung Asynchron läuft und die Realität vor Ort nicht mit den Plänen übereinstimmt. Das würde genau zu dem passen, was du beschreibst.
Er hat das wohl intern bei der Telekom weitergegeben, aber anscheinend hat sich keiner damit befasst. Danach kamen wieder andere Techniker und jeder hatte eine andere Theorie.

Hier eine Map mit Bildern der Verteiler Neu und Alt. Die blaue Linie soll die aktuelle Verbindung darstellen, so wie es mir von der Telekom erklärt wurde. Die orangenen sind die neuen. Erschlossen ist da ganze von Osten her.
Map-2.png


@Telekom hilft
Hallo Kai, könntet Ihr das bitte prüfen und auch Hinweise von #17 prüfen. Der beauftragte Techniker sollte auch die Zeit und das Interesse mitbringen, das Problem zu lösen.
 
Der neue "Verteiler" ist ein Glasfaser-NVt, hat mit der ganzen Geschichte also nix zu tun.

Der neu gebaute DSLAM kann auch nur zufällig da stehen und was ganz anderes versorgen. Das kann man nur mit Einsicht in die Pläne genauer beurteilen.
 
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