Kabel/Coax Verständnisfrage: Kabel Internet und "Überbuchung"

6x86

Ensign
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Hallo Zusammen,

ich habe mich intensiv mit der Thematik Kabel Internet auseinander gesetzt, welche in meinem bewohnten Mehrfamilienhaus (Mietwohnung) mit bis zu 1GBit/s angeboten wird. Ich habe viel über Vor- und Nachteile gelesen, die "Teilung der Leitung" bzw. Bandbreite (als Leihe formuliert).

In Stoßzeiten berichten einige, dass sie statt 1 GBit/s bspw. nur 500 MBit/s erreichen.

Meine Fragen, zum Verständnis: (1.) Wenn ich "nur" eine 250 Mbit/s Kabel-Leitung buche, bleibt diese dann konstant bei 250 Mbit/s in Stoßzeiten oder würde diese sich dann auch, wie im Beispiep oben um 50% auf 125 MBit/ reduzieren?

(2.) Zudem würde mich interessieren, wenn ich eine FB 6690 erwerbe, ob der DOCSIS 3.1 auch bei Tarifen mit bspw. 250 Mbit/s vorhanden ist? Bspw bei VDSL175 habe ich ein anderes Profil und Trägersatz (17a/B43) - also ob DOCSIS 3.1 bspw. nur bei 1 GBits ermöglicht wird.

Ich bedanke mich herzlichst für eure Expertise und Rat.
 
Überbuchungen gibt es überall, auch bei den anderen Technologien. Wenn du nen kleineren Tarif buchst kannst du trotzdem betroffen sein, es können dann auch nur ein paar Mbit sein.
 
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Wenn die "weitere" Leitung dicht ist, überlastet. Dann kann und wird da schon mal gar nichts garantiert. Also auf dem Papier vielleicht. Aber real ist es nicht so!
Das hat auch nix mit dem Haus zu tun. An einem Strang hängen ja viel mehr dran. Irgendwo auf der Strecke ist halt nicht genug da, wenn alle wollen. 500 wäre schön. Ich habe Kunden erlebt, xx Mbit. knapp über x MBit!

Auch die Frage ob eine niedrigere Geschwindigkeit geht, stellt sich nicht. Wenn Tarife angeboten werden, wo halt nur ein Bruchteil des maximal möglichen Eingerichtet wird. Kannst du dich schon auf die Technik verlassen, das sowas auch funktioniert. Wenn es technisch nicht möglich wäre... würden Sie es nicht anbieten. Logisch ne.
 
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Jeder hat immer was zu bemängeln und auch beim besten Produkt wirst du wen finden, der etwas anderes wahrnimmt.

Ich bin in einem 25 Parteien Haus, kann nicht sagen, wie viele Mieter hier einen Kabelanschluss auch für Daten nutzten. Statistisch liegt die Einwohnerdichte bei 14,000/km2. Ich habe natürlich keine Informationen darüber, wie jetzt Vodafone ex Kabeldeutschland hier den Ausbau betrieben hat, aber ich habe bis auf Messungenauigkeiten immer die versprochene Leistung.

Der Zacken war eine per Mail vorab angekündigte Wartungsarbeit.

Ich denke mehr als ausprobieren und notfalls viel Reklamieren kannst du nicht machen. Auch bei DSL kannst du Pech haben und wenn es nicht deine Leitung ist, ist es das 1A Peering eines bekannten Anbieters ;)

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CyrixMII schrieb:
oder würde diese sich dann auch, wie im Beispiep oben um 50% auf 125 MBit/ reduzieren?
Korrekt. Mit höherer Bandbreite sicherst du dir auch einen höheren Anteil des gesamten Kuchens. Ähnlich wie etwa auch beim WLAN sinken alle Teilnehmer prozentual ähnlich.

Also gut möglich, dass du mit einem langsameren Anschluss etwas weniger verlierst, weil deine Pakete noch eher "dazwischen passen", aber der grundsätzliche Effekt bleibt gleich.

CyrixMII schrieb:
Zudem würde mich interessieren, wenn ich eine FB 6690 erwerbe, ob der DOCSIS 3.1 auch bei Tarifen mit bspw. 250 Mbit/s vorhanden ist?
Ja, DOCSIS 3.1 wird immer genutzt, wenn dein Modem das beherrscht. Das sind mittlerweile aber auch die meisten und entsprechend ist die Bandbreite dort genau so geteilt.
 
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Conqi schrieb:
Korrekt. Mit höherer Bandbreite sicherst du dir auch einen höheren Anteil des gesamten Kuchens.
Kann man das irgendwo nachlesen? Ich hätte jetzt auf's Gegenteil spekuliert, nämlich dass ein 50er Tarif und ein 1000er bei überbuchtem Kabel ähnlich bescheiden langsam sein werden.
 
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Wäre zu vermuten. Wobei wenn - spekulativ - 50 Mbit über bleiben in Stoßzeiten, dann ist das bei nem 100 Mbit Tarif natürlich weniger krass als bei nem 1000 Mbit Tarif.

Wir haben den 250/50 er bei O2. Der Download passt eigentlich immer soweit ich das bisher gemessen hab. Der Upload schwankt bei uns - irgendwann gabs es auch schon einen Störer. Da wars kaum mehr ein Mbit. Aber zZ geht's wohl meistens so auf 30 Mbit runter - von 50.
 
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Vielen Dank an alle für die zahlreichen Rückmeldungen. Jetzt kann ich mir definitiv ein besseres Bild von der Thematik machen. Ich denke, ich werde mal O2 Kabel Flex ausprobieren - wenn's nicht läuft, kann ich zur Not monatlich kündigen. (Die Leitung wird hier von Vodafone gestellt).

P.S. o2 Kabel (wegen Flex-Tarif) müsste doch - wenn es auf die "Leistung" ankommt, identisch zu Vodafone sein (welche das Netz betreibt) sein? - Oder gibt es irgendwie eine Regelung, dass Vodafone Kunden bei der "Bandbreitenreduzierung" zu Stoßzeiten bevorzugt sind und erst bei den Nicht-Vodafone -KundenInnen reduziert wird?
 
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@CyrixMII Nein die werden alle gleich behandelt. Bei o2 hast du jedoch keine chance an Dual-Stack zu kommen wenn eine eigene IPv4 wichtig für dich ist.

Bei eigenen Kabel FritzBoxen lässt sich in der aktuellen Labor-Firmware auch die aktuelle Last auf der Leitung auslesen, dass scheint auch recht gut zu passen von den angezeigten Werten.

Um Kabel Internet in einem Satz zu erklären: Das Netz hat insgesamt 3,5-3,8 Gbit/s Kapazität (Glasfaser GPON hat z.b. 2,5 Gbit/s)
Bei Kabel sitzen in einem Segment zwischen 50 - 500 Kunden (teilw. auch mal >500+ wenn du Pech hast) und teilen sich die o.g. Bandbreite. (bei GPON sinds max. 64 Kunden)

Außerhalb von BW, HE, NRW gibts wenigstens mehrere Upstream-Segmente pro Downstream-Segment, da gehts mit dem Upload zumindest schon eher.

„Mit höherer Bandbreite sicherst du dir auch einen höheren Anteil des gesamten Kuchens.“

Das sehe ich ebenfalls anders die Last wird normalerweise gleichmäßig geteilt.
 
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millen schrieb:
@CyrixMII Nein die werden alle gleich behandelt. Bei o2 hast du jedoch keine chance an Dual-Stack zu kommen wenn eine eigene IPv4 wichtig für dich ist.

Bei eigenen Kabel FritzBoxen lässt sich in der aktuellen Labor-Firmware auch die aktuelle Last auf der Leitung auslesen, dass scheint auch recht gut zu passen von den angezeigten Werten.

Um Kabel Internet in einem Satz zu erklären: Das Netz hat insgesamt 3,5-3,8 Gbit/s Kapazität (Glasfaser GPON hat z.b. 2,5 Gbit/s)
Bei Kabel sitzen in einem Segment zwischen 50 - 500 Kunden (teilw. auch mal >500+ wenn du Pech hast) und teilen sich die o.g. Bandbreite. (bei GPON sinds max. 64 Kunden)

Außerhalb von BW, HE, NRW gibts wenigstens mehrere Upstream-Segmente pro Downstream-Segment, da gehts mit dem Upload zumindest schon eher.

„Mit höherer Bandbreite sicherst du dir auch einen höheren Anteil des gesamten Kuchens.“

Das sehe ich ebenfalls anders die Last wird normalerweise gleichmäßig geteilt, da gibts keine Tarif Prio.
@millen vielen Dank für die sehr ausführlichen Infos und verbundenen Bemühungen :-)
 
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Spawn182 schrieb:
Jeder hat immer was zu bemängeln und auch beim besten Produkt wirst du wen finden, der etwas anderes wahrnimmt.

Ich bin in einem 25 Parteien Haus, kann nicht sagen, wie viele Mieter hier einen Kabelanschluss auch für Daten nutzten. Statistisch liegt die Einwohnerdichte bei 14,000/km2. Ich habe natürlich keine Informationen darüber, wie jetzt Vodafone ex Kabeldeutschland hier den Ausbau betrieben hat, aber ich habe bis auf Messungenauigkeiten immer die versprochene Leistung.

Der Zacken war eine per Mail vorab angekündigte Wartungsarbeit.

Ich denke mehr als ausprobieren und notfalls viel Reklamieren kannst du nicht machen. Auch bei DSL kannst du Pech haben und wenn es nicht deine Leitung ist, ist es das 1A Peering eines bekannten Anbieters ;)

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@Spawn182 Insofern du auch Online-Gaming bereibst, kann du etwas zur Stabilität des Pings und Sachen wie Paketverlust etc. sagen? Das würde mich noch interessieren. Vielen Dank :)
 
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@CyrixMII Das läuft bei mir momentan alles gut, habe aber auch nicht die aussagekräftigen Games am Start.

Bei League of Legends spielt der Ping keine große Rolle, bei Call of Duty läuft alles gefühlt rund. Man ist definitiv nicht im einstelligen Bereich, wie bei Glasfaser unterwegs, aber so um die 20 plus minus und stabil, sofern nicht große Downloads im Hintergrund laufen.

Ich habe aber keinen Vergleich zu VDSL, im Office habe ich Glasfaser über Colt, dagegen ist Kabel und vermutlich auch DSL bei den Latenzen wie ein Akustikkoppler ;)
 
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@Spawn182 auch hier danke für die schnelle Rückmeldung. Ich werde es (Kabel) einfach mal ausprobieren :)
 
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@CyrixMII Solltest du jemanden in deinem Umkreis kennen der einen Kabelvertrag hat, frag ihn mal ob er dir mal für eine Stunde den Router leihen kann, der funktioniert auch an deinem Anschluss solange du nicht einen Router aus HE, BW, NRW in die anderen Bundesländer mitnimmst und umgekehrt.

Dann kannst du alles mal testen und wenn das passt bestellen.

Ebenso könntest du dich für die 1-2 Stunden die du den Router hast mal bei Thinkbroadband registrieren und die IP monitoren lassen. Anhand des Graphens der 1-2 Stunden siehst du eigentlich recht gut obs gut oder schlecht läuft. (Bezogen auf die Auslastung)
 
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DLMttH schrieb:
Kann man das irgendwo nachlesen? Ich hätte jetzt auf's Gegenteil spekuliert, nämlich dass ein 50er Tarif und ein 1000er bei überbuchtem Kabel ähnlich bescheiden langsam sein werden.
Klingt ja prinzipiell erstmal logisch. Weil die Bandbreite/Zeitschlitze werden ja vom (v)CMTS verteilt und wenn da jemand Gigabit gebucht hat würde es mir logisch erscheinen, das derjenige mehr Zeitschlitze zugeteilt bekommt.

Ist jetzt nur meine halbgar hergeleitete Denkweise...
 
Kann ich absolut verstehen, müsste ja aber heißen, dass zu Krisenzeiten die 1000er Kunden deutlich besseres Netz gehabt haben müssten, als 30 MBit Altkunden. Wenn das tatsächlich so war, ging es an mir vorbei.
 
@DLMttH Das ging dann an mir auch vorbei, genauso wie das die 30-MBit/s-Altkunden schlechtes Netz hatten.

Die dürften den Unterschied wahrscheinlich nicht so stark spüren und sind auch eher selten in Foren aktiv ;)
 
Im überlasteten Segment hatte man, zumindest zu Unitymedia Zeiten, nur Vorteile wenn das Modem bzw. der Modemroutern mehr Dosis 3.0 Kanäle nutzen konnte oder später dann Docsis 3.1 Kanäle dazu kamen.
Vorausgesetzt diese waren nicht an der Störung schuld... was damals zumindest keine Seltenheit war.

Der Tarif hat keinen Unterschied gemacht.

Das Zeitschlitz-Management kann mittlerweile natürlich anders sein, aber ich bezweifle dass man da den Tarif auswertet.

Was übrigens in einem überlasteten Segment die Hölle ist:
Ergänzung ()

Spawn182 schrieb:
aber ich habe bis auf Messungenauigkeiten immer die versprochene Leistung.
Wenn man 2-3 Leute mit Gigabit Leitung hat, die alle par Minuten einen automatisierten Speedtest fahren um zu dokumentieren, wie viel bzw. wie wenig Bandbreite man hat.
 
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@millen @Spawn182 ich bin wohl auf ein anderes Problem gestoßen - was ich noch klären muss. Durch meine Home Office -Tätigkeiten muss ich mich via Cisco VPN einwählen (Arbeitsnotebook). Laut diversen Internetquellen kommt es durch DS Lite zu Problemen (?). Vodafone scheint auch Dual Stack nicht (mehr), wenn überhaupt aus Kulanz anzubieten (?). Das wäre schlecht, wenn Home Office nicht mehr gehen würde...
 
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