Was passiert mit meinen Daten auf Facebook und Co

MiaMia123

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Juni 2017
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Hallo,

ich habe mich hier registriert, weil ich am Wochenende mal wieder eine Diskussion über Facebook, WhatsApp und Co hatte.

Ich bin bei keinem dieser Dienste angemeldet, weil ich des öfteren lese, das es dabei nur darum geht, Daten zu sammeln.

Nun ist es aber so, das ich mich dafür oft "rechtfertigen" muss. Und jedesmal wenn ich dann sage das ich nicht mitmache weil ich mich zu wenig auskenne und nicht möchte das mit meinen Daten irgendetwas geschieht das ich zu wenig einschätzen kann kommt als Gegenargument: " Was ist so schlimm daran, ich schreibe nichts verbotenes." "Das interessiert doch eh niemanden was ich schreibe"...

Nun würde mich interessieren, ob jemand weiß was wirklich mit den Daten passiert. Klar Werbung, aber personalisierte Werbung ist doch nichts wirklich schlimmes finde ich. Was ist so schlimm daran ist, wenn Facebook weiß das ich gestern abend Pizza essen war. Oder ist das alles womöglich nur ein Schreckgespenst?

Ich hoffe meine Frage ist nicht völlig absurd und danke schonmal fürs Lesen

liebe Grüße mia
 
Hast du Vorhänge an deinen Fenstern? Machst doch nix verbotenes daheim.

Auch wenn du dich nicht bei Facebook oder Whatsapp anmeldest: Facebook kennt dich trotzdem eben weil alle deine Freunde diese Dienste nutzen und z.B. deine Kontaktdaten wie Telefonnummern auf deren Smartphones gespeichert sind.
 
Die Daten werden zum größten Teil genutzt um dir gezielte Werbung zu geben damit du etwas kaufst. Denn damit verdienen Riesen wie Facebook und Google ihre Kohle.

Ich bin auch nicht bei FB. Einfach weil man dort eh nur "Leichen"freunde Bemuttert. Mir fehlt auch nichts ohne FB.

Wenn man vorsichtig auf FB sein mag, dann kein echtes Foto hochladen, so wenig wie möglich über dich preis geben und alle Datenschutzeinstellungen gut überdenken.
 
Ich würde mich da auf gar keine Diskussion einlassen. Es ist deine Entscheidung und du musst dich dafür vor niemandem rechtfertigen!
Ich selber bin auch auf keiner dieser Plattformen angemeldet. (Aber weniger aus Angst vor meinen "Daten" als mehr aus reiner Bedarfslosigkeit.)

"Mir egal, ich habe nichts zu verbergen" ist kein Argument und kann nur von jemandem kommen der sich noch nie ernsthaft mit dem Thema Privatsphäre, Datenschutz, Selbstbestimmung usw. beschäftigt hat!
Klar interessiert es niemanden das Max Mustermann das neue Selfie von Promi XY ganz toll findet.

Alles an Daten wird gesammelt und ausgewertet. Wenn man will kann man daraus komplette Bewegungs-, Beziehungs- und Persönlichkeitsprofile erstellen.
Man wird zum gläsernen Bürger und liefert die dazu notwendigen Daten sogar freiwillig. Manchmal zahlt man sogar dafür.

Das nächste mal kannst du deine Kumpels ja bitten sich nackt auszuziehen. Was ist so schlimm daran? Ist ja nichts verbotenes.
Nein? Wollen sie nicht? Warum? Haben doch nichts zu verbergen. Sehen genauso aus wie Millionen andere Menschen auch.

Personalisierte Werbung ist nur ein "Abfallprodukt" dieser Datensammelei. Und die Sammler werden immer dreister.
Selbst der Staat wird angesteckt und sammelt verdachtsunabhängig Daten über die Bevölkerung, so als müsste er Angst haben.

Und wie sensibel wird mit solchen Daten umgegangen? Sie liegen meist bei gewinnorientierten Unternehmen, denen ihre Kunden scheißegal sind und die nur nach Profit gieren.
Was passiert wenn sich Geheimdienste Zugriff erlauben?

Klingen harmlos gemeinte Aussagen, die aus dem Kontext gerissen werden immer noch harmlos?
Oder gerät man schneller als es einem lieb ist ins Visier von inner- und außerstaatlichen Organisationen, die vermeintlich der Terrorabwehr dienen?

Ich brauche kein Facebook, kein Google+, kein Instagram, kein Twitter, kein Snapchat, kein Printerest, kein uvm...
Meine Familie und Freunde sehe ich im realen Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gefahr ist, dass die falsche Meinung bei uns inzwischen strafbar ist. Gehst du also mit der lauten Masse ist alles ok, wenn du aber gerne mal Meinungen abseits des Mainstream vertrittst oder einen etwas derben Humor hast, dann kann das zu Verurteilungen wegen einem simplen "Like" führen...
 
Die Daten werden gesammelt und ausgewertet. Die Annahme, dass diese Dienste die Daten verkaufen darf als falsch angenommen werden. Die Daten der Nutzer sind neben den notwendigen Technologien zur Auswertung das Tafelsilber dieser Firmen.

Die Auswertung wird dann genutzt um:
* Die dir gezeigten Inhalte so anzupassen, dass deine Aufenthalte auf der Plattform möglichst lang sind und du keinen Grund hast "abzuspringen". Inhalte die für dich Kontrovers sind, werden dir also im Zweifelsfall vorenthalten. Was Schlussendlich zu recht lustigen Filterblasen führen kann, wenn du Input nicht noch wo anders her beziehst. Wobei das beschaffen von abweichenden Infors mitunter schwer sein kann, wenn Google dich kennt und weiß, dass du stramm links bist wird es dir eher nicht die Welt oder FAZ hochspühlen und andersherum wird ein strammer AFD unter den ersten Ergebnissen kaum die taz finden.

* Wenn man weiß auf welche Narrative und Wertvorstellungen du reagierst, dann wird die Werbung entsprechend personalisiert. Ökos bekommen den Vollhybridler als Ökokarre verkauft und der leidenschaftliche Autofahrer das gleiche Mobil als super dynamischer 300PS Straßenpanzer. Den Artikel, dass der Hersteller in letzter Zeit massive Qualitätsprobleme hat wird es aber Beiden nicht in die Timeline schaffen.

* Die Firmen können deine Daten, oder viel besser die Auswertung dieser als Auskunftereien an div. Interessenten verkaufen, so wie es die Schufa bereits macht. Nur das diese Diensteanbieter viel mehr, viel bessere Daten haben (quasi kompletter Freundeskreis + Familie). Bonitätsprüfung, Gesundheitsinfo für die Krankenkassen, Verhaltensbewertung für den Arbeitgeber, ... Denk dir was aus und wenn es nicht schon angeboten wird, wird es sicher noch kommen.

* Recht viele Nutzer verlagern ihre soziales Leben aus der realen Welt ins Netz. Man gehe in ein beliebiges Innenstadtcafe und schaue sich die Pärchen an, die innig Umschlungen mit ihrem Smartphone Nettigkeiten austauschen.

* Die Datensammelleidenschaft dieser Firmen ruft so allerhand demokratiefernes Politikergesindel und ihre Begehrlichkeiten auf den Plan.
 
Dir sollte bewusst sein, dass du, völlig unabhängig wo dich im Netz aufhältst, Spuren hinterlässt. Nur eben verschwinden diese Spuren nicht einfach so. Wenn du also etwas im Internet kaufst, lässt sich anhand dieser Daten auch dein Kaufverhalten ableiten. Das ist bei Facebook nicht anders, nur viel weitreichender. Im Endeffekt könnten die anhand der Angaben deine politische Einstellung, deine Sozialkontakte oder aber auch deine finanziellen Verhältnisse ableiten. Facebook an sich weiß eigentlich über alles bescheid. Egal ob es deine sozialen Kontakte sind, welche Websiten du besuchst oder welche Apps du nutzt. Du sagst, dass du personalisierte Werbung nicht weiter schlimm findest. Nun, das kann aber durchaus ein Problem sein. Zum Einen verleiten solche personalisierten Werbeanzeigen zu Impulskäufen. Du kaufst dann was, was du eigentlich gar nicht haben wolltest. Zum Anderen können solche Angebote auch diskriminierend sein. Wenn ein Unternehmen weiß, dass du über gutes Einkommen verfügst, deine Rechnungen immer pünktlich zahlst und evtl. auch über einen großen Sozialkreis verfügst, dann bekommst du evtl. direkt einen Gutschein oder Rabatt dazu. Ein anderer Kunde, der das nicht hat, dem wird das verwehrt. Nennt man auch Price Steering. Und genau in diesem Moment käme es einer Diskriminierung gleich.
 
Dank Facebook / WhatsApp wurde Bekannten von mir meine Mutter als eine potentielle Bekannte über FB vorgeschlagen. Diese Leute kennen meine Mutter nicht, die haben auch keine gemeinsamen Bekannten mit ihr (bis auf mich den Keksi) wohnen aber an verschiedenen Enden in der selben Stadt. Muddern und die Bekannten haben FB/Wapp, ich nicht. Folglich: WApp hat sich am Telefonbuch (bzw. der Anrufliste) der Bekannten und Muddern bedient damit FB diesen Vorschlag generieren konnte.
 
Deine Daten in falsche Hände könnten peinlich für dich sein und dich erpressbar machen.
Beim Browser Plugin Web of Trust ist bekannt geworden welche Daten weitergegeben werden und wie man ran kommt.

Das Problem ist dass auch Aktivitäten von Drittseiten durch eingebundene Facebook Buttons und der Standort der Facebook App aufgezeichnet wird. Facebook erstellt auch wenn man nicht bei Facebook angemeldet ist ein Schattenprofil. Sie haben also auch Daten von dir die durch Aktivitäten auf Drittseiten und Freunde erstellt wurden.
 
Ich empfehle statt der Über-Suchmaschine Google einfach mal z.B. https://duckduckgo.com/ zu nutzen.
Damit kann man aus vielen Filterblasen, die sich unbemerkt um einen herum gebildet haben ausbrechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn du facebook und co haben willst und mit den agb einverstanden bist.... wayne...
wenn du angst hast, deine daten werden missbraucht, dann verkaufe sämtliche elektronische geräte, künde dein internet-abo, benutze nur noch telefonkabinen, schreddere kreditkarten und kunden-boni-karten, meide jede bank, und zahle ab jetzt nur noch bar.
grund: sobald du dein pc/smartphone/tablet ins internet stellst, werden daten gesammelt.
übrigens.... es gibt bei einem discounter alurollen zum günstigen konditionen.
 
MiaMia123 schrieb:
Hallo,

ich habe mich hier registriert, weil ich am Wochenende mal wieder eine Diskussion über Facebook, WhatsApp und Co hatte.

Ich bin bei keinem dieser Dienste angemeldet, weil ich des öfteren lese, das es dabei nur darum geht, Daten zu sammeln.

Nun ist es aber so, das ich mich dafür oft "rechtfertigen" muss. Und jedesmal wenn ich dann sage das ich nicht mitmache weil ich mich zu wenig auskenne und nicht möchte das mit meinen Daten irgendetwas geschieht das ich zu wenig einschätzen kann kommt als Gegenargument: " Was ist so schlimm daran, ich schreibe nichts verbotenes." "Das interessiert doch eh niemanden was ich schreibe"...

Nun würde mich interessieren, ob jemand weiß was wirklich mit den Daten passiert. Klar Werbung, aber personalisierte Werbung ist doch nichts wirklich schlimmes finde ich. Was ist so schlimm daran ist, wenn Facebook weiß das ich gestern abend Pizza essen war. Oder ist das alles womöglich nur ein Schreckgespenst?

Ich hoffe meine Frage ist nicht völlig absurd und danke schonmal fürs Lesen

liebe Grüße mia

„If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.“

Das trifft es doch generell ganz gut.
Damit sollte jedem im Vorfeld bewusst sein, wie das Spiel funktioniert.
 
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