Whistler nur für Deutschland ohne Kopierschutz?

Stephan Wied
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Im neuesten Betriebssystem von Microsoft Windows.net (Arbeitsname Whistler) wird ein neuartiger Kopierschutz implentiert, der verhindern soll, dass das Programm auf mehreren Rechnern installiert werden kann. Um das zu realisieren ist aber eine aufwendige Prozedur seitens des Kunden notwendig.

Ein mit dem Betriebssystem gelieferter Produktschlüssel muss an Microsoft übermittelt werden. Weiterhin werden die Seriennummern von den Hardwareteilen des Benutzers benötigt. Hieraus wird von Microsoft ein Aktivierungsschlüssel erzeugt, um die Windows Version freizuschalten. Dieser Mechanismus soll schon in der Betaversion eingebaut sein und wird aller Voraussicht nach auch in die Final integriert werden. Begründung findet diese recht aufwendige Prozedur in den vielen Raubkopien die von bestehenden Windows Versionen im Umlauf sind. In Griechenland liegt die Rate der illegal genutzten Kopien bei rund 90%, in Deutschland sind es immerhin noch 27%. Hier will Microsoft nun endgültig einen Riegel vorschieben. Einzig und allein die Deutschen User bereiten den Mannen um Bill Gates noch Kopfschmerzen. Während der neue Kopierschutz in den Staaten sehr gut angenommen wird, gelten die User hierzulande als besonders kritisch und aufgeschlossen gegenüber anderen Systemen. Dafür spricht auch, dass IBM 1994 sein Betriebsystem OS/2 Warp hauptsächlich in Deutschland vertreiben konnte. Ebenso gehört Deutschland zu den aktivsten Märkten für Linux. Auch befürchtet Microsoft, dass die Kunden lieber bei Windows 9x bleiben, wenn der Einstieg zu schwer gemacht werden würde, denn selbst beim Einbau einer neuen Grafikkarte wäre ein neuer Aktivierungsschlüssel erforderlich, bevor Windows nach 50 Tagen den Dienst quittiert. Deshalb wird Deutschland evtl. der neue Kopierschutz erspart bleiben.