Gefälschte Pentium III im Umlauf

Jan-Frederik Timm
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Noch vor ein paar Jahren waren sie weit verbreitet: Intel CPUs, die illegalerweise mit höheren Taktraten liefen, als von Intel vorgeschrieben. Da kein Prozessor eine interne Multiplikatorsperre besaß, gestaltete sich das 'Geschäft' für kriminelle Organisationen als besonders einfach und gewinnbringend. So kam eine große Anzahlen an übertakteten und umgelabelten CPUs in den Handel, die selbstverständlich meistens nicht mehr einwandfrei liefen, oder frühzeitig ihren Geist aufgaben. Vom Schaden für die Firma Intel ganz zu schweigen.

Doch die letzten Jahre verhielt sich das Fälscherhandwerk ruhig. Die interne Sperre versagte den Kriminellen die Fälschung der Taktraten. Nun sind im Großhandel jedoch als Pentium III 933 MHz gelabelte und mit umgangener Sperre ausgerüstete CPUs aufgetaucht, die ursprünglich als 600er spezifiziert waren. Sogar das Sicherheitssiegel der Grosspackungen (300 Stück) sei unbeschädigt und der CPU-Aufdruck geändert, sodass die Identifikation einer gefälschten CPU nur anhand der mit Hilfe des Tools 'S-spec' ausgelesenen Prozessor-ID und Intels CPU-Identifikations-Website möglich ist. Sollte die Sperre des 600er Pentium III in Intels gesamter Produktpalette identisch sein, dürfen wir uns wohl auf eine wahre Flut an gefälschten CPUs vorbereiten. Wobei sich die Fälscher wohl, der Marksituation angepasst, immer die gewinnbringendste Version herauspicken werden.