Intels neue Mobile Roadmap

Jan-Frederik Timm
0 Kommentare

Nachdem wir uns vorgestern bereits mit der überarbeiteten Desktop Roadmap von Intel beschäftigt haben, ist nun die nicht weniger wichtige Roadmap für den mobilen Sektor dran. Anders als auf dem Desktop-Sektor fallen die Änderungen in der Mobile-Roadmap eher moderat aus. Allerdings ließen sich schon lange aus keiner Roadmap mehr die Strategien des Großkonzerns so gut ablesen.

Oberstes Ziel wird vorerst die Ablösung des mobilen Pentium III mit Coppermine-Core durch neuere Versionen mit 0.13micron und 256KB L2 Cache sein. Die ersten CPUs dieser Serie wird Intel am 30. Juli offiziell vorstellen. Zur Markteinführung sind Versionen mit 866MHz, 933MHz, 1GHz, 1.06GHz und 1.13GHz geplant. Um die Prozessoren von ihren Desktop-Kollegen abzugrenzen, werden sie den Namen Pentium III-M tragen. Wie so oft in den letzten Jahren setzt sich auch mit dem PIII-M die Tradition eines Chipsatzwechsels fort. Um die CPUs, die alle einen FSB mit 133Mhz besitzen, einsetzen zu können, bedarf es des neuen Intel Chipsatz i830M/i830MP (Die Versionen unterscheiden sich durch den integrierten Grafikkontroller). Im 4. Quartal 2001 wird Intel den PIII-M nochmals mit einer 1,2Ghz Variante aufwerten. Im Februar 2002 wird Intel allem Anschein nach das zweite Zugpferd des Mobile-Sektors, den Mobile Penitum 4, vorstellen. Die auf einem 0.13micron Northwood-Kern mit 512KB L2 Cache basierenden CPUs sollen mit 1.5GHz und 1.6GHz starten und im 2. Quartal 2002 wird eine 3. Version mit 1,7Ghz folgen. Anders als auf dem Desktop-Sektor wird der Pentium 4 jedoch nicht den PIII ablösen, sondern ergänzen. Sein Einsatzgebiet werden High-End-Notebooks sein, bei denen es vorrangig auf Leistung und nicht auf Akkulaufzeit und Gewicht ankommt. So wird Intel parallel zum Mobile Pentium 4 bis zum 2. Quartal den PIII-M auf 1.33GHz schrauben. Auch um den Low-Cost Notebook-Sektor wird sich Intel ab dem 4. Quartal 2001 mit mehr Aufmerksamkeit zuwenden. Zuerst soll eine neue Celeron-Version mit verbessertem Coppermine-Core, dem Coppermine-T, und Taktraten von 733MHz, 800MHz und 866MHz auf den Markt kommen und zeitgleich der aktuelle Celeron mit klassischem Coppermine-Core mit einer 900Mhz Version auslaufen. Neben einer niedrigeren Core-Spannung zeichnet sich das neue "T-Stepping" durch einen 133Mhz FSB aus. Im 2. Quartal 2002 wird dann auch der Celeron einen ähnlichen Weg wie der Pentium III gehen und ebenfalls einen Tualatin-Kern erhalten. Diese CPUs sollen von dann an mit Taktraten von über einem Gigahertz erhältich sein. Um den Celeron-Boards neben der billigen CPU auch einen billigen Chipsatz zur Seite zu stellen, wird Intel den i830MG anbieten, der ohne externen AGP-Port auskommen muss. Ab dem 4. Quartal 2001 wird Intel darüber hinaus eine ganze Reihe energiesparender Versionen der auf Tualatin-Core basierenden CPUs herausbringen. Die Serien werden als "low voltage" und "ultra low voltage" bezeichnet und laufen mit teilweise weitaus weniger FSB und Mhz als die dann aktuellen Spitzenreiter. Ihr Einsatzgebiet werden superkleine Notebooks und vergleichbare Hardware sein, bei der Energieparen an 1. Stelle steht. Eine interessante Tatsache gibt es noch: Intel hat mit der weitgefecherten Verwendung des Tualatin wohl auch eine Maximale Ausbeute der Fertigung geplant. Die "besten" Exemplare werden als Pentium III-M mit 512KB und 133Mhz FSB Cache auf den Markt kommen. Weniger leistungsstarke Modelle fnden sich in den Mobile Celerons mit 256KB Cache und 133Mhz und qualitativ noch "schlechtere" CPUs werden als Desktop-Varianten mit nur 128KB Cache und 100Mhz FSB erscheinen. Diese Politik könnte den Grundstein für eine moderate Preispolitik bilden. Warten wir ab.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.