Geht es Strato an den Kragen?

Steffen Weber
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Nach dem katastrophalen Server-Ausfall im März 2001, bei dem ca. 7000 Web-Präsenzen kompletten Datenverlust erlitten haben, versprach Strato seinen Kunden schnelle Schadensersatzzahlungen, sogar ein Formular zum Eintragen des für die Kunden angefallenen Verlustes stellte man bereit.

Nach nunmehr 8 Monaten hat jedoch immer noch kein Kunde Geld gesehen. Die Führungsriege von Strato beharrt darauf, dass man erst mit dem technischen Partner KPNQwest eine Einigung über eine angemessene Entschädigung erzielen wolle und dass man nicht bereit sei, die Kosten alleine zu übernehmen. Verständlich ist diese Aussage, wenn man bedenkt, dass KPNQwest zumindest eine Mitschuld daran trägt, dass damals die Prüfung des Dateisystems fehlgeschlagen ist und die Backup-Speichereinheit im Anschluss daran das Zeitliche gesegnet hat. Andererseits ist es aus der Sicht der Kunden absolut unverständlich, warum Strato nicht längst die geforderten Summen ausgezahlt hat. Die Verträge wurden schließlich mit Strato und nicht mit KPNQwest abgeschlossen, sodass Strato auch dann zahlen müsste, wenn man von seinem technischen Partner selber nicht entschädigt würde.

Zudem tauchen Gerüchte auf, dass Strato eine Rechnung von KPNQwest nicht bzw. nur teilweise bezahlt hat, um so weiteren Druck auf den Partner auszuüben. KPNQwest behauptet seinerseits jedoch, schon Schadensersatzzahlungen an Strato getätigt zu haben, was die ganze Angelegenheit noch verworrener macht. Von offizieller Seite heißt es bei Strato, dass man sich derzeit in einer entscheidenden Phase befinde und hoffe, die Angelegenheit bis Weihnachten zu den Akten legen zu können. Mittlerweile gibt es auch seitens der Kunden Kritik an dem Kundenbeirat, der versucht die Interessen der Kunden gegenüber Strato durchzusetzen, da bei diesem aufgrund von vielen personellen Veränderungen auch nicht alles wie geplant zusammenzulaufen scheint.