nVidia Pressekonferenz zum Launch des nForce 615/620

Carsten Spille
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Am Freitag, also schon gestern, lud nVidia zur Pressekonferenz auf der CeBit ein und stellte dort unter anderem den nForce 615D und 620D vor. Aber beginnen wir besser am Anfang. Zunächst erging man sich ein wenig in Selbstbewunderung, aber eine interessante Zahl kam dabei dann doch herüber:

Im vergangegen Jahr verkaufte man nach eigenen Angaben 100 Millionen Grafikchips.

Auch bei nVidia will man die Zukunft des PC hauptsächlich als Schaltzentrale des vernetzten Heimes sehen. So wurden zunächst einige Analysen präsentiert, die die gesteigerte Bedeutung des Internet bis ins Jahr 2006 zeigen sollten. Demnach würden in Europa in vier Jahren 20% der Bevölkerung einen Breitbandinternetzugang haben, in den USA wären es noch 5 Prozentpunkte mehr. Dies würde folgendermaßen genutzt: 50% der Nutzer würden Musik downloaden, 33% nutzten Streaming Video Applications, 60% würden online spielen während über dreiviertel der Nutzer CDs abspielten.

Auch im Geschäftsbereich würde durch fortschreitende Office-Connectivity Breitbandnutzung immer bedeutsamer, auch für den einzelnen Arbeitsplatz werden. Aus all dem leitet man, zu Recht, eine steigende Anforderung auch an die interne Bandbreite des PC ab und macht diesen prompt zum Convergence Centre des digitalen Heims des 21. Jahrhunderts. Diese Bandbreite soll, wie könnte es anders sein, am besten durch ein System auf Basis von nVidias Mainboard-Chipsatz "nForce" zu bewerkstelligen sein. Nun hat dieser aber eine integrierte Grafikeinheit auf GeForce2MX-Basis, also ist Bandbreite hier doppelt kostbar.

So verwundert es auch nicht, dass man während der Vorstellung des nForce615-D / 620-D ausschließlich den Leistungsgewinn durch 166MHz-DDR-RAM bei Verwendung der integrierten Grafik zeigte. Bei Verwendung einer externen Grafikkarte dürfte der nForce eher noch weniger profitieren, als es SiS und VIA schon taten, da schon in der alten Konfiguration deutlich mehr Speicherbandbreite vorhanden war, als CPU/Chipsatz-Bandbreite. Diese Schere würde nur noch weiter auseinandergeklappt.

Interessanterweise scheint man zwischenzeitlich deutlich mehr Gewicht auf die "Southbridge", den MCP (Media Communications Processor) als auf den IGP, ehemals Northbridge genannt. Hier möchte man insbesondere die Soundfähigkeiten weiter ausbauen. Auch wenn in Heimsystemen weiterhin wenig verwandt, sind diese doch schon von Haus aus ziemlich umfangreich. Auf der Pressekonferenz zeigte man die DVD von "Star Wars: Episode 1" mit Positional Audio per nvDVD, dem kürzlich vorgestellten hauseigenen Mediaplayer von nVidia. Ebenso wurde "Serious Sam: The Second Encounter" mit Raumklang-Emulation per DirectSound3D vorgstellt, was der MCP auf Dolby Digital in Echtzeit umrechnet.

Unter Audio-Standards wird man sich langfristig vor allem den Dolby-Formaten widmen und den 3D-Klang in Spielen hauptsächlich über die DirectSound3D-Schnittstelle unterstützen.