KPN Qwest Netz geht kontrolliert Offline

Helmut Eder
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Aus. Das 25.000 Kilometer lange Glasfaser-Netz des europäischen Datenkommunikationsdienstleisters KPN Qwest wird derzeit langsam abgeschaltet. Zuerst ist das 10.000 Kilometer lange Ebone-Netz an der Reihe, das 16 Großstädte miteinander verbindet.

Wie Jan van Apeldoorn, einer der Zwangsverwalter am Mittwoch in Amsterdam mitteilte werde das Netz kontrolliert heruntergefahren. Von der Abschaltung sind aber nur wenige Kunden noch direkt betroffen, da das Abschalten des KPN Qwest Netzes schon lange voraussehbar war und sich die meisten Kunden bereits nach anderen Möglichkeiten umgesehen haben. Konkurrenten konnten dadurch eine Steigerung der Auftragseingänge verzeichnen, wie etwa bei Cable & Wireless, bei denen innerhalb nur einer Woche europaweit zusätzliche Aufträge im Wert von 50 Millionen Euro eingingen. Nicht zuletzt an der riesigen Struktur von KPN Qwest, KPN hat 135 Kooperationspartner, ist der Verkauf als Ganzes gescheitert, wie Zwangsverwalter Apeldoorn mitteilte. Ein Teilverkauf an ein lokales Unternehmen ist gescheitert, nachdem das zuständige Konkursgericht in Brüssel das Angebot in Höhe von 15 Millionen Euro für den belgischen Teil des Netzes als für zu niedrig ablehnte. Auch der Verkauf der Hardware wird nicht allzu viel Geld in die leeren Kassen spülen, da der Markt für solches Equipment derzeit überschwemmt ist, wie ein Ebone-Ingenieur sagte.