Italien verbietet File-Sharing

Christoph Becker
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Nach einem neuen Gesetzesbeschluss geht Italien von nun an hart gegen Nutzer von File-Sharing-Programmen vor. Bereits 200 Personen seien im Visier der Zielfahnder aus dem Land am Mittelmeer, die zur Not auch schwer bewaffnet die Strafen durchsetzen wollen.

Zur Zeit weitet die italienische Polizei ihre Suche nach Nutzern aus, die illegal Musik- und Videodateien durch File-Sharing verbreiten, so der Chef der Mailänder Polizei Mauro Piccinni. Als Grundlage dient der Polizei dabei ein neuerlich verabschiedetes Gesetz, welches auf den EU-Richtlinien zum Geistigen Eigentum aufbaut und somit Urheberrechte schützen soll. Die rigorose Umsetzung der Italiener stellt jedoch ein Novum dar und ist mit Strafen von bis zu 1032 € bis jetzt von keinem anderem Land der EU so ausgelegt worden.

Dieses Gesetz ermöglicht es zwar jedem Nutzer für eigene Zwecke Musik und Videos herunterzuladen, sobald er diese aber weiter verbreitet - also mit anderen Usern tauscht - macht er sich strafbar und muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Des Weiteren wurden die Abgaben auf CDs, CD-Rohlinge und Videocassetten um ein vielfaches erhöht. Weiterhin illegal bleibt auch das Umgehen von Kopierschutzen und ähnlichen Mechanismen.

Zur Umsetzung des Gesetzes setzt Italien in besonders schweren Fällen die allseits bekannte und ebenso schwer bewaffnete Guardia di Finanza ein, die momentan auch schon gegen 75 Personen vorzugehen scheint und weiterhin die Identität 3000 weiterer Personen untersucht.