nVidia und Futuremark: Frieden?

Christoph Becker
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Nach dem Release des letzten Patches für den umstrittenen 3DMark03 wurden teils heftige Cheatvorwürfe in Richtung nVidia erhoben und diese zogen letztendlich auch die kleine finnische Firma Futuremark mit in den Dreck. Doch nun scheint mit einer gemeinsamen Presserklärung der Dissens geklärt worden zu sein.

Grund für all den Aufruhr waren einige "Optimierungen" seitens nVidia, die es den hauseigenen Grafikkarten unter der Nutzung der neuesten Detonator-Treibern 44.03 möglich machten, einige nicht sichtbare Szenen im Benchmark einfach nicht zu berechnen und somit Performancevorteile von bis zu 25 Prozent zu erlangen. Futuremark trat diesem mit dem 330er Patch entgegen und bezweckte damit, dass die brandneue GeForce FX 5900 Ultra plötzlich gar nicht mehr so gut in dieser einstigen Paradedisziplin aussah.

Eher unerwartet veröffentlichten beide betroffenen Firmen nun eine gemeinsame Pressemitteilung, die alle Ungereimtheiten fürs erste aus der Welt schaffen sollte, dennoch aber einige Fragen offen lässt. So sind die ehemaligen Cheats nun offizielle Optimierungen seitens nVidia, die auch Futuremark anerkennt.

[...] Futuremark now has a deeper understanding of the situation and NVIDIA's optimization strategy. In the light of this, Futuremark now states that NVIDIA's driver design is an application specific optimization and not a cheat . [...]

Sie gelten nun als anwendungs-spezifische Optimierungen, mit denen die Entwickler von Futuremark nichts zu tun haben. Sie haben laut eigenen Aussagen einen Benchmark ohne jegliche Optimierungen gegenüber einem Hersteller erschaffen und wollen diesen Kurs auch weiterhin fortsetzen. In Zukunft werden sie aber wohl trotzdem wieder auf die Mitarbeit von nVidia bauen können.

Ob dies die momentane Diskussion rund um Treiberoptimierungen ersticken kann, bleibt weiterhin fraglich, da vor allem der Grund für Futuremarks plötzliche Einsicht schleierhaft ist und bleibt. Hat nVidia einige Dollars nach Finnland geschickt? Mit Anwälten gedroht? Oder hat man sich wirklich zusammen an den runden Tisch gesetzt und ist zu einem gemeinsamen Konsens gekommen? Wir werden es wohl nie erfahren.

Ebenso fraglich ist wie ATi auf diese Meldung reagieren wird. Werden wir im nächsten Catalyst-Treiber auch solche Optimierungen finden können, oder springen sie nicht auf den momentanen Trend auf? Ein anonymer ATi-Mitarbeiter äußerte sich in einer Forumspost nicht gerade positiv über diese Entwicklung. Sie wären gerade dabei die kleinen Optimierungen für die Nature-Szene des Benchmarks aus ihren Treibern zu entfernen, könnten sich aber nun - wie nVidia - auch für weitere Optimierungen entscheiden.