Musikgenuss ohne Ende: Aus 60 Minuten wurde eine Woche

Marcus Hübner
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Meilenstein der Unterhaltungselektronik: Vor 40 Jahren revolutionierte Philips mit der Compact Cassette den Musikmarkt. Heute ist Musik überall dabei: auf Reisen, beim Sport oder im Auto. Moderne Audiogeräte passen inzwischen in jede Jackentasche.

Einige Geräte, wie beispielsweise der Key Ring MP3 Spieler von Philips, sind inzwischen so klein, dass sie gerade mal einen Schlüsselbund zieren. Mit dem HDD100 stellt Philips die nach eigenen Angaben weltweit kleinste und leichteste Recording Audio Jukebox der Welt vor. Auf dessen 15 Gigabyte großen Festplatte lassen sich rund 3000 Musiktitel speichern - genug für eine Woche Musikberieselung ohne Unterbrechung. Hinter dieser Entwicklung steckt nicht zuletzt die unaufhaltsame Miniaturisierung der Halbleiter (Chips), die in solchen Geräten arbeiten. Mit dem Übergang von analoger zu digitaler Technik hat diese Entwicklung nochmals große Fortschritte gemacht.

Was heute ganz selbstverständlich ist, nämlich Musik aufzunehmen und unabhängig von Ort und Zeit zu genießen, war in den sechziger Jahren noch ein Wunschtraum vieler jugendlicher Musikfans. Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Erfindung der Audio Compact Cassette von Philips. Sie feiert in diesen Tagen ihren vierzigsten Geburtstag. 1963 auf den Markt gebracht, wurde sie schnell zu einem Verkaufserfolg, denn mit ihr begann eine neue Zeitrechnung des Musikhörens. Erstmals konnte jetzt jedermann Musik oder Sprache selbst aufnehmen und überall mit hin nehmen. Mit einem Griff konnte die Cassette mit der Lieblingsmusik gewechselt werden. Das mit dem Cassetten-Recorder gelieferte Mikrofon sowie ein Verbindungskabel ermöglichten es, Musikaufnahmen von Schallplatten zu überspielen und Mitschnitte aus Fernsehsendungen zu machen. Unzählige Jugendliche saßen Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre mit dem Mikrofon vor dem Radio oder Fernseher und nahmen ihre Lieblingssendungen noch in Mono auf Cassette auf. Die Audio Compact Cassette hat daher auch einen maßgeblichen Anteil am Entstehen der Popkultur Mitte der sechziger und Anfang der siebziger Jahre.

Premiere für das damals sogenannte "sprechende Notizbuch" war die Internationale Funkausstellung im Jahre 1963. Das handliche Gerät mit dem Namen "Taschen Recorder 3300" war der erste Cassetten-Recorder der Welt. Er konnte sowohl mit Strom als auch mit Batterien betrieben werden und kostete damals 330 DM. 1968 kam das erste Cassetten-Abspielgerät für das Auto auf den Markt. So konnte man seine Lieblingshits, die man zuvor aufgenommen hatte, unterwegs hören. Auch der direkte Nachfolger der Magnetband-Cassetten, die Compact Disc (CD), stammt aus dem niederländischem Technologie-Unternehmen. Die aufnehmbare CD hat die Cassette inzwischen praktisch vollständig ersetzt.

Die DVD+RW-Technologie beispielsweise ist auf dem Weg, zum wichtigsten Videodatenspeicher zu werden. Die wiederbeschreibbaren Discs lassen sich sowohl auf gängigen DVD-Video-Abspielgeräten als auch auf DVD-ROM-Laufwerken in PCs abspielen und beschleunigen somit das weitere Zusammenwachsen der Bereiche PC und Unterhaltungselektronik. Im digitalen Zeitalter ist der Bedarf an Speicherkapazität kontinuierlich gewachsen. Für die Verfügbarkeit von digitalen Daten spielt - neben den klassischen Magnetspeichern wie Festplatten - die optische Speicherung eine zentrale Rolle. Die Forschungsabteilungen des Unternehmens arbeiten darüber hinaus auch an den neuesten und weit in die Zukunft reichenden Technologien wie beispielsweise dem "Blauen Laser".

Von der Compact Cassette über die Compact Disc bis hin zur DVD - Philips hat den Weg von der analogen zur digitalen Technik ganz entscheidend geprägt. Heute gehört das Unternehmen zu den führenden Firmen im Bereich der optischen Speicherung.

Compact Cassette von 1963
Compact Cassette von 1963
Der Philips Taschen Recorder 3300 von 1963
Der Philips Taschen Recorder 3300 von 1963
Philips Key Ring MP3 und Philips Taschen Recorder im Vergleich
Philips Key Ring MP3 und Philips Taschen Recorder im Vergleich