Zukunftspläne des Mozilla-Projekts

Steffen Weber
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Der ursprünglichen Ankündigung während der Veröffentlichung der ersten Versionen von Mozilla Firebird und Thunderbird zufolge, wäre Mozilla 1.5 die letzte Version der Browser-Suite gewesen, welche die Anwendungen als Einheit enthält. Zumindest teilweise hat man von diesem Plan nun wieder Abstand genommen.

Nach der Veröffenlichtung der Alpha- und Beta-Version von Mozilla 1.6, dessen finale Version vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde und welche die bekannten Komponenten Browser, Mail-Client, IRC-Chat und Composer umfasst, herrschte etwas Verwirrung um die Zukunftspläne des Projekts. Schließlich sollten die einzelnen Anwendungen Mozilla Firebird und Mozilla Thunderbird die Mozilla Suite ablösen.

Jetzt hat Brendan Eich für Klarheit gesorgt. So soll es zukünftig weitere Versionen der Mozilla-Suite geben, wie unter anderem Mozilla 1.7 im März. Änderungen werden sich dabei jedoch nahezu ausschließlich auf die zugrundeliegenden Technologien, wie die Basis zur Website-Darstellung namens Gecko, welche auch in Mozilla Firebird und Mozilla Thunderbird zum Einsatz kommt, beschränken. An den eigentlichen Anwendungen der Suite, insbesondere deren Benutzer-Interface, wird sich seinen Worten zufolge kaum noch etwas ändern. Diese Entscheidung hat man getroffen, da man Anwender und insbesondere Firmen, die die Mozilla Suite einsetzen, nicht zu einem Umstieg auf die einzelnen Anwendungen zwingen möchte. Auf diese Weise fließen unter anderem Bugfixes und Erweiterungen der Rendering Engine Gecko ohne allzu großen Aufwand weiterhin in die Mozilla Suite ein.

Der Fokus wird jedoch eindeutig auf Mozilla Firebird, Mozilla Thunderbird und anderen einzelnen Anwendungen liegen. Besonders interessant ist der letzte Satz in der unten zitierten E-Mail. Demzufolge ist eine komplett neue Roadmap in der Mache, welche Unklarheiten bezüglich Mozilla 2.0 klarstellen soll und zudem als zentrales Thema die Zukunft von Web-Standards sowie den Konflikt zwischen diesen offenen Standards und Insellösungen einzelner Hersteller behandeln soll. Damit spielt Brendan Eich wohl unter anderem auf Microsoft an, denn der Software-Konzern versucht beispielsweise mit WVG (Windows Vector Graphics) eine solche auf dem SVG-Standard basierende, aber aufgrund diverser Änderungen zu diesem Standard inkompatible Insellösung zur Beschreibung von skalierbaren Vektorgrafiken durchzusetzen. Mit der Veröffentlichung dieses Dokuments darf man bis Ende des Monats rechnen.

Mozilla Roadmap Update