Mozilla: Stellenabbau und Neufokussierung auf Mobile und KI geplant

Michael Schäfer
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Mozilla: Stellenabbau und Neufokussierung auf Mobile und KI geplant
Bild: Mozilla

Nach der Ernennung von Laura Chambers zur neuen Interims-CEO am 8. Februar dieses Monats folgt nun eine weitreichende Umstrukturierung bei Mozilla, in deren Folge rund 60 Stellen in der Belegschaft abgebaut werden sollen. Darüber hinaus sind große Änderungen an der Produktstrategie geplant.

So sollen laut einem Bericht von Bloomberg nach dem bereits erfolgten Stellenabbau von 250 Mitarbeitern im Zuge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 weitere rund fünf Prozent der Mozilla-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Kürzungen betreffen vor allem die Produktentwicklung, heißt es in dem Bericht. Die Anstrengungen in einigen Entwicklungen, darunter Hubs, VPN, Relay, Scrubber wie auch die mozilla.social-Instanz bei Mastodon, sollen zugunsten von Produktbereichen reduziert werden, von denen sich die Unternehmensführung größere Erfolgschancen verspreche.

Laut einer Mitteilung an die Mitarbeiter, die das Unternehmen am gestrigen Dienstag veröffentlichte und über die Techcrunch berichtet, sollen zu den aussichtsreichen Produkten vor allem Firefox Mobile gehören. Auch das Thema KI soll bei Firefox mehr an Bedeutung gewinnen. Hierfür sollen die Teams für Pocket, Content und AI/Ml zusammengeführt werden. Anfang des letzten Jahres investierte Mozilla mit 65 Millionen US-Dollar groß in den Bereich Künstliche Intelligenz.

Veränderungen haben sich angekündigt

Diese Schritte kommen nicht überraschend, hatte das gemeinnützige Unternehmen hinter Firefox doch schon seit längerem mit sinkenden Marktanteilen gegenüber der Browser-Konkurrenz aus Google Chrome und Edge von Microsoft zu kämpfen, während andere Geschäftsbereiche ausgebaut wurden. Dabei sah sich das Unternehmen scharfer Kritik ausgesetzt, unter anderem wurde der Organisation vorgeworfen, ihren Fokus aus den Augen verloren zu haben. Die Unternehmensführung sah in der Diversifizierung hingegen die einzige Möglichkeit, das Überleben von Mozilla langfristig zu sichern. Erst Anfang des Monats trat Mitchell Baker als langjährige Führung von Mozilla zurück, um den Vorsitz des Vorstandes zu übernehmen. Ihre Position als CEO übernahm Laura Chambers, eine ehemalige Airbnb- und eBay-Managerin, die vor drei Jahren dem Vorstand von Mozilla beitrat und nun in die Konzernleitung wechselte.

Nicht nur Mozilla von Entlassungen betroffen

Mit den Entlassungen steht Mozilla nicht alleine dar: So sollen in der US-Tech-Branche im noch jungen Jahr bereits mehr als 32.000 Stellen abgebaut worden sein. Mehrere große Tech-Unternehmen haben in den vergangenen Wochen Kürzungen vorgenommen, darunter auch Amazon und Snap.