Creative: Image-Schaden durch Software-Patente?

Steffen Weber
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Creative Labs hat in der Doom-3-Szene durch ein fragwürdiges Vorgehen bezüglich eines Software-Patentes, welches die Doom-3-Engine angeblich verletzt, eventuell Sympathien verschenkt. Offenbar wurde auf id Software Druck ausgeübt, Unterstützung für die Raumklangtechnologie „EAX Advanced HD“ in Doom 3 zu integrieren.

Das Software-Patent, dessen Gültigkeit mittlerweile angezweifelt wird, da es bereits vorherige Implementierungen gab, beschreibt eine Technik zum Darstellen von Schatten namens Stencil Shadows. Offenbar sah sich id Software gezwungen, Unterstützung für neue EAX-Features in Doom 3 zu integrieren, um nicht der Spiele-Industrie und den Kunden zu schaden, also eventuell um eine Verzögerung des Veröffentlichungstermins zu verhindern. Zwar gibt es zu der Angelegenheit kein offizielles Statement von irgendeiner Seite, jedoch erweist sich diese Annahme durch eine E-Mail von Doom-3-Entwickler John Carmack als äußerst plausibel:

The patent situation well and truly sucks.

We were prepared to use a two-pass algorithm that gave equivalent results at a speed hit, but we negotiated the deal with Creative so that we were able to use the zfail method without having to actually pay any cash. It was tempting to take a stand and say that our products were never going to use any advanced Creative/3dlabs products because of their position on patenting gaming software algorithms, but that would only have hurt the users.

John Carmack

John Carmack

Durch den „Deal“ mit Creative sei es id Software also erlaubt, in Doom 3 einen schnelleren Algorithmus zu implementieren, ohne dafür Geld abdrücken zu müssen. Am liebsten hätte John Carmack wegen Creatives Umgang mit Software-Patenten gleich die Konsequenzen gezogen und die komplette Unterstützung für Creative-Produkte geschmissen, was ihm zu Folge jedoch lediglich die Spieler getroffen hätte.