Die Top Ten der Viren im ersten Halbjahr 2005

Tobias Huber
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Sophos hat die Ergebnisse seiner Virenanalysen des ersten Halbjahres 2005 zusammengefasst: So wurden auf der ganzen Welt von Januar bis Juni 7.944 neue Viren entdeckt. Dies entspricht einer Zunahme von 59 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Neben dem erheblich gestiegenen Virenaufkommen stellte Sophos außerdem fest, dass die durchschnittliche Zeit bis zur Infektion eines Rechners immer kürzer wird.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 50 Prozent wird ein Windows-PC ohne Virenschutz und aktuelle Sicherheits-Patches innerhalb von nur 12 Minuten durch einen Internet-Wurm infiziert. Der in Ungarn entwickelte Wurm Zafi-D führte von Januar bis April die monatliche Viren-Hitliste an und war für mehr als ein Viertel aller Sophos bekannten Angriffe verantwortlich. Getarnt als Weihnachtsgruß, verleitet Zafi-D die Anwender dazu, den infizierten Dateianhang zu öffnen.

Viren Top 10
Virus Anteil
W32/Zafi-D 25,3 %
W32/Netsky-P 17,5 %
W32/Sober-N 10,3 %
W32/Zafi-B 4,7 %
W32/Netsky-D 3,8 %
W32/Mytob-BE 2,6 %
W32/Netsky-Z 2,3 %
W32/Mytob-AS 2,0 %
W32/Netsky-B 1,9 %
W32/Sober-K 1,7 %

Der zweisprachige Wurm Sober-N belegt den dritten Platz in der Halbjahresbilanz. Er wurde im Mai erstmals entdeckt und setzte sich noch im selben Monat an die Spitze der Viren-Charts, wo er den Wurm Zafi-D ablöste. Sober-N, der sich als Benachrichtigung über ein zugeteiltes Ticket zur Fußball-WM 2006 ausgibt, verbreitete sich innerhalb kürzester Zeit in 40 Ländern, vor allem in Deutschland, und befiel Tausende von Rechnern. Sober-N wartete unbemerkt im Hintergrund, aktualisierte sich später selbst und missbrauchte die PCs der betroffenen User als sogenannte Zombie-PCs, um ohne deren Wissen Neonazi-Propaganda-Mails zu versenden.