(K)Ubuntu 5.10 – Breezy Badger ist da

Michael Hass
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Pünktlich zum angekündigten Termin ist heute die neueste Version der Linux-Distribution Ubuntu parallel mit ihrer Schwester-Distribution Kubuntu erschienen. Erwartungsgemäß hat sich einiges seit dem altersgrauen Igel (Hoary Hedgehog, Ubuntu 5.04) getan.

Vorneweg ist zu erwähnen, dass diese auf Debian basierende Distribution wieder mal eine ausgewogene Mischung aus brandaktueller und für ausreichend getestet befundener Software mitbringt. Bei der KDE-Version ist bereits der erst heute erschienene Desktop KDE-3.4.3 mit dabei. Bei Ubuntu selbst übernimmt GNOME 2.12.1 das Fenstermanagement. Beide Distributionen haben als Unterbau ein identisches System. Lediglich die Desktop-Oberfläche ist entweder auf KDE (Kubuntu) oder GNOME (Ubuntu) abgestimmt.

Als Kernel kommt der 2.6.12.6 zum Einsatz. Dieser enthält wieder von Ubuntu hinzugefügte Patches für bessere Hardware-Unterstützung, vor allem im Desktop-Bereich. Insbesondere Laptop-Benutzer werden hiervon wieder einmal profitieren.

Des Weiteren basiert das System auf GCC 4.0.1 und glibc 2.3.5. Die Grafikerzeugung für die Desktops übernimmt ein modular gestalteter Xorg-Kernel der Version 6.8.2 mit breiterer Hardware-Unterstützung. Hewlett-Packards All-In-One Druck/Scan-Lösungen sollen jetzt „out of the box“ funktionieren. Während man bei der Vorgängerversion noch spezielle Dateien nachinstallieren musste, entfällt dieses Prozedere nun. Serverseitig funktionieren nun auch die Cluster-Dateisysteme OCFS2 and GFS. Zudem wurde die Unterstützung für bis zu vier Gigabyte RAM bei 32-Bit-Systemen als Standard aktiviert.

Softwaremäßig bringt Ubuntu das OpenOffice-Paket in Version 2 (Beta 2) mit und zeigt sich auch sonst von der aktuellen Seite. Bei KDE wurde das KDE-eigene Kontrollzentrum durch eine spezielle Kubuntu-Version ersetzt. Diese soll das Einstellen von Systemfunktionen noch einfacher gestalten und die Nutzer bei jeder Änderung unterstützen. Zudem wurde „Katapult“ integriert. Katapult ist ein KDE-Tool, mit Hilfe dessen der Benutzer Programme auf eine wesentlich effizientere Art starten können soll. Der KDE-Laptop-Daemon „KLaptop“ unterstützt nun auch Hibernation und verwendet ACPI.

Freunde der Desktop-Umgebung GNOME werden naturgemäß vermehrt auf Ubuntu einen Blick werfen wollen. Außer den diversen neuen Funktionen die GNOME 2.12.1 von Haus aus mitbringt, wird von Ubuntu gleich zu Anfang auf ein neues Werkzeug hingewiesen, mit dem es dem User nun auf einfachem Wege ermöglicht wird, Programme hinzuzufügen. Der Umweg über Synaptic oder die Konsole mit „apt-get install“ entfällt somit. Ansonsten wurden diverse Verbesserungen im Detail integriert. Hier zu nennen wäre zum Beispiel ein Fortschrittsbalken beim Start von GNOME.

Beide Distributionen, Ubuntu wie auch Kubuntu, sind als CD-und DVD-ISOs für i386, Mac (PowerPC) und AMD64 verfügbar. Um die Downloadlast der Server zu minimieren, wird auch hier wieder auf die Community gesetzt und das verteilte Laden via Bittorrent ans Herz gelegt. Wer sich den Download sparen möchte und ein paar Tage Zeit hat, kann auch wieder auf den Ubuntu-CD-Service „ShipIt“ setzen, der auf Wunsch kostenlos eine Installations-CD per Post direkt nach Hause schickt.