AMD zeigt die Muskeln für 2006

Hannes Tismer
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Nach einigen Gerüchten um AMDs neuen Sockel sowie den dazu kommenden Prozessoren gaben die Kollegen von Anandtech nun eine inoffizielle CPU-Roadmap bekannt, die die vorläufige Laufbahn der „M2“ genannten Basis der Recheneinheiten beschreibt.

Der für DDR2 konzipierte M2-Sockel (940 pin) erfährt die ersten nutzbaren Athlon 64-, X2- und Sempron-Auflagen im zweiten Quartal 2006. Da ein neuer Sockel zwangsweise wieder einen Mainboard-Neukauf mit sich zieht, schreckt die Ankündigung vor allem Sockel-939-Besitzer vorerst ab – jedoch hat sich AMD einiges bei der Veröffentlichung des Nachfolgers gedacht und setzt den aktuellen 939er noch mit einer Lebenszeit bis ins zweite Quartal 2007 an.

Auch namenstechnisch wurde wieder getüftelt, so heißen die Codenamen der Prozessoren für den M2-Sockel vorerst „Windsor“, welcher die Dual-Core-Version darstellt und mit AMDs Virtualisierungstechnologie „Pacifica“ ausgestattet ist. Die Single-Core-Variante wird in Form des „Orleans“ auf den Markt gelangen und mit dem „Manila“-Kern wird die Sempron-Reihe fortgeführt.

AMD Prozessor-Roadmap Bereich Desktop
Prozessor Kern Sockel Launch
Athlon 64 FX-62 Windsor M2 Q2 2006
Athlon 64 X2 5200+ Windsor M2 Q4 2006
Athlon 64 X2 5000+ Windsor M2 Q2 2006
Athlon 64 X2 4800+ Windsor M2 Q2 2006
Athlon 64 X2 4600+ Windsor M2 Q2 2006
Athlon 64 X2 4200+ Windsor M2 Q2 2006
Athlon 64 4000+ Orleans M2 Q2 2006
Athlon 64 3800+ Orleans M2 Q2 2006
Athlon 64 3500+ Orleans M2 Q2 2006
Sempron 3800+ Manila M2 Q3 2006
Sempron 3600+ Manila M2 Q2 2006
Sempron 3500+ Manila M2 Q2 2006
Sempron 3400+ Manila M2 Q2 2006
Sempron 3200+ Manila M2 Q2 2006
Sempron 3000+ Manila M2 Q2 2006

Der mit 940 Pins sehr umfangreiche M2-Sockel gehört zu der Art der „PGA-ZIF“, also „Pin-Grid-Array“ mit „Zero Insertion Force“, wie wir es von AMD seit dem K6-Prozessor gewohnt sind – die CPU wird ohne Kraftaufwand in einen Sockel gelegt und dann mit einem Befestigungshebel fixiert. Die einzusetzende CPU stellt also den Kontakt zwischen Board und Kern her, nicht wie bei Intels aktuellem Sockel 775, der eine klassische LGA-Bauform verwendet. Hier wird der Kontakt nicht durch Pins sondern durch Federkontaktflächen aus Kupfer hergestellt.

Es darf gespannt auf die neuen Athlon-Generationen, die ihr Debüt auf den dazugehörenden nVidia-M2-Plattformen haben, gewartet werden. Intels Echo dürfte natürlich ebenfalls sehr interessant sein.