IDF: „Display Self-Refresh“ halbiert Verbrauch

Thomas Hübner
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Im Rahmen des Intel Developer Forum Spring 2006 hat der Halbleiterriese eine neue Technik vorgestellt, die den Stromverbrauch von mobilen Geräten dramatisch senken kann. Die Technik „Display Self-Refresh“ kommt dann zum tragen, wenn sich das System im Ruhemodus (Idlemodus) befindet.

Der Ansatzpunkt ist schnell erklärt: Das System befindet sich im Idle-Modus (wird also nicht belastet) und am dargestellten Bild ändert sich nichts. Obwohl sich das System im Idle-Modus befindet und sich nichts an der Bildschirmausgabe ändert, wird der Prozessor bzw. die ganze Plattform in regelmäßigen Abständen aus seinem Stromsparmodus geweckt, um die Bildschirmausgabe zu aktualisieren. An dieser Stelle wird unnötig Energie verschwendet und das ist der Punkt, an dem die Idee von Display Self-Refresh ansetzt.

Intel Display Self Refresh
Intel Display Self Refresh

Dem Display wird nun einfach ein eigener Bildspeicher zur Verfügung gestellt, aus dem das Bild aktualisiert werden kann, ohne dass die restlichen Systemkomponenten aus ihrem Stromsparmodus aufgeweckt werden müssen. In Intels Demonstration konnte der Stromverbrauch eines Prototypen (Silverton-Plattform) für die zur CeBIT neu vorgestellten Ultra Mobile PCs im Idle-Modus von 6,5 Watt auf ganze 3,5 Watt beinahe halbiert werden.

Das Potential hinter der Idee ist groß, denn bereits beim Lesen von Dokumenten oder Betrachten von Präsentationen konnte das mobile Gerät so in den Stromsparmodus gehen, ohne dabei ständig aufgeweckt zu werden, um lediglich das sich nicht verändernde Ausgabebild erneut darzustellen. Das Konzept geht soweit, dass der komplette Rechner ausgeschaltet werden kann und trotzdem das Bild weiterhin dargestellt wird. In diesem Fall sinkt der Verbrauch des gesamten Systems auf ein Watt.

Der Einsatz ist nicht auf Ultra Mobile PCs beschränkt, denn das Konzept ist problemlos auf sämtliche Notebooks übertragbar. Allerdings kann Display Self-Refresh nur dann eingreifen, wenn sich das dazustellende Bild tatsächlich in keinem Pixel ändert. Bereits die kleinste Mausbewegung sorgt dafür, dass das System seinen niedrigsten Stromsparzustand verlässt. Auch das Betriebssystem weckt den Prozessor für diverse Aufgaben gelegentlich auf – jedoch im Vergleich äußerst selten.

Intel hat sich nicht dazu geäußert, wann diese Technik in Geräten zum Einsatz kommen wird. Die Demonstration von Display Self Refresh kann mit dem Internet Explorer im Webcast der Eröffnungs-Keynote von Justin Rattner verfolgt werden (vorspulen bis Minute 29:40).