Die Top 12 der Spam-Versender weltweit

Jirko Alex
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Zwischen Januar und März 2006 ermittelte Sophos einmal mehr das „Dreckige Dutzend“, die zwölf aktivsten Spam-Länder der Welt. Spitzenreiter der zwölf Nationen, die störende Werbefluten versenden, sind weiterhin die USA; gerügt wird aber vor allem Europa.

Die Trends, die auch schon in der Statistik im Dezember 2005 absehbar waren, wurden bestätigt: Während die Spam-Mails aus den USA abnehmen, nimmt Europa die Führungsrolle unter den am schnellsten wachsenden Spam-Nationen ein. Deutschland allein versendete von Januar bis März dieses Jahres mit drei Prozent des weltweiten Spams fast doppelt so viel der unerwünschten elektronischen Post wie noch im Messzeitraum davor.

Zwischen Januar und März 2006 verbreiteten folgende Länder die meisten Spam-Mails:

  1. USA 23,1%
  2. China (inkl. Hong Kong) 21,9%
  3. Südkorea 9,8%
  4. Frankreich 4,3%
  5. Polen 3,8%
  6. Spanien 3,3%
  7. Deutschland 3,0%
  8. Brasilien 2,9%
  9. Japan 2,0%
  10. Großbritannien 1,9%
  11. Niederlande 1,8%
  12. Taiwan 1,6%

Sonstige 20.6%

Besonders positiv wurde die Entwicklung in den USA hervorgehoben. Während diese noch vor zwei Jahren für mehr als die Hälfte des weltweiten Spams verantwortlich waren, sei der Anteil der störenden Post aus dieser Nation nunmehr drastisch gesunken, was auch darauf zurückzuführen sei, dass eine scharfe Gesetzgebung Spammer mit hohen Haft- und Geldstrafen belegt. Dass diese national begrenzten Maßnahmen dem weltweiten Spam-Aufkommen jedoch nicht schaden liegt vor allem daran, dass immer mehr E-Mails über so genannte Zombie-Rechner verschickt werden, also Computer, die durch Hacker für den Versand der unliebsamen und mitunter gefährlichen Post missbraucht werden.

Die Rolle Europas beim weltweiten Spam-Versand fällt jedoch mit zunehmender Zeit erschreckend auf: Nicht nur in Deutschland stieg die Zahl der versendeten Spam-Mails deutlich, auch Polen steuerte mit 3,8 Prozent des weltweiten Spams fast doppelt so viel bei wie noch zwischen Oktober und Dezember des letzten Jahres; Spaniens Anteil wuchs ebenfalls von 2,5 Prozent auf 3,3 Prozent und Großbritannien gelang mit 1,9 Prozent der traurige Wiedereinstieg in das Dutzend.

Frankreich ist hingegen nur noch für etwa 4,3 Prozent statt für fünf Prozent des Spams verantwortlich, Österreich taucht mit 0,65 Prozent statt 2,4 Prozent erst gar nicht in den Top 12 auf. Was trotz aller Fort- oder Rückschritte bleibt, ist jedoch die Erkenntnis, dass nur auf internationaler Ebene etwas gegen Spam-Mails getan werden kann:

Um das weltweite Spam-Aufkommen dauerhaft zu unterbinden, ist eine Kombination aus geeigneten Sicherheitstechnologien mit gesetzlichen Regelungen, eine engere internationale Zusammenarbeit sowie eine nachdrückliche Aufklärung der Anwender notwendig.

Jens Freitag, Senior Technology Consultant bei Sophos