Microsoft gibt Fehler bei Vista-Entwicklung zu

Christoph Becker
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Der Nachfolger zum aktuellen Betriebssystem Windows XP aus dem Hause Microsoft, Windows Vista, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder durch Verschiebungen des Veröffentlichungstermins und Streichung einzelner Features Schlagzeilen gemacht. Nun gab Microsoft-Chef Steve Ballmer erstmals Fehler in der Entwicklung des Betriebssystems zu.

Man habe in der bisherigen Entwicklung schwere Fehler begangen, so Ballmer in der vergangenen Woche auf dem jährlichen Treffen zur Finanzanalyse des Redmonder Unternehmens. Diese würden in erster Linie darauf fußen, dass man sich am Anfang der Entwicklung von Windows Vista, das damals noch den Codenamen „Longhorn“ trug, zu viele Aufgaben auferlegt hat. Man wollte nahezu alle wichtigen Systemkomponenten des alten Windows XP überholen und erneuern, was sich letztendlich aber als ein hoffnungsloses und nicht realisierbares Unterfangen herausstellte.

Ballmer referierte weiter, dass es dadurch zu massiven Problemen in der Entwicklung des Betriebssystems gekommen sei, da man ursprünglich zu viele Informationen gleichzeitig integrieren wollte, ohne diese vorher jedoch ausreichend reifen zu lassen.

Der Microsoft-CEO ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass man trotz dieser Fehler an der Entwicklung von Windows Vista festhalten würde. Weniger aussichtsreiche Projekte seien in der Vergangenheit schon viel früher abgebrochen worden und auch hätte sein Unternehmen bei einem Projekt in der Größenordnung eines Betriebssystems noch nie einen Rückschlag hinnehmen müssen, so Ballmer weiter.

Gleichzeitig gelobte er, dass die bisher begangenen Fehler in Zukunft nicht wieder vorkommen würden. Sein Unternehmen habe in der letzten Zeit und aus der Entwicklung von Windows Vista viel gelernt und werde zukünftig die Programmierung eines solchen Projekt modularer und inkrementeller gestalten, um nicht erneut in solche Schwierigkeiten zu geraten. Als Konsequenz darauf wird es in den nächsten Jahren wohl neue Windows-Veröffentlichungen geben, diese allerdings mit weniger Neuerungen als sie Windows Vista gegenüber Windows XP ursprünglich haben sollte.

Steve Ballmers neue Offenheit gegenüber eigenen Fehlern wird allgemein mit der durch die Analysten zur Sprache gebrachten Skepsis gegenüber Windows Vista begründet.

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