Musik-Downloads legen 2006 deutlich zu

Christoph Becker
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2006 scheint ein gutes Jahr für den Branchenverband der deutschen Musikindustrie zu werden. So gab man heute bekannt, dass der Absatz von Musik über das Internet eklatant zugelegt hat. Die Downloadzahlen seien drastisch gestiegen, so ein Sprecher. Im Gegenzug sind die Absatzzahlen von Tonträgern weniger als in den Jahren zuvor zurückgegangen.

In einem heute veröffentlichten Absatzbericht schreibt man, dass der Absatz von „physischen“ Tonträgern im Laufe des Jahres nur um weitere 3,4 Prozent geschrumpft sei. Die Industrie feiert dies als Erfolg gegen die stetig stärker werdenden Absatzschwunde der vergangenen Jahre. Im Gegensatz dazu seien im ersten Halbjahr 2006 insgesamt 36 Prozent mehr Musik aus dem Internet heruntergeladen worden.

Insgesamt seien 10,2 Millionen Musiktitel in der ersten Jahreshälfte heruntergeladen worden. Im Downloadbereich würden die Kunden vor allem einzelne Songs kaufen, so die IFPI. Bundes, also Zusammenstellungen aus mehreren Songs, seien hingegen nur 0,7 Millionen mal heruntergeladen worden. Auch wenn diese Zahlen gering klingen möchten, auch hierbei handelt es sich um einen um 40 Prozent gesteigerten Absatz gegenüber dem Vorjahr. Eines der Zugpferde dieses Erfolges soll vor allem der „Mobile Content“, also Musikinhalte, die man sich auf ein Mobiltelefon herunterladen kann, sein.

Im Bereich der physischen Tonträger macht vor allem weiterhin die Single rote Zahlen. So ist der Absatz von Singles und Maxi-Singles nochmals um 14,5 Prozent gefallen. Die Verkaufszahlen von CD-Alben stagnieren allerdings seit langem wieder. So konnte die Branche wie auch schon im ersten Halbjahr 2005 insgesamt 54,6 Millionen Langspielplatten verkaufen. Hier hatte man allerdings mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Den Sündenbock schreibt man wieder einmal illegalen Tauschbörsen und den Käufern selbst zu: so soll vor allem die „ausufernde private Vervielfältigung“ dafür verantwortlich sein.