Wird Gigabyte von Asus übernommen?

Ralph Burmester
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Seit einigen Monaten gibt es immer wieder Gerüchte, dass Gigabyte mit einem anderen der „First Tier“, also der führenden Mainboard-Hersteller, fusionieren wird. Diesmal ist Asustek als Partner in neuen Gerüchten genannt worden.

Nachdem Gigabyte Anfang des Jahres für das erste Quartal einen Wachstumsrückgang auf unter zehn Prozent bekannt gab, kamen schnell erste Gerüchte auf. So wurde Ende März erst einmal MSI als möglicher Partner für eine Fusion gehandelt. Allerdings lösten sich diese Gerüchte auch schnell wieder auf und es wurde wieder still um Gigabyte.

Jetzt soll angeblich Asustek, hier unter dem Namen Asus bekannt, möglicherweise Interesse an einer Fusion oder gar Übernahme haben. Laut den Gerüchten befürchtet Asustek mit dem hierzulande kaum bekannten Hersteller Foxconn einen erstarkenden Konkurrenten. Hinter dem Namen Foxconn steckt Hon Hai Precision Industry, ein 1974 gegründetes Unternehmen, das sich vornehmlich mit Steckverbindern im Elektronik-Bereich befasst. Hon Hai Precision Industry ist seit 1991 börsennotiert und hat inzwischen einen Wert von ca. 6 Milliarden US-Dollar. Foxconn war in Deutschland zuletzt als Launch-Partner der neuen nForce-500-Chipsätze bekannt geworden.

Foxconn hat unter eigenem Namen letztes Jahr ca. 8 Millionen Mainboards verkauft, dazu kommen noch ca. 32 Millionen OEM-Produkte. Dieses Jahr sollen es 9 Millionen eigene werden und die Anzahl an OEM-Boards soll ebenfalls steigen. Zum Vergleich: Asustek hat letztes Jahr insgesamt 52 Millionen Mainboards verkauft.

Bei einem möglichen Zusammenschluss mit Gigabyte könnte Asustek ca. 78 Millionen Mainboards vertreiben, was einem Marktanteil von etwa 45 Prozent entspräche. Dazu kämen noch einige Vorteile durch die sehr guten Vertriebskanäle von Gigabyte. Weitere Synergie-Effekte blieben sicher nicht aus und würden die Position von Asustek deutlich stärken.

Zum Schluss sei noch erwähnt, das sowohl Gigabyte als auch Asustek gegenüber der Handelsbörse in Taiwan diese Gerüchte über eine Fusion oder Übernahme als definitiv falsch bezeichnet haben.