Erster Computer mit Cell-Prozessor verfügbar

Frank Hüber
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IBM kündigt heute die weltweite Verfügbarkeit des ersten Cell-Prozessor-basierten Computer-Systems an. Erste Anwender wie das Fraunhofer Institut, die Universität von Manchester oder RapidMind Inc stellen derweil bereits Anwendungen für die Systeme bereit.

Das neue System, genannt IBM BladeCenter QS20, ist ein „Cell Broadband Engine (Cell BE)“-basiertes Bladesystem für Unternehmen und Institutionen, die Nutzen aus der Rechenleistung und den Eigenschaften des Cell-Prozessors für grafikintensive Anwendungen ziehen können. Das BladeCenter QS20 soll die Einsatzbereiche des Cell-Chips in Anwendungsgebiete wie medizinische Bildverarbeitung, Luft- und Raumfahrt, digitale Animation, Kommunikation sowie die Öl- und Gas-Exploration erweitern. Beta-Versionen des QS20-Systems sind nach Angaben von IBM bei Kunden in den USA, Großbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Japan und Korea im Einsatz.

IBM Cell Blade
IBM Cell Blade

Unter den ersten Anwendern ist die Universität von Manchester mit ihrem Forschungszweig für Computing. Dort soll er Mitarbeitern und Studenten für Einsatzgebiete in der Bioinformatik, Molekularmodellierung und bei ingenieurswissenschaftlichen Anwendungen zur Verfügung stehen. Das Fraunhofer-Institut für industrielle Mathematik ist eine Forschungseinrichtung, die sich spezialisiert hat auf Hochleistungsrechenprojekte im Bereich von Mathematik, Materialforschung, und Mechanical Engineering. Dort werden die Cell-basierten Systeme zur Softwareentwicklung für neue Multicore-Systeme und Visualisierungsanwendungen verwendet.

In Einsatzfeldern wie 3D-Animation-Rendering, Kompression, Verschlüsselung, seismische und medizinische Bilddatenverarbeitung soll sich der Cell-Prozessor dabei besonders zur Beschleunigung von visuellen Echtzeit-Anwendungen eignen. Als Einsatzgebiet sieht IBM so etwa die Medizintechnik, in der das BladeCenter QS20 den Vergleich und die Kartografierung von dreidimensionalen medizinischen Bilddaten vornehmen kann, die Luft- und Raumfahrt oder etwa die Erdöl- und Erdgasexploration, wobei der Cell die Visualisierung seismischer Daten für die Ortsauswahl von Bohrungen übernehmen könnte.