YouTube: Mäßige Einnahmen und neuer Partner

Sasan Abdi
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Neuigkeiten von YouTube: Während die Einnahmen für 2006 eher enttäuschen, konnten die Verantwortlichen mit der BBC eine renommierte Sendeanstalt für die eigene Plattform gewinnen. Bei den Verhandlungen mit den großen Medienunternehmen kann jedoch weiterhin keine Einigung verkündet werden.

Auch wenn sich YouTube global größter Beliebtheit erfreut, fallen die Einnahmen, die 2006 über das Video-Portal erwirtschaftet werden konnten, eher bescheiden aus. Schätzungen von Analysten zufolge konnten über YouTube im vergangenen Jahr nur knapp 15 Millionen US-Dollar generiert werden. Eine recht enttäuschende Zahl, die prompt dafür sorgte, dass die sonst grundsolide Aktie des YouTube-Eigners Google um rund 1,6 Prozent auf 440,92 US-Dollar verlor.

Neben dem eher verhaltenen Einnahmevolumen dürfte auch das Auf- und Ab den Content des Portals betreffend für Verunsicherung gesorgt haben. So konnten die YouTube-Verantwortlichen zum Ende der letzten Woche hin mit der BBC einen ersten größeren Medienpartner bestätigen. Dem Einvernehmen nach wird der britische ÖR-Gigant ab sofort Inhalte auf YouTube veröffentlichen. Dazu wurden zwei BBC-Kanäle auf YouTube eingerichtet. Neben aktuellen Programmtrailern wird der Sender unter anderem auch Auszüge aus den älteren Formaten „Doctor Who“ und „Life on Mars“ im Rahmen der Lizenzvereinbarung sowie eigens produzierte Specials wie Videotagebücher der Darsteller der beiden Serien über YouTube verbreiten. Außerdem werden die beiden BBC-Kanäle mit „BBC Worldwide“-Material wie „Spooks“, „Top Gear“, „The Mighty Boosh“ und „The Catherine Tate Show“ aufwarten. Als weiteres Angebot wird die BBC zudem Nachrichteninhalte in ihre Channels integrieren. Sowohl der Unterhaltungs- als auch der Nachrichtencontent werden durch Werbepausen unterbrochen. Mit diesem doch recht innovativen Schritt erhoffen sich die BBC-Verantwortlichen über den digitalen Weg komplett neue Zuschauerschichten erreichen zu können.

Auf der anderen Seite aber gibt es in Hinblick auf die Verhandlungen mit den wirklich wichtigen potentiellen Share-Deal-Partnern, den internationalen Medienunternehmen, weiterhin keinerlei Bewegung. Sollte sich dies nicht ändern lassen, so stünden die Verantwortlichen aufgrund der durch und durch mit urheberrechtlich geschütztem Material bespickten YouTube-Beiträge vor einem großen Problem, da in diesem Fall unter Umständen schwerwiegende Klagen aus den großen Medienhäusern anstehen würden. Umgehen könnte man dies durch eine durchweg restriktive Nutzung des neuen Filters, der Video-Content bisher allerdings nur über die Audiounterlegung zu erkennen vermag. Doch auch diese Lösung dürfte den YouTube-Managern widerstreben, da sich das Portal dadurch selbst unattraktiv machen und den kleineren Konkurrenten höchstselbst neuen Zulauf verschaffen würde.

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