Firefox 3.0 Beta 1 steht zum Download bereit

Steffen Weber
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Mit einiger Verspätung steht Firefox 3.0 Beta 1 nun zum Download bereit. An der für Anwender unsichtbaren Programmarchitektur gibt es bedeutend tiefgreifendere Änderungen als beim Umstieg von Firefox 1.0 auf 1.5 oder 2.0. Davon abgesehen kann sich insbesondere die verbesserte Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit sehen lassen.

Schon im Vorfeld der Veröffentlichung von Firefox 2.0 vor einem Jahr stand fest, dass mit Firefox 3.0 am Unterbau des beliebten Browsers gearbeitet werden sollte. Die zusammen mit Firefox 1.5 veröffentlichte Rendering-Engine Gecko 1.8 zum Darstellen von Websites wurde in Firefox 2.0 fast unverändert übernommen. Parallel zu Firefox 2.0 entwickelte man jedoch schon mehrere Monate lang an Gecko 1.9, der für Firefox 3.0 vorgesehen Rendering-Engine.

So verwundert es kaum, dass Firefox 3.0 den bisher radikalsten Schnitt in der Entwicklung des beliebten Browsers darstellt, der auf ComputerBase im November bislang auf einen Marktanteil von gut 56 Prozent kommt. Ein bedeutender Teil der Rendering-Engine wurde neu geschrieben, so dass insbesondere inkrementelle Änderungen nach dem erstmaligen Rendern einer Website schneller umgesetzt werden können.

Eine noch tiefgreifendere Änderung ist die Verwendung der Cairo-Bibliothek zum Zeichnen der Website bestehend aus Text, Bildern und Grafiken. Cairo ist eine betriebssystemübergreifende Bibliothek, deren größter Konsument bisher der Linux-Desktop GNOME bzw. das Toolkit GTK+ war. Dank Cairo beherrscht nun auch Firefox den von Opera und Internet Explorer 7 her bekannten „Full Page Zoom“, welcher nicht nur die Schriftgröße ändert, sondern auch die Grafiken entsprechend skaliert.

Viele weitere Änderungen betreffen direkt das tägliche Surfen im Internet. Anstatt dass nach der erstmaligen Eingabe eines Passworts auf einer Website ein modaler Dialog erscheint, der das Speichern des Passworts anbietet, erscheint nun nach erfolgtem Login eine Informationsleiste mit gleicher Funktionalität. Zum einen ist diese Art der Abfrage weniger aufdringlich und zum anderen gerät der Anwender nicht mehr in die Situation, über das Speichern des Passworts entscheiden zu müssen, obwohl er sich gar nicht sicher sein kann, das Passwort korrekt eingegeben zu haben.

Lesezeichen können nun mit nur einem Mausklick mit Hilfe des Sternsymbols in der Adressleiste gesetzt werden. Obendrein kann man Lesezeichen nun mit Tags versehen und entsprechend filtern. Bei Eingabe eines Begriffs in die Adressleiste werden die Vorschläge im Dropdown-Menü nicht mehr nur anhand von Stichwörtern in der URL zusammengestellt, sondern es werden zudem vergebene Tags und der Seitentitel berücksichtigt.

Der Download-Manager kann Downloads nun auch nach einem Neustart des Browsers oder einem Verbindungsabbruch wieder aufnehmen und stellt die Downloads übersichtlicher dar. Nach abgeschlossenem Download wird der installierte Virenscanner über das anstehende Arbeitspaket informiert.

Per Strg-Taste können nun auch nicht zusammenhängende Textabschnitte markiert werden und die mit Firefox 1.0 eingeführte innovative Suchleiste wird nun mit dem markierten Text initialisiert. Öffnet man alle Lesezeichen innerhalb eines Ordners via Klick mit der mittleren Maustaste auf selbigen, dann werden die bereits offenen Tabs nun ergänzt anstatt geschlossen. Beim Schließen des Browsers noch offene Tabs werden auf Wunsch beim nächsten Start wiederhergestellt.

Die Vertrauenswürdigkeit einer Website lässt sich nun einfacher beurteilen, da Firefox bei einer SSL-verschlüsselten Verbindung deren im Zertifikat genannten Eigentümer nun nach einem Klick auf das Favicon in der Adressleiste anzeigt – das bisherige Schlosssymbol entfällt. Zusätzlich zu Phishing-Websites werden nun auch solche Websites geblockt, die Malware und andere Schädlinge verbreiten. Die entsprechenden Hinweise wirken zudem deutlich abschreckender als noch in Firefox 2. Der wahrscheinlich vielen Surfern bekannte Hinweise beim Besuch einer Website mit ungültigem SSL-Zertifikat ist nun ebenso gestaltet und der Wortlaut präziser formuliert.

Unter Windows Vista wurde das Aussehen von Firefox an das native Vista-Theme angepasst. Linux- und Mac-Anwender können sich erstmals über ein an das Theme des Betriebssystems angepasstes Design der Buttons und anderen Formularelementen freuen. An einem dem Look & Feel von Mac OS X 10.5 „Leopard“ nachempfundenen Theme der kompletten Bedienoberfläche wird gearbeitet. Wie zahlreiche andere Anwendungen benutzt unter Mac OS X nun auch Firefox die in das Betriebssystem integrierte Rechtschreibprüfung.

Firefox 3.0 Beta 1

Eine vollständige Liste der erwähnenswerten Änderungen findet sich in den offiziellen Release Notes von Firefox 3.0 Beta 1. Da es sich um eine Betaversion handelt, kann rundum reibungsloses Surfen noch nicht garantiert werden. Obendrein sind zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige der verfügbaren Firefox-Erweiterungen kompatibel mit Version 3.0. Mit der finalen Version ist nicht mehr in diesem Jahr zu rechnen.

Downloads

  • Mozilla Firefox Download

    4,7 Sterne

    Firefox ist ein freier Browser der gemeinnützigen Mozilla Foundation mit vielen Erweiterungen.

    • Version 132.0.1 Deutsch
    • Version 133.0 Beta 5 Deutsch
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