Siemens setzt bei SEN zum Kahlschlag an

Sasan Abdi
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Um die Attraktivität der defizitären Tochter Siemens Enterprise Networks (SEN) zu erhöhen, plant Siemens einen radikalen Jobabbau. Von den Plänen insgesamt betroffen sind bis zu 6800 Arbeitsplätze – rund 2000 davon unter Umständen in Deutschland.

Seit gut einem Jahr ist man bei Siemens auf der Suche nach einem Partner, der die chronischen Leiden der SEN-Sparte, die auf IT-Lösungen für Großkunden spezialisiert ist, für den Mutterkonzern erträglicher macht und dabei hilft, wieder zu den Großen des Segments wie Cisco oder IBM aufzuschließen. Damit einher gingen umfassende Restrukturierungen, die in dem nun geplanten Kahlschlag wohl ihren Höhepunkt finden und neue Anreize für die potentielle Investoren liefern sollen.

Insgesamt ist geplant, weltweit bis zu 3800 Stellen abzubauen sowie weitere 3000 auszulagern. In Deutschland wurden bereits 1200 abzubauende Stellen identifiziert, die „in erster Linie das Stammhaus von SEN sowie weitere Verwaltungs- und Supportfunktionen“ betreffen, wie es bei Siemens heißt. Weitere 800 Stellen könnten in der nächsten Zeit hinzukommen.

Siemens befindet sich nach eigenen Angaben derzeit in Gesprächen mit mehreren Interessenten. Mit Blick auf den Verkaufszeitraum drängt indes die Zeit; dem ursprünglichen Plan zufolge sollte bis Mitte des Jahres eine Lösung für SEN gefunden werden. Als gewichtigste Partner werden derzeit die Konkurrenten Alcatel-Lucent und Nortel Networks sowie der bekannte Hedge-Fond Cerberus gehandelt.