T-Mobile hat das Google-Handy vorgestellt

Jirko Alex
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T-Mobile hat heute in New York das G1, das erste Mobiltelefon, das auf Googles neuem Handy-Betriebssystem basiert, vorgestellt. Das Smartphone entspricht dabei vielen Vorabmeldungen und zeichnet sich insbesondere dadurch aus, der Konkurrenz keinen Feature-Vorsprung zu lassen.

Das G1, das von HTC gefertigt wird, erinnert daher auf den ersten Blick an ein iPhone, das um eine kleine Befehlsleiste am unteren Rand erweitert wurde. Bei detaillierterer Betrachtung fällt überdies eine ausziehbare QWERTZ-Tastatur auf. Die Eingabe vor allem von Text sollte über die Tastatur einfacher möglich sein als bei der Apple'schen Konkurrenz. Beim Ausfahren der Tastatur dreht sich die Bildschirmanzeige automatisch, was jedoch impliziert, dass das Google-Handy auf einen eingebauten Neigsensor verzichtet. Trotz der Tastatur setzt auch das G1 auf die Möglichkeit, bestimmte Funktionen per Handgeste steuern zu können. Für alle Fälle wird überdies ein Trackball am unteren Rand des Smartphones geboten.

Auf der Hardwareseite soll es sich bei dem G1 um ein HTC Dream handeln, dessen Eckdaten einen 528 MHz schnellen Prozessor nebst 64 MB RAM und 128 MB ROM umfassen. Das Gerät ist Quad-Band-fähig und kann mit microSD-Speicherkarten erweitert werden. Für die Funkübertragung stehen EDGE sowie UMTS nebst HSDPA und HSUPA bereit. WLAN wird gemäß dem 802.11 b/g-Standards ermöglicht und auch Bluetooth 2.0 ist mit von der Partie. Der Touchscreen löst 480 x 320 Pixel auf und stellt über 65.000 Farben dar, womit er die Krone des Machbaren deutlich verfehlt. Mehr als die nackten Daten soll aber das Betriebssystem Käufer anziehen. Auch eine integrierte Kamera ist vorhanden. Diese löst insgesamt drei Megapixel auf.

T-Mobile G1

Googles Android ist es nämlich, das die Konkurrenzfähigkeit zu iPhone und Co sicherstellen soll. Das mobile Betriebssystem ist dabei sehr schlicht gehalten und – wie erwartet – mit Google-Funktionen vollgestopft. Neben einem Direktzugang zur Google-Suche, zu Google Maps sowie GoogleMail findet sich deshalb auch ein YouTube-Logo im Auswahlmenü. Dieses kann, ähnlich wie Apple es über den hauseigenen AppStore vormacht, um weitere Funktionen erweitert werden. So sollen zusätzliche Mini-Anwendungen über den „AndroidMarket“ angeboten werden. Hierbei fällt vor allem der Amazon MP3-Store auf, der eine umfangreiche Musiksammlung für G1-Nutzer bereit hält. Diese sind dabei aber nicht auf das MP3-Format festgelegt. Das Google-Handy kann auch AMR-, WMA-, MIDI-, WAV- und Ogg Vorbis-Medien abspielen. Sogar Apples M4A-Dateien werden unterstützt, solange sie nicht kopiergeschützt sind.

Der Schwerpunkte des Smartphones liegt auf der Internetnutzung. Für diese ist Googles Chrome-Browser in einer abgespeckten Variante vorinstalliert. Überdies stehen gleich vier Instant-Messenger für das mobile Chatvergnügen bereit: AIM, MSN, Yahoo! und GoogleTalk. POP3, IMAP4 und SMTP stehen für die E-Mail-Abfrage bereit. Damit das mobile Internet dabei auch sinnvoll nutzbar ist, ist das T-Mobile G1 zumindest in den USA an einen Datenflatrate gebunden. Das Google-Handy soll in den Vereinigten Staaten ab dem 22. Oktober verfügbar sein. Die Datentarife kosten zwischen 25 und 35 US-Dollar. Zusätzlich muss ein Mobilfunkvertrag abgeschlossen werden, der zusätzlich Löcher in die Geldbörse schlägt. Dafür ist das G1 dann ab 179 US-Dollar verfügbar. In Großbritannien soll das Smartphone im November folgen. Dort sind, wie in den USA, Vorbestellungen bereits möglich.

Im Rest Europas soll das Google-Smartphone im ersten Quartal 2009 erscheinen. Preise und Tarifmodelle sind bisher nicht bekannt. Wie in den USA dürfte auch hierzulande das G1 wieder an das T-Mobile-Netz gebunden sein. Dienste wie Skype oder iTunes sollen zudem nicht lauffähig sein.