Nikon stellt Profi-DSLR D3s und neues Makro vor

Arne Müller
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Nikon hat mit der heutigen Vorstellung der D3s die D3 ersetzt, die vor gut zwei Jahren das Zeitalter der Kleinbildsensoren bei Nikon einläutete und seitdem die Konkurrenz mit außergewöhnlich gutem Rauschverhalten bei hoher Serienbildrate das Fürchten lehrte. Davon unabhängig hat Nikon auch ein neues Makroobjektiv vorgestellt.

Nikon D3S
Nikon D3S

Wie der Name D3s schon andeutet, handelt es sich bei der neuen Kamera um ein Update der D3 und nicht um eine Neuentwicklung, die wohl D4 heißen müsste. Das Gehäuse und die meisten wesentlichen Eckdaten sind daher gleich geblieben, allerdings hat sich unter der Haube trotzdem einiges geändert. So löst der Sensor im vollen Kleinbild-Format weiterhin mit vergleichsweise bescheidenen zwölf Millionen Pixeln auf, allerdings handelt es sich um einen weiterentwickelten Sensor und nicht um das Modell aus der D3. Aufgrund der recht geringen Pixeldichte hat Nikon es sich allerdings erlaubt, den Standardempfindlichkeitsbereich auf ISO 200-12.800 anzuheben, welcher bis ISO 102.400 erweitert werden kann – wobei die Bilder dann allerdings auch nur noch die Qualität von Handyfotos aufweisen dürften. Erhöht wurde auch die Puffergröße, sodass jetzt 48 statt nur 18 RAW-Bildern in Folge aufgenommen werden können. Im JPEG-Format sind es jeweils deutlich mehr Bilder. Die Serienbildgeschwindigkeit, mit der diese Bilder geschossen werden, ist gleich geblieben auf dem Niveau von neun Bildern pro Sekunde beziehungsweise elf im DX-Modus, also bei verkleinerter Aufnahmefläche mit knapp über 5 Millionen Pixeln.

Einige wesentliche Punkte wie der 100-Prozent-Sucher, das Display mit 3 Zoll Diagonale oder der Autofokus mit 51 Punkten und 15 Kreuzsensoren sind quasi unverändert geblieben. Verbessert wurde laut Nikon die Geschwindigkeit des Kontrast-Autofokus im LiveView-Modus. Das einzige komplett neue Feature der Kamera ist der mittlerweile obligatorische Video-Modus, der allerdings nur 720p-Videos mit 24 Bildern pro Sekunde aufnimmt, während halb so teure Kameras der Konkurrenz teilweise Full-HD schaffen. Hier wird deutlich, dass der Fokus bei dieser Kamera immer noch eindeutig auf der Fotografie liegt und Nikon den Videomodus nur als Beiwerk betrachtet.

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 4.699 Euro oder 4.199 britischen Pfund ist die Kamera wie die D3 und die D3x nur Profis oder sehr wohlsituierten Amateuren zugänglich, die Verfügbarkeit wird wohl noch einige Wochen auf sich warten lassen.

Für Otto Normalverbraucher durchaus bezahlbar ist allerdings das heute ebenfalls neu vorgestellte Objektiv, ein Makroobjektiv mit 85 mm Brennweite und einer Lichtstärke von 1:3,5. Die vollständige Bezeichnung lautet Nikon AF-S DX Micro Nikkor 85 mm 1:3,5G ED VR, was sowohl auf den integrierten Bildstabilisator hinweist als auch auf den Bildkreis, der nur für DX-Kameras, also Kameras mit Brennweitenverlängerungsfaktor von 1,5 geeignet ist. Das sind bei Nikon alle DSLR-Kameras außer der D3-Serie und der D700. Wie jedes echte Makroobjektiv unterstützt es einen Abbildungsmaßstab von 1:1 und wird für einen empfohlenen Verkaufspreis von 569 Euro in den Handel kommen.

Nikon AF-S DX Micro Nikkor 85 mm 1:3,5G ED VR
Nikon AF-S DX Micro Nikkor 85 mm 1:3,5G ED VR