Apple mit sehr hohen Preisen für Werbung?

Benjamin Beckmann
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Dass sich Dritte mittels Werbung an den Apps für Apples iPhone, iPad und iPod Touch bereichern, ist dem Konzern offenbar ein Dorn im Auge. Deshalb beginnt Apple demnächst, mithilfe des Dienstes „iAd“ eine eigene Werbeplattform zum Start des neuen iPhone OS 4 zu etablieren. Die Preise für werbende Kunden sollen immens sein.

Je Einblendung in einer App fällt laut eines Berichts des Wall Street Journal ein US-Cent („a penny“) an. Für jeden Klick, der auf eine solche Werbefläche getätigt wird, soll Apple dem Werbekunden satte zwei US-Dollar berechnen – eine in dieser Branche horrende Summe.

Apple verkauft diesen Service in Paketen zu einer Million US-Dollar. Das würde beispielsweise für 10 Millionen Ansichten und 450.000 Klicks ausreichen. Die Einstiegshürde wird für die ersten Unternehmen, die zu einem noch exklusiven Kreis von Werbenden gehören, allerdings noch etwas höher liegen: zu Beginn will Apple angeblich nur Pakete für das Zehnfache der Summe anbieten, um mit besonders hochwertiger Werbung auch andere Vermarkter zu locken. Der marktübliche Preis für ein solches Paket liegt im niedrigen sechsstelligen Bereich.

Von den erzielten Einnahmen wird Apple voraussichtlich 40 Prozent behalten, der Rest wird an die Entwickler der jeweiligen Apps ausgezahlt.

Entsprechend der auch in anderen Bereichen üblichen Restriktionen behält sich Apple vor, bestimmte Werbung abzulehnen, während sie die Qualitätskontrolle durchläuft. Um zum Start der iAd-Plattform ein Mindestmaß an ansprechender Gestaltung zu gewährleisten, übernehme Apple das Erstellen der Anzeigen zu Beginn noch selbst.