Mit Subventionen gegen „Raubkopierer“

Patrick Bellmer
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Frankreich schlägt einen neuen Weg in der Bekämpfung von „Raubkopierern“ ein. Statt die Strafverfolgung von Urheberrechtsverletzungen im Internet noch weiter auszubauen, setzt man auf den verbilligten Erwerb von geschützten Inhalten.

Vorerst beschränkt sich die Aktion auf den Erwerb von Musik aus Onlineshops sowie Franzosen zwischen 12 und 25 Jahren. Diese können einmal pro Jahr die Carte Musique – eine Art Prepaid-Karte – für 25 Euro in diversen Geschäften kaufen, der Wert des auf der Karte befindlichen Guthabens beträgt allerdings 50 Euro. Die Differenz will der Staat durch Subventionen übernehmen – grünes Licht von der Europäischen Kommission dafür hat Frankreich schon erhalten.

Eingelöst werden kann die Karte dann bei teilnehmenden Onlineshops – welche bisher zugesagt haben, ist aber nicht bekannt. Um den Wettbewerb zwischen den Shops wie dem iTunes Store oder dem Amazon MP3-Shop nicht zu stark zu verzerren, kann jeder Shop binnen zwei Jahren maximal Zuschüsse in Höhe von fünf Millionen Euro erhalten. Damit Shops an dem auf zwei Jahre befristeten Projekt teilnehmen können, müssen bestimmte Vorgaben erfüllt werden. So darf das Guthaben nicht zu früh verfallen und der Shop muss entweder die Kosten pro Lied senken oder sich an den Marketingkosten des Projektes beteiligen.

Die französische Regierung erwartet, dass innerhalb der Laufzeit von zwei Jahren rund zwei Millionen Carte Musique verkauft werden. Wie die zur Deckung notwendigen Gelder aufgebracht werden sollen, ist bislang nicht an die Öffentlichkeit gelangt.

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