Zahl der Blu-rays und Film-Downloads steigt deutlich

Jirko Alex
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Wie der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) in einer Pressemitteilung verkündet, belegen aktuelle Marktdaten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ein deutliches Wachstum der Verkaufszahlen von Blu-ray-Discs und beim Filmverleih via Download.

Die Zahlen der GfK beziehen sich auf die ersten drei Quartale des aktuellen Kalenderjahres. In diesen neun Monaten sei der Absatz filmischer Inhalte auf 76,7 Millionen Einheiten angestiegen. Dies übertrifft das Ergebnis des Vorjahres (Januar bis Ende September 2009) von 69,4 Millionen Einheiten um 11 Prozent. Zu den 76,7 Millionen Einheiten mit filmischem Inhalt zählen dabei sowohl physische Datenträger als auch der Verkauf per Download. Alle wichtigen Trägermedien konnten dabei im Betrachtungszeitraum ein Absatzplus verzeichnen: So legte der Absatz von DVDs um drei, der von Blu-ray-Discs um 127 und jener von sogenannten Electronic-Sell-Through-Abrufen (EST, Film-Downloads) sogar um 419 Prozent zu.

Das Absatzplus führt dann auch zu einem gesteigerten Umsatz, der sich für die ersten drei Quartale 2010 auf etwa 888 Millionen Euro beläuft. Obwohl dabei der durchschnittliche Preis für einen Bildträger um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, entspricht dies einer Umsatzsteigerung von sechs Prozent. Daran hatten vor allem Blu-ray-Discs und EST einen hohen Anteil, da hier die Verkaufspreise höher ausfallen. So verwundert es auch nicht, dass Blu-ray-Discs im Betrachtungszeitraum zwar nur 9,5 Prozent des Absatzes aber 13,2 Prozent des Umsatzes ausmachten. Insgesamt wurden von Januar bis Ende September dieses Jahres über 7,3 Millionen Blu-ray-Discs mit Filminhalt verkauft; bis zum Jahresende wird erwartet, dass der Absatz die zweistellige Millionenmarke überschreitet. Förderlich hierfür ist auch der Preis der blauen Datenscheiben: Im Durchschnitt sank der Verkaufspreis von über 20 auf aktuell 16,05 Euro pro Blu-ray-Disc.

Ein noch stärkeres Wachstum verzeichnet allerdings der EST-Markt, der im Jahresvergleich ein Absatzwachstum von 433 Prozent verzeichnen konnte. Ausgehend von relativ überschaubaren 400.000 Filminhalten, die in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres verkauft wurden und zu einem Umsatz von rund drei Millionen Euro führten, konnten Filmdownloads in diesem Jahr bisher über zwei Millionen mal verkauft werden und generierten einen Gesamtumsatz von rund 16 Millionen Euro.

Durch das Wachstum des Marktes für Blu-ray-Discs und EVT wurde der leichte Umsatzrückgang bei DVDs aufgefangen, der in den ersten neun Monaten dieses Jahres nur noch bei rund 753 Millionen Euro (767 Millionen im Vergleichszeitraum 2009) lag. Auch das Verleihgeschäft mit physischen Datenträgern ist leicht rückläufig, weist aber mit 189 Millionen Euro Umsatz beinahe den Vorjahreswert auf (190 Millionen 2009). Das zeigt sich auch in der Zahl der Transaktionen, die mit 77 Millionen (2009: 76,9 Millionen) quasi konstant blieben.

Beim digitalen Videoverleih (Pay per View, Video on Demand) konnten hingegen erneut deutliche Zuwächse verzeichnet werden. 4,4 Millionen Transaktionen bis zum Ende des dritten Quartals 2010 stehen rund 2,5 Millionen Transaktionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres gegenüber. Dabei stieg der Gesamtumsatz mit diesen Diensten auf 15 Millionen Euro und das, obwohl die durchschnittliche Leihgebühr bei digitalen Medien mit 3,53 Euro über der für den klassischen Videoverleih (2,39 Euro pro Bildträger) liegt.

Die Verkaufscharts bei DVDs und Blu-ray-Discs führte übrigens James Camerons „Avatar“ an, die folgenden Plätze belegten „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde“ und „2012“ (DVD) sowie „2012“ und „Sherlock Holmes“ (Blu-ray-Disc). Auch bei Filmverleihs von Blu-ray-Discs und DVDs gab es wenig Überraschungen in den Charts: Es führte „2012“ vor „Avatar“ und „Sherlock Holmes“.