Neue Modelle sollen HTCs Absatz ankurbeln

Patrick Bellmer
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Kaum eine Woche in der jüngeren Unternehmensgeschichte dürfte für so viele negative Schlagzeilen wie die vergangene gesorgt haben, darunter das drohende Verkaufsverbot in Deutschland. Dennoch gibt man sich bei HTC kämpferisch und lässt Vergleiche mit anderen schwächelnden Mitbewerbern gar nicht erst zu.

Gegenüber Reuters betonte Finanzvorstand Winston Yung, die Lage nicht so ernst sei, wie viele behaupten würden. Mit 45 Millionen Geräten in diesem Jahr werde man die selbst gesteckten Ziele – 45 bis 60 Millionen ausgelieferte Smartphones und Tablets – erreichen und den Vorjahreswert (25 Millionen) deutlich übertreffen, zudem sei man sechs Quartale nacheinander gewachsen. Vergleiche mit Nokia seien deshalb unangebracht.

Im kommenden Jahr will man den Problemen aber mit neuen Smartphones begegnen und weltweit mehrere neue Flaggschiffe vorstellen. Wie viel man sich davon verspricht, wollte Yung aber nicht mitteilen, Absatzziele für das kommende Jahr werden aller Voraussicht nach im Januar oder Februar zusammen mit der Bilanz für 2011 präsentiert.

Fraglich dürfte aber sein, ob nur neue Modelle dabei helfen können, den Absatz wieder anzukurbeln und den Anschluss an Samsung und andere Anbieter nicht zu verlieren. Denn schon jetzt wird von zahlreichen Seiten Kritik an HTCs Produktpolitik geäußert, gerade Käufer von Geräten wie dem Sensation fühlen sich durch mehrere aufgefrischte Varianten innerhalb kürzester Zeit getäuscht.

Zudem muss man hierzulande immer noch auf einige Dienste wie HTC Watch oder OnLive verzichten, die ursprünglich schon im Sommer in vollem Umfang zur Verfügung stehen sollten. Besitzer älterer Geräte wie dem Desire dürften zudem aufgrund einer misslungenen Update-Politik verstimmt sein.

Auch Investoren bewerten das taiwanische Unternehmen zunehmend kritischer. Allein in den letzten zehn Tagen verlor die Aktie mehr als 30 Prozent ihres Wertes, innerhalb der letzten drei Monate sogar knapp 40 Prozent. Laut Reuters befürchten Analysten, dass man das „Gespür für Innovationen“ verloren habe, dass das Unternehmen zu dem gemacht hat, was es heute ist.