Computex

Corsair setzt bei Neutron SSD erstmals auf LAMD-Controller

Michael Günsch
34 Kommentare

Corsair hat bereits diverse SSD-Controller verschiedener Hersteller – wie anfangs Indilinx und später SandForce sowie Marvell – in seinen Produkten verbaut. Nun stellt der Speicherspezialist die erste SSD-Serie mit einem Steuerungschip aus dem Hause Link_A_Media Devices (LAMD) vor, der somit im Endkundensegment Premiere feiert.

Die neuen SSDs Neutron und Neutron GTX von Corsair sind mit dem bisher unbekannten LAMD-Controller LM87800 ausgestattet, der den aktuellen SATA-Standard mit bis zu 6 GBit/s unterstützt. Bei der Neutron GTX wird dieser mit Toggle-NAND-Flash-Speicher kombiniert und somit sollen bei zufälligen Zugriffen bis zu 90.000 IOPS lesend wie schreibend erzielt werden. Auch die sequenziellen Transferraten versprechen eine hohe Leistung: Bis zu 555 MB/s lesend und 500 MB/s schreibend werden genannt. Dabei soll die Neutron-GTX-Serie in Varianten mit 120, 240 oder 480 GByte erscheinen.

Corsair Neutron GTX SSD
Corsair Neutron GTX SSD

Etwas langsamer und voraussichtlich entsprechend günstiger kommt die Neutron-Serie ohne das GTX-Kürzel als 120- oder 240-GByte-Modell daher. Während die Leseleistung mit angegebenen 90.000 IOPS (random) und ebenfalls 555 MB/s (sequenziell) auf gleichem Niveau liege, werden Abstriche bei der Schreibleistung gemacht, welche mit 85.000 IOPS bei zufälligen Zugriffen noch gering, aber beim sequenziellen Schreiben mit bis zu 370 MB/s deutlicher ausfallen.

Corsair Neutron SSD
Corsair Neutron SSD

Die von Corsair publizierten Benchmarks verdeutlichen die geringen Unterschiede bei zufälligen Zugriffen und die große Differenz beim sequenziellen Schreiben. Entgegen der oben genannten Leistungsangaben kann die Neutron ihr GTX-Pendant beim sequenziellen Lesen sogar schlagen. Entgegen SandForce-basierten Produkten soll die hohe Leistung sowohl bei komprimierten als auch nicht komprimierten Daten erzielt werden.

Corsair Neutron im IOMeter-Benchmark
Corsair Neutron im IOMeter-Benchmark (Bild: Corsair)
Corsair Neutron im Crystal Disk Mark
Corsair Neutron im Crystal Disk Mark (Bild: Corsair)

Für einen zuverlässigen Betrieb und eine lange Datenbeständigkeit sollen eine „mächtige“ Fehlerkorrektur (on-the-fly) sowie Techniken zur NAND-Verwaltung beitragen. Die Neutron GTX soll zudem mit einer Adaptive-DSP-Technik (Digital Signal Processing) zur Langzeiterhaltung der Leistung aufwarten können, der TRIM-Befehl wird von beiden Varianten unterstützt. Die Garantiezeit von fünf Jahren – geltend für beide Neutron-Serien – weist auf ein relativ hohes Vertrauen in die eigene Technik hin.

Die SSDs der Neutron-(GTX)-Serie sollen voraussichtlich im Juli verfügbar sein, Angaben zu den Preisen will Corsair erst zum Launch machen. Die SATA-6-Gbit/s-SSDs kommen im 2,5-Zoll-Format mit einer Bauhöhe von 7 mm daher, womit sie auch in schlanken Notebooks Platz finden.

Über Link_A_Media Devices (LAMD):

Hinter LAMD verbirgt sich ein kalifornischer Hersteller von SoCs für Festplatten und Solid State Drives im Industriebereich, dessen Technik vor allem auf Datenerhaltung und -wiederherstellung fokussiert ist. Mit NEC Electronics pflegt LAMD eine langjährige strategische Partnerschaft. Der japanische Elektronikgigant ist zudem einer der Investoren des im März 2004 gegründeten Unternehmens. Zu den weiteren Geldgebern und Partnern zählen unter anderem auch Seagate und Micron.

Computex 2012 (5.–9. Juni 2012): ComputerBase war vor Ort!
  • „LiveBox“: Auch AMD mit eigenem Mini-PC
  • Stürmt Intels Mini-PC „NUC“ bald den Endkundenmarkt?
  • Gigabyte Super Overclock GeForce GTX 680 setzt auf fünf Lüfter
  • +62 weitere News