Facebook ruft zur Abstimmung über Nutzungsbedingungen

Michael Günsch
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Seit Freitag lässt Facebook seine Nutzer über die geplanten Überarbeitungen seiner Erklärung der Rechte und Pflichten sowie der Datenverwendungsrichtlinien abstimmen. Die Änderungsvorschläge waren bereits Mitte März veröffentlicht worden und führten zu Tausenden (kritischen) Kommentaren.

Damit hält die Demokratie ein zweites Mal Einzug im größten Sozialen Netzwerk der Welt, denn bereits 2009 ließ Facebook schon einmal seine Mitglieder über Nutzungsbedingungen abstimmen.

Die aktuelle Abstimmung ist vom 1. Juni bis zum 8. Juni um 18 Uhr unserer Zeit geöffnet. Ihr Ergebnis sei aber erst bindend, wenn mindestens 30 Prozent aller registrierten Nutzer an der Wahl teilnehmen. Nach aktuellen Mitgliederzahlen wären dies rund 270 Millionen Nutzer. Das Ergebnis soll bereits einen Tag nach der Abstimmung bekannt gegeben werden.

Die zur Abstimmung gestellten Änderungen beinhalten neben Erklärungen und präzisierten Formulierungen auch ein Vorhaben zur längeren Speicherung von Nutzerdaten, was bei vielen für Protest sorgte. Über auf Basis der gesammelten Daten personalisierte Anzeigen der Werbekunden finanziert sich der seit kurzem an der Börse gehandelte Konzern größtenteils.

Facebook ist stets bestrebt, ein transparenter und verantwortungsbewusster Dienstleister für unsere Nutzer zu sein, der schnell auf deren Anliegen reagiert. Deshalb suchen wir ständig nach neuen Wegen und Möglichkeiten, eine sinnvolle Nutzerbeteiligung in die Überprüfung unserer Richtlinien und Verfahren einzubringen.

Elliot Schrage, Vice President, Communications, Public Policy und Marketing bei Facebook

Laut dem für Facebooks Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Vizepräsidenten Elliot Schrage habe man nach der ersten Abstimmung im Jahr 2009 stets die geplanten Änderungen der Nutzungsbedingungen und Regeln zuerst den Nutzern vorgelegt und deren Kommentare gesammelt, ausgewertet und gegebenenfalls mit entsprechenden inhaltlichen Anpassungen darauf reagiert. Über 150.000 Kommentare seien seit Beginn dieses Vorgehens bearbeitet worden, so Schrage. Auch das Feedback zu den aktuell geplanten Änderungen habe man seit der erstmaligen Veröffentlichung im März bereits in einige Änderungsvorschläge aufgenommen.

Der genaue Wortlaut der überarbeiteten Erklärung der Rechte und Pflichten sowie der Datenverwendungsrichtlinien ist den Facebook-Seiten zur Abstimmung zu entnehmen.