Linux Mint LMDE 201303 freigegeben

Ferdinand Thommes
12 Kommentare

Im Gegensatz zu Linux Mint 14 basiert Linux Mint LMDE auf Debian anstatt auf Ubuntu. Letzteres basiert zwar auch auf Debian, ist aber nicht durchgängig kompatibel mit dem Linux-Urgestein. Das jetzt freigegebene LMDE 201303 bringt die beiden von Gnome 3 abgeleiteten Desktops Cinnamon und Mate in 32- und 64-Bit Versionen mit.

Während Linux Mint dem Veröffentlichungszyklus von Ubuntu folgt, ist LMDE fast ein Rolling Release. Das bedeutet, der Anwender kann sein System einfach über die Update-Funktion der jeweiligen Distribution aktuell halten. Bei Debian-basierten Systemen werden die Spiegelserver vier Mal täglich aktualisiert, somit kann der Nutzer auch theoretisch genauso oft sein System aktualisieren.

LMDE folgt dem Testing-Zweig von Debian, der aktuellere Pakete als der Stable-Zweig anbietet. Um die Installation von fehlerhaften Paketen aus der Testing-Umgebung zu verhindern, bietet LMDE sogenannte Update Packs an, die geprüfte Updates aus Debian-Testing anbieten. Versiertere Nutzer können die Paketquellen ihres Systems auch direkt auf Debian-Testing oder gar -Unstable umstellen und haben dann ein reines „Rolling Release System“ ohne Netz und doppelten Boden.

LMDE 201303

LMDE 201303, das außer seiner Basis weder grafische noch konzeptionelle Unterschiede zu Linux Mint aufweist, bringt bereits Update Pack 6 mit, das einen aktuellen Schnappschuss von Debian Testing darstellt. Der Grund für die Veröffentlichung von LMDE zu diesem Zeitpunkt dürfte hauptsächlich in der Tatsache begründet sein, dass Debian 7 sehr kurz vor der Veröffentlichung steht und der Testing-Zweig danach prinzipbedingt eine große Anzahl an Updates in kurzer Zeit erfährt, was eine Weile für unruhiges Fahrwasser in diesem Zweig sowie in Debian-Unstable führen kann.

Ansonsten halten sich Änderungen in Grenzen. Lediglich der Installationsassistent wurde anwenderfreundlicher gestaltet, indem sich jetzt das Tastaturlayout und die Zeitzone einfacher auswählen lassen. Des Weiteren kann nun eine eventuell vorhandene Webcam bereits im Installer eingerichtet werden, um ein Foto des Nutzers für das Benutzerkonto zu schiessen. Außerdem wurde der Installer technisch näher an Debian angelehnt. Die Desktop-Umgebungen sind in der jeweils neuesten Version Mate 1.4 und Cinnamon 1.6 integriert. Neu in LMDE ist der Plymouth Splash Screen, der die Bootmeldungen während des Hochfahrens des Rechners versteckt.

Der Download der Live-DVD von den Spielgelservern oder als Torrent findet sich im Mint-Blog.