Bill Gates investiert in Berliner Start-up Researchgate

Ferdinand Thommes
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Bill Gates, Mitbegründer von Microsoft, hat, wie das Wall Street Journal Deutschland erfahren hat, in das Berliner Forschernetz Researchgate investiert. Damit ist er einer von sechs Investoren, die im Mai 20 Millionen US-Dollar in das soziale Netzwerk für Wissenschaftler investiert haben.

Researchgate, das sich mittlerweile den Beinamen „Facebook für Wissenschaftler“ erarbeitet hat, wurde 2008 von den Medizinern Ijad Madisch, Sören Hofmayer und dem IT-Spezialisten Horst Fickenscher mit dem Ziel gegründet, weltweit Wissenschaftler aller Disziplinen zu vernetzen und zu unterstützen. Die Plattform vernetzt laut Angaben des Unternehmens bereits fast drei Millionen Wissenschaftler weltweit.

In den bisherigen Finanzierungsrunden konnte das Forschungsnetzwerk, das mittlerweile über 100 Mitarbeiter beschäftigt, bekannte Geldgeber aus dem Silicon Valley anziehen, die bereits zu den ersten Geldgebern von Facebook zählten. Deutsche Geldgeber haben laut Madisch das Konzept nicht verstanden und hielten sich zurück. Amerikanische Geldgeber wollten dagegen zunehmend mit ihren Investitionen nicht nur Geld verdienen, sondern auch die Welt verbessern, so Madisch zum Wall Street Journal. Über die Finanzierungssummen wurde Stillschweigen bewahrt. Die jetzt über die Plattform WhoGotFunded bekannt gewordene, vermutlich dritte Runde soll am 6. Juni in Berlin in einer Pressekonferenz öffentlich gemacht werden. Angeblich soll Gates den größten Teil der Summe aufgebracht haben, es gebe aber auch weitere große Namen zu vermelden, hieß es in einer Verlautbarung.

Bill Gates, derzeit mit einem geschätzten Vermögen von 72,7 Milliarden US-Dollar wieder der reichste Mann der Welt, hat seit seinem Austritt aus der Verantwortung für die Entwicklung bei Microsoft im Jahr 2007 rund 28 Milliarden US-Dollar für wohltätige Zwecke gespendet.