Globalfoundries vor Kauf der IBM-Fertigungssparte

Volker Rißka
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Das Gerücht hält sich bereits seit Monaten und bekommt nun neue Nahrung: Der Auftragsfertiger Globalfoundries soll kurz vor dem Zuschlag für IBMs defizitäre Sparte der Chip-Fertigung stehen, heißt es aus Kreisen, die mit der Materie vertraut sind, berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg.

In den vergangen Wochen war bereits immer wieder Globalfoundries als wahrscheinlichster Kandidat ins Rampenlicht gerückt. Doch Vorbehalte, der Auftragsfertiger sei nur an den Ingenieuren und dem Know-How, nicht aber an der Sparte an sich inklusive älterer Fabriken interessiert, sollen die Einigung bislang verzögert haben. Im Gespräch war deshalb auch bereits ein Joint-Venture mit einem potenten Partner, bei dem IBM jedoch die Kontrolle über die Designs und das geistige Eigentum (intellectual property, IP) behält. Der Chipriese hält durch andere, eng verzahnte Kernbereiche im Unternehmen viele lukrative und exklusive Aufträge unter anderem mit Regierungen, Forschungseinrichtungen und Militärs.

IBM will die hochdefizitäre Abteilung dennoch schnellstmöglich loswerden, da die Verluste mittlerweile auf 1,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr angestiegen sein sollen. Dem Konzern schwebte laut Insidern ein Kaufpreis von rund 2 Milliarden US-Dollar vor, die Interessenten wollten jedoch lediglich etwas über eine Milliarde US-Dollar zahlen. IBM trennt sich, wie viele andere IT-Branchenriesen, derzeit von Personal und Abteilungen, um auch in wirtschaftlich schwereren Zeiten Gewinne zu erzielen.