OpenWrt implementiert IPv6 in „Barrier Breaker“ 14.07-rc1

Ferdinand Thommes
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OpenWrt ist eine kleine Linux-Distribution, die als Firmware unter anderem in Routern und eingebetteten Netzwerkgeräten eingesetzt wird. Jetzt liegt ein Release-Kandidat für die neue Version 14.07 vor, der auf den Codenamen „Barrier Breaker“ hört. Die wichtigste Neuerung ist die Implementierung von IPv6.

Die neue Vorabversion von OpenWrt setzt auf den Linux-Kernel 3.10. Durch die Möglichkeit, IPv6 mit OpenWrt zu nutzen, beherrscht Barrier Braker nun natives Multihoming mit Präfix-Zuordnung. Beim Dateisystem wurde Sysupgrade für NAND-Flash zur Aktualisierung des Systems realisiert. Zudem unterstützt OpenWrt nun Snapshots und Rollback. Damit ist es möglich, neue Funktionen und Konfigurationen zu testen und bei Bedarf auch wieder rückgängig zu machen. Auch die UCI-Konfigurationsschnittstelle profitiert von der Rollback-Funktion. Zudem wurde das Mount-System für rootfs und Blockspeichergeräte in C neu geschrieben.

Ein weiteres Highlight ist der neue Startup-Daemon Procd. Er ist für (Pre)-Initialisierung, Hotplugging und Events zuständig und wurde ebenfalls in C realisiert. Im Netzwerk-Stack erlaubt OpenWrts Netzwerkdaemon Netifd künftig das Neuladen von Setup und Konfiguration für WLAN-Router. Zudem wurde die Firewall erweitert und transparente Übersetzung von „multicast-to-unicast“ wurde für Router im Bridge-Modus eingebaut.

Für die Veröffentlichung der finalen Version 14.07 steht noch kein Termin fest, wegen der Neuorganisation der Paketbasis auf GitHub wird es vermutlich noch einen RC2 geben. Auch die nächste Version von OpenWrt mit dem Codenamen Chaos Calmer ist bereits in Planung, sie soll bis zum Jahresende mit dem LTS-Kernel 3.14 erscheinen. Alle neuen Funktionen sind in der Ankündigung der Veröffentlichung nachzulesen, die Pakete für diverse Plattformen und Router stehen zum Download auf dem Projektserver bereit.

OpenWrt greift auf eine Paketbasis von über 3.700 Paketen zurück und ermöglicht somit flexible Router-Konfigurationen, die die Funktionalität der Standard-Firmware der Hersteller bei weitem übertreffen.