RedTube: Abmahn-Anwalt ist Zulassung los

Sasan Abdi
90 Kommentare
RedTube: Abmahn-Anwalt ist Zulassung los

Der wegen Massenabmahnungen an RedTube-Nutzer bekannt gewordene Rechtsanwalt Thomas Urmann hat seine Zulassung verloren. Grund ist ein Verfahren wegen Insolvenzverschleppung, in dem am Ende eine Bewährungsstrafe ausgesprochen wurde.

Zwei Jahre Bewährung, eine Geldstrafe von 80.000 Euro und 80 Sozialstunden – so setzt sich die Strafe zusammen, die gegen Urmann laut Mittelbayerischer Zeitung vom Augsburger Schöffengericht verhängt wurde. Die Anklage hatte Urmann vorgeworfen, trotz faktischer Insolvenz seiner Wurstwarenfabrik das Geschäft fortgeführt und weiterhin Aufträge an Lieferanten erteilt zu haben.

Das nun ausgesprochene Urteil ist Teil eines zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung ausgehandelten Deals, der durch ein Geständnis Urmanns ermöglicht wurde. Sobald das Urteil rechtskräftig ist, wird Urmann seine Zulassung als Anwalt verlieren.

Urmann hatte es mit seiner Kanzlei Urmann + Collegen Ende 2013 als „RedTube-Abmahn-Anwalt“ zu einiger Bekanntheit gebracht. Über das Landgericht Köln hatten die Anwälte die IP-Adressen von zahlreichen RedTube-Nutzern ermittelt und diese aufgrund von Urheberrechtsverletzungen zur Zahlung von Abmahnkosten in Höhe von rund 250 Euro aufgefordert. Nach einiger medialer Aufmerksamkeit drehte der Wind und das Landgericht revidierte seine Ansichten. Im Anschluss legte Urmann sein Mandat in der Sache nieder.

Wir danken unseren Lesern für die Hinweise zu dieser Nachricht.