Gear Live: Windows 95 läuft im Emulator auf der Smartwatch

Jan-Frederik Timm
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Gear Live: Windows 95 läuft im Emulator auf der Smartwatch
Bild: youtube.com

Android Wear auf der Gear Live ist mit dem Snapdragon 400 in der Lage, Windows 95 auszuführen. Das beweist der 16-jährige Corbin Davenport auf seinem YouTube-Channel. Das 20 Jahre alte Betriebssystem läuft in einem DOS-Emulator. Vor zwei Jahren war dasselbe Experiment bereits unter Android geglückt.

Der praktische Nutzen dieses Nachweises ist allerdings beschränkt. Zwar lässt sich die Maus unter Windows über den Touchscreen der Uhr bedienen, das System reagiert allerdings sehr träge. Laut Davenport liegt das auch an dem verwendeten Emulator Adosbox; schnellere Alternativen wie Dosbox Turbo würden aktuell noch nicht zuverlässig unter Android Wear laufen.

Anwendungen lassen sich unter Windows 95 ebenfalls nicht starten. Das Betriebssystem als solches belegt den kompletten Speicher, der dem Emulator zugewiesen ist – ändern lässt sich der Anteil des Emulators am 512 MB großen Arbeitsspeicher der Uhr nicht.

In der vergangenen Woche hatte Davenport bereits gezeigt, dass auch der erste Titel von Doom flüssig auf der Galaxy Gear Live dargestellt werden kann. In diesem Fall kam allerdings kein Emulator, sondern eine Fassung des Spiels für Android zum Einsatz. Auf offiziellem Weg gibt es die Anwendung schon länger nicht mehr, die Portierung war ohne den Segen des Rechteinhabers erfolgt. Steuern lässt sich das Spiel auf der Uhr so gut wie nicht.

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    … will als Diplom-Ingenieur Technik nicht nur nutzen, sondern verstehen. Auf die Ohren gibt es ihn wöchentlich in CB-Funk.
Quelle: Corbin Davenport

Ergänzungen aus der Community

  • Herdware 06.10.2014 10:54
    Ich weiß gar nicht, was die Meckerer haben. :freak:

    Diese News ist doch nur die Realisierung der uralten Prophezeiung, dass man irgendwann mal die Rechenleistung eines (zu der Zeit) aktuellen Desktop-PCs als Armbanduhr tragen kann. Mit so einem historischen Betriebssystem hat das heutzutage natürlich eher wenigen praktischen Nutzen, aber ist nichts desto trotz beeindruckend und zeigt anschaulich, was sich in den letzten 20 Jahren getan hat.

    Die Sache mit Doom wundert mich etwas. Gab es da wirklich rechtliche Probleme? Ich dachte, der alte DOOM-Sourcecode wäre längst freigegeben worden. Seit dem gibt es inoffizielle DOOM-Versionen auf den exotischsten Plattformen.
    Wundert mich sehr, dass ID sich da plötzlich angestellt haben soll.

    Das einzige urheberrechtliche Problem gäbe es wohl, wenn aus Bequemlichkeit die original WAD-Files direkt mitgeliefert wurden. Aber wenn man das sein lässt, also dass der Benutzer die Files selbst aus einer legal beschafften Version nachrüsten muss, dürfte einem selbstgestrickten DOOM-Port nichts im Wege stehen.