Geschützte Designs: Uhrenhersteller wehren sich gegen Smartwatch-Ziffernblätter

Jan Wichmann
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Geschützte Designs: Uhrenhersteller wehren sich gegen Smartwatch-Ziffernblätter
Bild: Manuel Rebic | CC BY 2.0

Zeigten sich namhafte Uhrenhersteller bislang von Smartwatches noch relativ unbeeindruckt, kippt diese Haltung zunehmend ins Negative. Doch geht es dabei nicht um die Uhr als solches, vielmehr kritisieren die Manufakturen die von Nutzern gestalteten Ziffernblätter, die oftmals teuren Zeitgebern nachempfunden sind.

Die dabei vorrangig kostenlosen Watchfaces werden über verschiedenste Internetseiten vertrieben und kopieren laut den Vorwürfen der Uhrenhersteller etwaige und insbesondere geschützte Designs. Eben gegen jene Seiten soll nun mittels Unterlassungsschreiben vorgegangen werden. Die laut einem Bericht von TorrentFreak namentlich genannten Hersteller um IWC, Panerai, Omega, Fossil, Armani, Michael Kors, Tissot, Certina, Swatch und Flik Flak sind bei weitem nicht alleinig betroffen. So finden sich zuhauf Ziffernblättern renommierter hochpreisiger Luxus-Chronographen wie der Firmen Rolex, Breitling und Rado.

Rolex Milgauss Wear Watchface im Google Play Store
Rolex Milgauss Wear Watchface im Google Play Store

In einem Interview mit dem Betreiber von FaceRepo zeigte sich, dass die Hersteller konsequent durchgreifen und das Löschen der jeweiligen Designs fordern. Der Betreiber sehe zwar das Künstlerische an jedem Design, versteht jedoch auch die Beweggründe der Urheberrechts- und Markeninhaber ihre Ideen und Konzepte zu verteidigen. Zwar werden diese dann entfernt, doch dürfte sich das Herantreten an die jeweiligen Entwickler als schwer erweisen. So bleibt abzuwarten, ob das Implementieren eigener Uhren-Skins hinsichtlich des Betriebssystems eingeschränkt wird.

Verschiedene Watchfaces auf FaceRepo
Verschiedene Watchfaces auf FaceRepo

Die Anfang des Jahres noch skeptische Haltung der Uhrenhersteller bleibt dennoch unverändert, spiegelt doch die Verwendung solcher Ziffernblättern auch den Wunsch nach der entsprechenden Uhr wider.

Auch bei Apple führte ein Uhren-Design im Jahr 2012 zu Auseinandersetzungen mit einem Uhrenhersteller. Die damalige Uhrenanzeige unter iOS basierte dabei auf einer schweizer Bahnhofsuhr der Firma Mondaine. Die nachträgliche Lizenzgebühr kostete Apple 21 Millionen US-Dollar.