Vivaldi: Ehemaliger Opera-Chef startet neuen Browser

Ferdinand Thommes
101 Kommentare
Vivaldi: Ehemaliger Opera-Chef startet neuen Browser
Bild: Daniel Davis | CC BY 2.0

Der ehemalige Opera-Chef John S. von Tetzchner stellte heute den auf Power-User ausgelegten und auf Chromes Render-Engine Blink setzenden Browser Vivaldi vor. Bereits seit rund eineinhalb Jahren wurde das Projekt im Verborgenen vorangetrieben.

Die jetzt veröffentlichte „Tech-Preview“ der isländischen Firma Vivaldi Technologies AS liegt vom Start weg in Versionen für Windows, Mac OS X und Linux vor. Opera-Gründer von Tetzchner hatte nach seinem Weggang das Startup-Unternehmen in seiner Heimat gegründet und mit rund 20 – teilweise von Opera entlassenen Mitarbeitern – den neuen Browser entwickelt.

Das Ziel von Vivaldi ist, den Faden der ehemaligen Opera-Entwicklung wieder aufzugreifen und einen Browser zu bieten, der neben einem Email-Client möglichst viele weitere Funktionen mitbringen soll. Darunter sind eine Notizfunktion, Lesezeichenverwaltung, Download- und Adressbuch-Panel. Noch sind nicht alle Funktionen implementiert, die Anpassung an die deutsche Sprache ist jedoch bereits durchgängig vorhanden. Nützlich sind zudem eine Screenshot-Funktion für die gerade angezeigte Webseite sowie die Möglichkeit, Webseiten ohne Bilder anzuzeigen. Hinter der Schaltfläche Webseitenaktionen, rechts unten in der Statusleiste, verstecken sich eine Reihe von Filtern, die beispielsweise die Webseite invertieren, in Graustufen, Schwarzweiß oder mit anderen Fonts darstellen.

Vivaldi Browser
Vivaldi Browser

Der Browser ist unaufdringlich gestaltet und funktioniert bereits gut. Allerdings fehlen bisher der Email-Client, Lesezeichensynchronisation sowie die Möglichkeit, Chrome-Erweiterungen zu nutzen. Auch die Import-Funktion aus anderen Browsern funktioniert derzeit eher rudimentär. Dagegen ist die Rubrik der Tastenkürzel in den Einstellungen bereits gut bestückt. Praktisch für Anwender mit vielen offenen Tabs ist die Möglichkeit, Tabs zu gruppieren. Zudem wird der aktive Tab zusätzlich durch die Schmuckfarbe der jeweiligen Webseite besser erkennbar. Auch das von Opera bekannte Speed-Dial bringt Vivaldi mit.

Die Vorab-Version von Vivaldi kann von der Webseite des Unternehmens heruntergeladen werden.