SMS: Altmodische Kurznachrichten sind immer unbeliebter

Nicolas La Rocco
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SMS: Altmodische Kurznachrichten sind immer unbeliebter

Die SMS ist in Deutschland so unbeliebt wie seit Jahren nicht mehr. Wie der Digitalverband BITKOM auf Basis von Zahlen der Bundesnetzagentur berichtet, ist die Zahl der verschickten Kurznachrichten im Jahr 2014 auf 22,5 Milliarden gesunken. Zur Hochzeit im Jahr 2012 waren es noch 59,8 Milliarden.

Noch weniger SMS wurden zuletzt im Jahr 2006 verschickt, als die Zahl noch bei 20,1 Milliarden lag. Seitdem waren die Kurznachrichten mit maximal 160 Zeichen, deren Kürzel SMS (Short Message Service) eigentlich für den Dienst an sich steht, bis vor zwei Jahren immer beliebter geworden. Im Jahr 2013 kam es dann schließlich zu einem eklatanten Rückgang um 37 Prozent. Noch heftiger hat es die SMS im letzten Jahr getroffen: Um 41 Prozent ist der Versand der Nachrichten zurückgegangen.

Als Hauptgrund für den massiven Rückgang nennt der BITKOM die Verbreitung von Smartphones. So hätten Messenger-Dienste wie iMessage und WhatsApp mittlerweile die Aufgabe der SMS übernommen. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des BITKOM, sagt, dass die internetbasierten Dienste den Markt für mobile Kurznachrichten grundlegend verändert haben. Eine vollständige Verdrängung der SMS sieht der BITKOM hingegen nicht. Der Dienst kommt zum Beispiel beim Online-Banking als smsTAN oder häufig auch für Bestätigungen bei Bestellungen oder als Informationsdienst für Flugreisende zum Einsatz.

Laut einer repräsentativen Umfrage des BITKOM nutzt bei Weitem nicht jeder Smartphone-Nutzer sein modernes Telefon für das Versenden von Kurznachrichten. 71 Prozent der Nutzer würden diese verschicken, davon 20 Prozent beide Arten von Kurznachrichten, also SMS und Messenger. 35 Prozent der Nutzer verschicken laut Studie ausschließlich SMS, während mit 16 Prozent deutlich weniger Menschen in Deutschland ausschließlich Messenger-Nachrichten versenden.